Fensterprojektionen „SORRY“ von Stefan Panhans

Videostill Stefan Panhans, SORRY, 2010 © der Künstler / n.b.k. | 2,3x1 © Stefan Panhans / n.b.k.

Mo, 25.09.2023 –
So, 01.10.2023

Goethe-Institut Montreal

n.b.k. Video-Forum | Fensterprojektionen

Das Goethe-Institut Montreal präsentiert, in Kooperation mit dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.), ein Screening-Programm von 20 Videoarbeiten aus der umfangreichen Videokunstsammlung des n.b.k. Video-Forum, kuratiert von Anna Lena Seiser (Leiterin Sammlung n.b.k. Video-Forum).

Die einzelnen Filme werden jeweils eine Woche lang von Sonnenuntergang bis 2:00 Uhr morgens auf die Schaufenster des Goethe-Instituts in 1626 boul. St-Laurent, Montréal, Québec, H2X 2T1, Kanada projiziert und können während der Öffnungszeiten des Goethe-Instituts auf einem Bildschirm im Haus gesehen werden:

SORRY

Stefan Panhans
2010
09:35 Min.

SORRY (2010) zeigt mit einer einzigen konstanten Kameraeinstellung eine beklemmende Szenerie in einem nachgebauten ICE-Wagon. Es ist eine Situation, die sofort vertraut ist: Ein überfüllter Zug, alle Sitzplätze sind belegt und die bescheidenen Gepäckablagen hoffnungslos überfüllt. Immer mehr Personen drängen sich auf der Suche nach einer Nische mit XXL-Kaffeebechern und teils skurrilem Gepäck durch den schmalen Gang und wieder zurück, da es im hinteren Teil des Wagon nicht besser zu sein scheint. Die Reisenden in Panhans' Arbeit erscheinen zudem vertraut, da sie Doppelgänger*innen diverser Prominenter darstellen. So tauchen die Sängerin Amy Winehouse, der Modeschöpfer Karl Lagerfeld, der Künstler Jonathan Meese, der Sänger Bill Kaulitz (Tokio Hotel) und - sogar mehrfach - der Schauspieler Johnny Depp auf. Auch die Anwesenheit von Lara Croft und von SEK-Beamten in voller Montur verleihen der Szenerie eine absurde wie beklemmende Surrealität. Das einzige gesprochene Wort im Video ist ein kurzes "Sorry" von Johnny Depp, der Bill Kaulitz versehentlich anrempelt und sich entschuldigt.

Stefan Panhans (*1967 in Hattingen / Deutschland, lebt in Berlin und Hamburg) konzentriert sich in seinen Fotografien, Videos, Textcollagen und Zeichnungen hauptsächlich auf Phänomene des Alltagslebens in der Mediengesellschaft und auf urbane Erscheinungsformen. Seine Arbeiten basieren auf Recherchen und akribischen Beobachtungen und thematisieren Auswirkungen der Medien auf Körper und Geist wie den Druck zur medialen Selbstdarstellung und -optimierung.

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