Rudolf Belling

Rudolf Belling

Rudolf Belling wurde am 26. August 1886 in Berlin geboren.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung absolvierte er eine Lehre in einer kunstgewerblichen Werkstatt bei Jean Renaud, die er 1907 beendete. Er begann, mit seinem engen Freund Max Reinhardt verschiedene Bühnenbilder zu konstruieren. Neben einen Studium der Bildhauerei an der Kunstakademie Berlin-Charlottenburg wurde er 1911/12 Meisterschüler bei Peter Breuer an der Preußischen Akademie der Künste.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte Rudolf Belling zu den Gründern der Künstlervereinigung „Novembergruppe“ in Berlin. 1919 schuf er sein wohl bekanntestes Werk, die Skulptur „Dreiklang“, eine der ersten konstruktivistisch-avantgardistischen Skulpturen im deutschsprachigen Raum. Bis zum Jahr 1931, in dem er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste wurde, entstanden weitere Werke. Unter dem nationalsozialistischen Regime als „entartet“ diffamiert, emigrierte Rudolf Belling 1935 für ein Jahr in die USA und 1937 nach Istanbul, wo er bis 1951 an der Akademie der Schönen Künste eine Professur und die Leitung der Bildhauerabteilung inne hatte.

1950 fungierte Belling als Mitglied der türkischen Regierungskommission für die Gestaltung des Atatürk-Mausoleums Anıtkabir. Von 1952 bis 1956 wurde er an die Fakultät für Architektur der Technischen Universität Istanbul berufen. Trotz der Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes und dem Eintritt in die Akademie der Künste in West-Berlin kehrte Rudolf Belling erst 1966 nach Deutschland zurück, wo er sich in Krailing bei München niederließ. Er starb am 9. Juni 1972 in München

Werke in Ankara:

Standbild İsmet İnönü, 1944


Quellen:

Akyürek, F. (1999): Cumhuriyet Dönemi Heykel Sanatı. D. Özkan (Ed.): Cumhuriyet’in Renkleri, Biçimleri (s. 48–65). İstanbul.
Art Directory: Rudolf Belling. Berlin 1886 – Krailing 1972.
Berk, N. (1973): Rudolf Belling. Ankara Sanat Yayınları, 82/8, s. 4–5.
Dalaman, C. (1998): Die Türkei in ihrer Modernisierungsphase als Fluchtland für deutsche Exilanten. Berlin.
Deutsches Historisches Museum Berlin: 18861972. Rudolf Belling. Bildhauer.
Georg Kolbe Museum: Rudolf Belling. 1886 Berlin – 1972 Krailing.
Grzimek, W. (1969): Deutsche Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Leben, Schule, Wirkung. München.
Rudolf Belling Archiv: Lebenslauf des Künstlers.
Verein Aktives Museum & Goethe-Institut & Akademie der Künste (Hg.): Haymatloz. Exil in der Türkei 19331945. Berlin.

Goethe-Institut Ankara
2010
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