bösediva
bangaloREsident@1 Shanthi Road
Die Künstlergruppe bösediva sucht eine neue Mischung der Mittel von Theater und bildender Kunst. Die Arbeit kreist um die Begriffe von Freiheit und Dissidenz in den westlichen Gesellschaften der Gegenwart. Die Spannung zwischen den romantischen Impulsen theatraler und literarischer Narrative und der angeblichen Offenheit des Kunstobjektes als Projektionsfläche mit Warencharakter ist ein wichtiger Gegenstand der formalen Recherche. Andere Gegenstände waren die verschwimmenden Grenzen zwischen den Geschlechtern, der weibliche und männliche Körper und ihre Darstellung.
bösediva arbeitet mit den Mitteln der Performance, der Skulptur, der Video- und Klanginstallation. Schönheit wird in oft aufwändig gestalteten Räumen angeboten, dient aber nicht der Überwältigung. bösediva beharrt darauf, eine ästhetische Erfahrung anzubieten, die auch als fremd erlebt werden kann, und verfolgt ästhetische Strategien, die den Besucherinnen und Besuchern größtmögliche Autonomie schenken, ihre Erfahrung selbst zu gestalten.
bösediva sind Elisa Duca und Robin Detje.
Elisa Duca hat neben der Arbeit als klassische Schaupielerin am Institut DAMS der Universität Bologna ein Studium von Theater, Film und Kunstgeschichte abgeschlossen. Nach zahlreichen freien Theater- und Performanceprojekten in Italien und Deutschland, unter anderem mit den „Einstürzenden Neubauten“, war sie Assistentin von Meg Stuart an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Sie unterrichtet und coacht Jugendliche und Erwachsene in Performancetechniken, unter anderem am Maxim-Gorki-Theater, an der Universität der Künste und am Deutschen Theater in Berlin.
Robin Detje ist ausgebildeter Schauspieler und war lange Kritiker, u.a. für die ZEIT, die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Berliner Zeitung“. Er ist Autor des Buches „Castorf – Provokation aus Prinzip“ (Berlin 2002). Neben seiner künstlerischen Tätigkeit arbeitet er als literarischer Übersetzer (von Kiran Desai, Gary Shteyngart, William T. Vollmann u.a.) und wurde im Jahr 2014 mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Die Arbeiten von bösediva waren seit 2009 in Berlin in den Sophiensaelen, im LEAP und im silent green Kulturquartier zu sehen und wurden ins In- und Ausland eingeladen (u.a. Kunstmesse SET UP, Bologna, IT; Festival Santarcangelo dei Teatri, IT; zeitraumexit, Mannheim; PATHOS München; scatolabianca, Mailand und Venedig, IT). bösediva wurde gefördert vom Bezirk Oberbayern, vom Nationalen Performance Netz (NPN) und vom Hauptstadtkulturfonds.
Während der bangaloREsidency arbeitet bösediva an einem Projekt auf der Grenze von Land Art und Performance Art. In PROCCESSING geht es darum, eine neue Ordnung zu schaffen, die sinnhaft und unsinnig zugleich ist – ganz so wie Lyrik Sinn zu produzieren versucht, indem sie ihre ganz eigenen Sprachregeln aufstellt. Die Arbeit dreht sich um die fortwährende Produktion und Auslöschung von Bildern, um das Werden der Dinge und ihre unendlichen Möglichkeiten