Fensterprojektionen „Worker's Forum“ von Pilvi Takala

„Worker's Forum“ von Pilvi Takala © Pilvi Takala / n.b.k

Mo, 23.10.2023 –
So, 29.10.2023

Goethe-Institut Montreal

„Worker's Forum“ von Pilvi Takala

n.b.k. Video-Forum | Fensterprojektionen

Das Goethe-Institut Montreal präsentiert, in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.), ein Screening-Programm von 20 Videoarbeiten aus der umfangreichen Videokunstsammlung des n.b.k. Video-Forum, kuratiert von Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung n.b.k. Video-Forum).

Die einzelnen Filme werden jeweils eine Woche lang von Sonnenuntergang bis 2:00 Uhr morgens auf die Schaufenster des Goethe-Instituts in 1626 boul. St-Laurent, Montréal, Québec, H2X 2T1, Kanada projiziert und können während der Öffnungszeiten des Goethe-Instituts auf einem Bildschirm im Haus gesehen werden:

Worker's Forum

Pilvi Takala
2015
31:55 Min.
Collection Video-Forum, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)

Der animierte Gruppenchat in Pilvi Takalas (*1981 in Helsinki, lebt und arbeitet in Berlin und Helsinki) Worker’s Forum entstand aus der Erfahrung der Künstlerin als sogenannte Microtaskerin in den Vereinigten Staaten. Microtasker sind billige Arbeitskräfte, die ohne spezielle Ausbildung oder Vorkenntnisse für kleine Teilarbeitsschritte von Online-Unternehmen bezahlt werden. Je nach Aufgabe wird eine Gruppe oder Masse von Menschen zur Erfüllung der Arbeit angeworben. Takala arbeitete für einen Dienst, bei dem Nutzer*innen dafür bezahlen, dass eine vorgetäuschte Freundin oder ein Freund ihnen eine SMS schickt. Die zu bearbeitende Aufgabe lautete: „Schreibe eine Textnachricht, die positiv, ansprechend und überzeugend in der Art von jemandem geschrieben ist, der einer Lebensgefährtin oder einem Lebensgefährten eine SMS schreibt.“ Das Video basiert auf Gesprächen, die in einem Diskussionsforum zwischen den beteiligten Microtasker*innen stattfanden. Die Gruppe versuchte gemeinsam herauszufinden, wie man ein*e unsichtbare*r Partner*in sein kann. Die Arbeiter*innen äußern echte Besorgnis hinsichtlich der Nutzer*innen – obwohl sie unterbezahlt sind und in einem System arbeiten, das darauf ausgelegt ist, menschlichen Kontakt und Fürsorge zu minimieren und zu erschweren.

Pilvi Takala (*1981 in Helsinki, lives and works in Berlin and Helsinki) uses performative interventions as a means to process social structures, questioning normative rules and truths of our behavior in different cultural contexts. Pushing the boundaries of various genres – including documentary film and performance –, Takala’s works shed light on the implicit rules of social situations which often only become visible through their disruption.

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