Iz Paehr
bangaloREsident@NCBS
Iz Paehr arbeitet mit und an Strukturen des Virtuellen. Dabei gestaltet, programmiert und schreibt Iz entlang von Zugänglichkeit, Material und Spiel.
Ein Arbeitsschwerpunkt von Iz sind Materialien und Metaphern von Netzwerken. Der Raum zwischen Vorstellung und materieller Realität wird zum Interesse: Zum Beispiel ist die Vorstellung vom Internet als „Cloud“ verbreitet, obwohl Bits zu 99% über global ungleich verteilte Unterseekabel übertragen werden. Das öffnet Fragen nach Besitz, Entscheidungsmacht, und Zugang.
© Anette Jacob
Der Metapher der Klebrigkeit von Guttapercha folgend, möchte Iz diese frühen, pflanzenbasierten Formen der vernetzten Kommunikation und ihre ökologisch-kolonialen Auswirkungen mit dem heutigen Internet als einem „ungleichmäßig implementierten und kontrollierten globalen Kommunikationssystem“[1], das zur Klimakatastrophe beiträgt, in Verbindung bringen. Technologischer Aufbau geht in Bengaluru heute wieder mit einem Verschwinden der Baumdecke der Stadt einher – gleichzeitig ist die Stadt ein Ort des Widerstandes für ein gerechteres und zugängliches Internet. Welche Anfänge und Kontinuität globaler Netzwerke lassen sich finden, archivieren und erzählen?
Mit diesem Projekt knüpft Iz an frühere Arbeiten zu Netzwerken an, zum Beispiel einem kollaborativen Netzwerkspiel namens Code, Layers, Infrastructures mit dem HKW in der Common Room Foundation Neu-Delhi[2], und dem Workshop <MIAU ID> mit Ren Loren Britton bei Control Shift (UK)[3].
[1] https://cis-india.org/raw
[2] https://archiv.hkw.de/en/programm/projekte/veranstaltung/p_161524.php
[3] https://www.control-shift.network/2020/artwork.html?artwork=MIAU_ID