Gözde Ju
bangaloREsident@1Shanthiroad

Gözde Ju nutzt in ihren Arbeiten verschiedene Disziplinen wie Nähen, Stickerei, Fundstücke, Video und Fotografie, um die Realität und Mehrdeutigkeit der Erinnerungen, Vergangenheiten und Bewusstseinszustände von Frauen hervorzuheben. Gleichzeitig möchte sie die Rollen, die Frauen auf Fotografien einnehmen, sowie Konzepte wie Identität, Geschlecht und Erinnerung zum Gegenstand ihrer Untersuchungen machen. Indem sie Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Erinnerung, Geschlecht, Feminismus, Kultur und Nostalgie anspricht, untersucht sie familiäre Beziehungen, die Widersprüche bei der Bildung einer Familie und gesellschaftliche Geschlechterrollen in einer dokumentarischen Herangehensweise.

Ju_bangaloREsident 24 © Ömer Faruk Bak

Während der bangaloREsidency konzentriert sich Gözde Ju auf textile Handwerksobjekte und Produktionsprozesse, die von Frauen geschaffen wurden. Sie untersucht, wie sich der kulturelle Wandel in Handarbeiten (wie Servietten, Tischdecken, kulturellen Talismanen) sowohl in Motiven als auch in Formen widerspiegelt. Sie führt umfangreiche Recherchen zu Haushaltsgegenständen durch, die von Frauen in Bangalore mit Stickerei und Textilien hergestellt werden. Die Künstlerin beabsichtigt, die Erfahrungen von Frauen nachzuverfolgen, Dialoge zu initiieren und häusliche Kulturgegenstände und Materialien zu identifizieren sowie individuelle Geschichten über das kulturelle Erbe zu sammeln, das von ihren Müttern in Bezug auf Handarbeiten aus verschiedenen kulturellen Ethnien weitergegeben wurde.

Nach ihrem Abschluss an einer Kunstfachschule im Jahr 2009 begann Gözde Ju ihr Studium an der Fakultät für Bildende Künste der Anadolu-Universität. Sie absolvierte ein Doppelstudium in den Abteilungen für Druckgrafik und Malerei. Im Jahr 2018 erwarb sie ihren Master-Abschluss mit einer Arbeit zum Thema „Räumliche Suchen in der zeitgenössischen Druckgrafikkunst“. Ihre Masterarbeit konzentrierte sich auf die Bewertung der Druckgrafik im Kontext von Raum und zeitgenössischer Kunst. Darüber hinaus schloss sie den Kurszeitraum des Doktoratsstudium Bildende Kunst (PhD) ab. Sie arbeitet weiterhin in ihrem Studio im AtelierFrankfurt e.V., dem Kunstzentrum, das vom Frankfurter Kulturamt in Frankfurt am Main, Deutschland, unterstützt wird. Die Künstlerin nahm an verschiedenen Ausstellungen und Künstlerresidenzen in verschiedenen Ländern teil, wie z.B. "Bien" Textile Art Biennial 2023, Kranj, Slovenia; Supermarket Independent Art Fair- Stockholm (2023-2024); Pasaj & Barin Han Little Things Studio Residency Program in Istanbul (2024); SIS Artists Residency Program in Ordu (2023).

Diese Residency wird durch basis e.v. unterstützt.