TILL - LET'S PLAY PUPPETS TOGETHER

Puppentheater, besonders in Indien wird meistens mit Kindern in Verbindung gebracht, wobei die Puppen die Rolle von bloßem Spielzeug einnehmen, mit dem gespielt wird. Kinder, wie auch Erwachsene, können im Puppenspiel sinnliche Erfahrungen von physischen als auch moralischen Ideen bilden. Puppen werden zu Stimmen, Metaphern und Agenten für Ideen, die im politischen Diskurs verwurzelt sind, und, was vielleicht noch wichtiger ist, sie sind Erinnerungen daran, dass der Akt des 'Spielens' nicht nur für Kinder reserviert ist.

TILL - LET'S PLAY PUPPETS TOGETHER: A PUPPET PROJECT FOR GROWN-UPS! ist eine theatralische Adaption des deutschen Volksmärchens - Till Eulenspiegel. Die Geschichte von Till verwebt meisterhaft Schicksale unterschiedlichster Charaktere in diesem faszinierenden Werk aus magischem Realismus und Abenteuer. Seine Reise führt ihn und auch das Publikum durch die vom Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Regionen.

TILL ist die großartige Geschichte eines Künstlers, der sich über den kleinlichen Aberglauben, den bequemen Verrat und die weit verbreitete Brutalität seiner Zeit hinwegsetzt. TILL nutzt den magischen Realismus, um eine implizite Kritik an der Gesellschaft zu üben, insbesondere an Politik und Eliten. Die Pandemie, die den Globus verwüstet hat und immer noch verwüstet, die Kriege, die Kulturen und Länder zerstören, geben dem Leben und der Reise von Till eine Unmittelbarkeit, auch wenn der Realismus hier magisch ist.

TILL ist von dem in Bangalore lebenden Künstler Surendranath Subbanna in Zusammenarbeit mit Charlotte Wilde und Michael Vogel, zwei Kunstler*innen aus Deutschland, konzipiert worden.

Credits:
Puppenspieler*innen: Gagan Kumar, Sharath Gowda, Shravana Heggodu, Soumya Bhagwat   
Musikgestaltung und Dramaturgie: Charlotte Wilde
Konzept und Regie: Michael Vogel 
Lichtdesign: Michael Vogel und S Surendranath
Musiker: Vivek Govindaraja 
Produktion: Sharath Gowda

Sprache: Kannada
Dauer: 60 Min.
Altersbeschränkung: Für Erwachsene, aber Kinder ab 8 Jahren sind auch begrüßt.

Surendranath Subbanna, Absolvent der National School of Drama, ist einer der führenden Regisseure des modernen indischen Theaters und arbeitet hauptsächlich in Kannada. Er hat eine Reihe von Stücken geschrieben/adaptiert und inszeniert und ist damit einer der produktivsten Dramatiker und Regisseure in Kannada. Er hat viele Klassiker von Shakespeare über Ibsen und Brecht bis hin zu Max Frisch und Tschechow adaptiert. Für sein Unternehmen Sanket Trust hat er auch bei einer Reihe von Stücken Regie geführt.

Acht Jahre lang war er künstlerischer Leiter von Ranga Shankara, wo er Stücke für Kinder schrieb und inszenierte - Gumma Banda Gumma (ein Grips-Stück in Kannada mit Schauspielern), Circle of Life (ein entwickeltes Puppenspiel), Old Man And The Sea (ein Puppenspiel für Kinder nach der Novelle von Earnest Hemingway). Er war auch der Dramaturg für eine Puppenproduktion von Chippi, dem Chipkali, unter der Regie von Gertrude Tröbinger. Er hat Ranga Shankara bei einer Reihe von Theaterfestivals in der ganzen Welt vertreten, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

TILL ist von Ranga Shankara (Bangalore) und dem Figurentheater Wilde & Vogel (Leipzig, Deutschland) mit Unterstützung des Internationalen Koproduktionsfonds des Goethe-Instituts entwickelt worden.

Die Premiere von TILL findet am 8. August 2023 in Bangalore und am 15. September 2023 in Deutschland statt.

© Mallik Ranga Shankara, ein Theaterraum, ein Produktionshaus in Bangalore, wird vom Sanket Trust, einer 2004 gegründeten gemeinnützigen Organisation, betrieben. Ranga Shankara ist vielleicht eine der wenigen Einrichtungen in Indien, die sich dem Theater widmen. Es hat sich zum Ziel gesetzt, eine edle Vision des Engagements für die Theaterkunst, für das kulturelle Gefüge Indiens und für die Menschen dort zu verwirklichen. In den letzten 18 Jahren hat Ranga Shankara seiner Philosophie "eine Vorstellung pro Tag" treu geblieben und der Stadt ein gesundes Festmahl aus lokalem und internationalem Theater beschert, das die Sinne weckt und erfreut.

© Michał Strokowski Wilde & Vogel, eine der renommiertesten deutschen Puppentheatertruppen, war bereits zweimal in Südindien auf Tournee (1999 und 2001), wo sie zum ersten Mal auf indische Kunstpraktiken (Tanz, Theater, Puppenspiel) traf. Seitdem sind sie vom Reichtum und der Farbenpracht der indischen darstellenden Künste fasziniert und hoffen, dass sie nicht nur zurückkehren können, um ihre eigene Arbeit zu zeigen, sondern auch, um mit indischen Künstlern zusammenzuarbeiten.

Ihre Arbeit, die sowohl Produktionen für Erwachsene als auch für Kinder umfasst, hat immer eine starke visuelle und musikalische Grundlage, wobei der Text (von Poesie über Drama bis hin zu Prosa) manchmal nur einen sehr kleinen Teil der Aufführung ausmacht. Authentizität steht im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Suche, was einige Methoden und Überzeugungen für die Herangehensweise an ein Theaterprojekt impliziert.