Vortrag Naum Kleiman: Drei Eisenstein-Utopien

Naum Kleiman - Odessa International Film Festival - 17 July 2010 © CC BY-SA 3.0

Do, 08.03.2018

18:00 – 19:30 Uhr

Van Leer Jerusalem Institute

Die Kunst der Utopie


Im Rahmen des Internationalen Seminars
Utopien: Die glorreiche Vergangenheit und ungewisse Zukunft eines weltlichen Ideals

 
Als Regisseur und Kunsttheoretiker nahm Eisenstein Bezug auf ganz unterschiedliche ästhetische, psychologische und gesellschaftliche Konzepte. So zum Beispiel auf die Hoffnung, die Lebenseinstellung des Betrachters durch Kunst zu verändern, einen Sklaven zu einem freien, aktiven und (selbst)veranwortlichen Bürger werden zu lassen. Auch die Sensibilisierung eines persönlichen Harmoniegefühls durch eine strukturelle Harmonie des Kunstwerks, das für ihn mit dem Bild vom Paradies und einer unbewussten Erinnerung an den Mutterleib verbunden war, gehörte dazu. Eisensteins dritte Utopie war gesellschaftlicher Natur. Er träumte von einer klassenlosen friedlichen Gesellschaft, in der Menschen demokratisch mit den wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, öffentlichen und staatlichen Strukturen des Staates zusammenarbeiten.
 
Naum Kleiman ist Filmhistoriker, Filmkritiker und Regisseur. Als Gründungsdirektor des Moskauer Filmmuseums baute er das Sergei-Eisenstein-Archiv auf und war Mitglied der Wettbewerbjury auf den Filmfestivals in Venedig, Berlin, Leipzig, Toronto, Paris, Locarno, Istanbul, Duschanbe, Teheran und Tiflis. Als führender Eisenstein-Experte veröffentlichte er zahlreiche Publikationen zum Werk Sergei Eisensteins, darunter Eisenstein on Paper: Graphic Works by the Master of Film, eine Artikelreihe zur Filmtheorie und Filmgeschichte; „The Formula of Finale“ und schrieb das Drehbuch zur filmischen Dokumentation Haus des Meisters. Kleiman war aktiv an der Rekonstruktion vieler filmtheoretischer Eisensteintexte (Montage; Die Methode; Ich selbst: Memoiren.) und Filmen wie Panzerkreuzer Potemkin, Oktober, Beschinwiese und Die Generalline beteiligt.


Grußworte: Prof. Shai Lavi, Direktor, Van Leer Jerusalem Institut

Einladung in englischer Sprache

 

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