Fensterprojektionen | Täglich von Sonnenuntergang bis 02.00 Uhr „Selogilwe ” von Lerato Shadi 

Selogilwe  © Lerato Shadi  / nbk

Mo, 18.12.2023 –
Mo, 01.01.2024

Goethe-Institut Montreal

Selogilwe 

n.b.k. Video-Forum | Fensterprojektionen

Das Goethe-Institut Montreal präsentiert, in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.), ein Screening-Programm von 20 Videoarbeiten aus der umfangreichen Videokunstsammlung des n.b.k. Video-Forum, kuratiert von Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung n.b.k. Video-Forum).

Die einzelnen Filme werden jeweils eine Woche lang von Sonnenuntergang bis 2:00 Uhr morgens auf die Schaufenster des Goethe-Instituts in 1626 boul. St-Laurent, Montréal, Québec, H2X 2T1, Kanada projiziert und können während der Öffnungszeiten des Goethe-Instituts auf einem Bildschirm im Haus gesehen werden:

Selogilwe  

Lerato Shadi  
2010 
07:03:56  
Collection Video-Forum, Neuer Berliner Kunstverein (n.b.k.)  

Selogilwe ist eine siebenstündige Performance, die für Video konzipiert und in einer ununterbrochenen Einstellung gefilmt wurde. Während der gesamten Zeit sitzt Shadi auf einem weißen Sockel und strickt einen roten Wollfaden, der aus ihrem Bauchnabel zu kommen scheint und einer Nabelschnur ähnelt. Der Begriff "Selogilwe" bedeutet in Setswana „gewoben“ / „verflochten“ und kann sowohl konkret auf die sich wiederholende Handlung des Strickens als auch bezogen auf das Vergehen der Zeit verstanden werden, deren Dauer sich im immer länger werdenden Wollgestrick materialisiert.  
Mit fortschreitender Zeit wird das rote Strickwerk länger, zugleich werden die Müdigkeit und die körperliche Unruhe der Performerin immer deutlicher und es entsteht eine physische Darstellung der Zeit. 
 
Die Video-, Performance- und Installationskünstlerin Lerato Shadi (*1979 in Mafikeng / Südafrika, lebt in Berlin und Johannesburg) studierte Bildende Kunst an der Universität Johannesburg und an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Sie befasst sich hauptsächlich mit Diskursen der In- und Exklusion und der Visibilität von People of Colour und kritisiert rein westliche Vorstellungen von Geschichte. Viele Arbeiten der Künstlerin nehmen den Körper als Ausgangspunkt um – mittels langer, körperlich anstrengender Performances – die Gewalt und Wirkmacht von Bildern sowie Fragen von Monumentalität und Gender zu thematisiert. 

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