Selbsttest Wie gehst du mit deinen Daten um? Wenn wir mit dem Handy surfen, wollen auch andere mitlesen. Doch man kann sich schützen | © Goethe-Institut/Julia Klement Wie verhältst du dich im Netz, wenn es um deine Daten geht? Eher vorsichtig? Eher sorglos? Oder ausgewogen und pragmatisch? Finde es heraus! Wie verhältst du dich im Netz, wenn es um deine Daten geht? Eher vorsichtig? Eher sorglos? Oder ausgewogen und pragmatisch? Finde es heraus: Klick auf [Start], und los geht's. 1. Kennst du die Privates-Surfen-Funktion deines Browsers? Kenne ich, nutze ich aber nicht. Denn sie ist mir nicht sicher genug. Ich nutze Tor-Anonymisierung, die ist wirklich anonym. Ja, ich nutze die Privates-Surfen-Funktion ab und an, zum Beispiel, wenn ich Dinge recherchieren will, die niemanden etwas angehen. Nee. Wozu braucht man die? HINWEIS: Die Privates-Surfen-Funktion bei modernen Browsern erlaubt es, relativ anonym im Netz unterwegs zu sein. Die Übertragung vieler Daten über dich und dein System wird unterdrückt; Cookies werden nicht installiert. Aber Vorsicht: Sicheren Schutz bietet das nicht. Über deinen Provider kann man immer noch deine Identität erfragen. HINWEIS: Tor-Anonymisierung ist tatsächlich sicherer, bringt aber dafür andere Einschränkungen mit sich; zum Beispiel eine langsamere Verbindung. Außerdem muss man einen speziellen Browser verwenden. Die Privates-Surfen-Funktion kann für nicht-sicherheitskritische Verwendungen nützlich sein. HINWEIS: Der private Modus im Browser bringt eine gewisse Anonymität, aber keine sichere. Da die IP-Adresse dennoch übertragen wird, ist deine Identität über eine Abfrage bei deinem Provider ermittelbar. Sicherer ist es, sich mit Tor zu anonymisieren. 2. Benutzt du einen Passwortmanager? Nee, die drei Passworte, die ich habe, kann ich mir gerade noch merken. Passwortmanager? Auf keinen Fall! All meine Passwörter an einem Ort und dann vielleicht noch in der Cloud? Kommt mir nicht ins Haus! Passwortmanager nutze ich gerne. So habe ich immer alle Passwörter auf allen Geräten zur Verfügung und muss mir nur noch ein Masterpasswort merken. HINWEIS : Vorsicht! Passwörter sind bei den meisten Menschen die schwächste Stelle ihrer Datensicherheit. Benutzt du wenige, einfache Passwörter, ist es nur eine Frage der Zeit, bis deine Accounts übernommen werden. Du solltest nur lange, komplizierte Passwörter nutzen – und für jeden Account ein eigenes. Ein Passwortmanager kann dabei helfen, die Passwörter zu verwalten. HINWEIS : Es ist richtig, vorsichtig zu sein. Wir hoffen, dass du auch ohne Passwortmanager eine hohe Sicherheit deiner Passworte garantieren kannst (lange, schwierige Passwörter, und für jeden Account ein eigenes). Viele Menschen haben wohl kein so gutes Gedächtnis, weswegen sie mit Passwortmanagern unterm Strich sicherer im Netz unterwegs sind als ohne. HINWEIS : Passwortmanager erlauben hohe Passwortsicherheit bei relativ hohem Komfort. Allerdings sind sie auch ein "Single Point of Failure": Wenn jemand an deine Passwortdatenbank kommt, hat er all deine Accounts auf einmal unter Kontrolle. Achte darauf, dass du deinen Manager gut schützt. 3. Ist dein Messenger sicher verschlüsselt? Ich versuche, wenn möglich, verschlüsselte Messenger zu nutzen. Gut, dass WhatsApp jetzt auch Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist, das nutzen ja ohnehin alle. Ich nutze ausschließlich die Messenger Signal und Threema. Die sind sehr sicher und ich habe immer die volle Kontrolle über meine Kommunikation. Puh, Verschlüsselung? Ich nutze halt einfach das, was meine Freunde nutzen. HINWEIS : Es gibt noch immer sehr viele unverschlüsselte Messenger. Der Facebook-Messenger ist zum Beispiel standardmäßig unverschlüsselt. Die meisten populären Messenger nutzen aber mittlerweile eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Das bedeutet, dass nur Sender und Empfänger die Nachricht lesen können. HINWEIS : In der Tat gelten beide Messenger als sehr sicher. Leider kann man mit ihnen häufig nur einen kleinen Teil seines Freundeskreises erreichen. Wusstest du, dass WhatsApp denselben Verschlüsselungsstandard wie Signal nutzt? Und auch iMessage von Apple gilt als sicher. Wer mit wem chattet, wissen die Anbieter aber trotzdem. HINWEIS : In der Tat hat auch WhatsApp eine sichere Verschlüsselung (dieselbe wie Signal). Allerdings gehört WhatsApp zu Facebook – und die interessieren sich sehr dafür, mit wem du so Kontakt hast. Die Verbindungsdaten können Anbieter trotz Verschlüsselung sammeln. 4. Nutzt du Cloud-Speicherdienste wie Dropbox oder iCloud? Ich nutze diese Dienste, aber nur für speziell ausgewählte Dateien, die jeder sehen kann. Wenn ich etwas Sensibles dort ablege, dann nur gut verschlüsselt. Klar! Dropbox, iCloud, Google Drive – das volle Programm. Ist recht billig, und die Daten sind immer mit verschiedenen anderen Geräten synchronisiert. Superpraktisch. Auf keinen Fall! Meine Daten auf fremden Rechnern? Soweit kommt's noch! HINWEIS : Praktisch vielleicht. Aber all die Daten sind, wenn du sie in der Cloud speicherst, in den Händen fremder Leute, die letztlich über sie bestimmen können. Du solltest vorsichtig sein, was du dort speicherst – und eventuell die Daten vor dem Upload verschlüsseln. HINWEIS : Dann ist zu hoffen, dass du deine Daten auf anderem Wege gut sicherst. Bei Datenverlust, zum Beispiel durch Ransomware, wärst du ansonsten froh, wenn die Cloud dich rettet. Es gibt zudem auch Cloud-Speicherdienste, die standardmäßig die abgelegten Daten verschlüsseln, wie SpiderOak oder SkyCrypt. HINWEIS : Die Speicherdienste können auch gehackt werden, so sind Dropbox eine Menge Passwörter abhandengekommen. Es gibt auch Cloud-Dienste, die nur verschlüsselte Daten ablegen, wie SpiderOak oder SkyCrypt. Wenn dort Daten abgefischt werden, können die Hacker damit nichts anfangen. 5. Verwendest du den Fingerabdruckscanner an deinem Smartphone? Nö, ich hab den Sperrbildschirm abgestellt. Der nervt immer so. Ja, ich nutze den Scanner. Er ist perfekter Ausgleich zwischen Sicherheit und Bedienkomfort. Nein! Fingerabdruckscanner sind unheimlich. Außerdem kann man Fingerabdrücke fälschen. Ich habe stattdessen einen Nummerncode (PIN) eingestellt. HINWEIS : Du solltest immer eine Sperre für dein Handy aktiviert haben. Wenn es in die falschen Hände gerät, kommt ein möglicher Angreifer sofort an all deine Daten, deine Fotos und deine Identitäten bei allen möglichen Apps und in sozialen Netzwerken. HINWEIS : Tatsächlich lassen sich Fingerabdrücke überall dort finden (und fälschen), wo wir sie hinterlassen. Also auch auf dem Smartphone. Aber auch PIN-Eingaben können beobachtet, oder gar gefilmt werden. Ein Fingerabdruck ist mindestens so sicher wie eine vierstellige PIN – und dabei viel bequemer. HINWEIS : Fingerabdruckscanner bringen ein gewisses Maß an Sicherheit. Aber Vorsicht, Fingerabdrücke können überall dort gefunden (und gefälscht) werden, wo man welche hinterlassen hat – also auch auf dem Smartphone. Fällt ein Fingerabdruck erst mal in die falschen Hände, bleiben einem nur noch neun weitere Finger, die man zur Sicherung seines Telefons nutzen kann. 6. Hast du zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen für deine Accounts aktiviert? Du meinst Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)? Kommt mir nicht in die Tüte! Meine Telefonnummer bekommen die nicht auch noch! Welche Sicherheitsmaßnahmen? Ein Passwort reicht doch! Ich habe Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) aktiviert. Das sichert meinen Account vor Hackerangriffen. HINWEIS : Mittlerweile gibt es viele Möglichkeiten, Passwörter zu knacken. Ein sicheres Passwort ist deswegen Pflicht. Zusätzlich kann man aber noch 2FA (Zwei-Faktor-Authentifizierung) aktivieren. Dabei hinterlegt man seine Telefonnummer und bekommt beim Einloggen eine SMS mit einem Code zugesendet. So erhöht sich die Account-Sicherheit enorm. HINWEIS : Dann solltest du ein sehr, sehr sicheres Passwort nutzen, denn ohne 2FA ist dein Konto vor Hackern sehr viel weniger geschützt. Außerdem gibt es mittlerweile 2FA-Apps, sodass du keine Telefonnummer hinterlegen musst. HINWEIS : 2FA ist ein gutes Sicherheitsfeature, befreit aber nicht von der Notwendigkeit, ein starkes Passwort zu wählen. Wusstest du übrigens, dass du, statt eine Mobilfunknummer zu hinterlegen, auch eine 2FA-App nutzen kannst? Du verhältst dich im Netz ... ziemlich sorglos Du bist eher sorglos im Netz unterwegs. Das Internet ist dein Spielplatz, dort lebst du dich aus. Deine Unbekümmertheit in allen Ehren, aber du solltest nicht vergessen, dass da draußen echte Gefahren lauern. Jemand könnte zum Beispiel deine Accounts hacken, und mit deiner Identität Dinge im Internet bestellen. Zwar gibt es keinen absoluten Schutz gegen solche Angriffe, aber es gibt doch ein paar Dinge, die man tun kann, um die eigene Sicherheit zu verbessern. Wir hoffen, wir konnten dir ein paar Tipps dafür liefern. Du verhältst dich im Netz ... ziemlich vorsichtig Du bist sehr datenbewusst und das ist eine gute Sache. Du bist bereit, dafür auf vieles zu verzichten, auch auf Bedienkomfort. Dabei solltest du dich fragen, ob du damit wirklich immer am besten fährst. Der größte Feind des Guten ist nicht das Schlechte, sondern das Perfekte. Das Streben nach perfekter Sicherheit führt manchmal dazu, gute Sicherheitsmaßnahmen außer Acht zu lassen. Doch perfekte Sicherheit gibt es nicht. Am Ende schränkst du dich mehr ein, als du müsstest – und hast dabei weniger Sicherheit, als du haben könntest. Wir hoffen, dass wir ein paar Tipps für einen pragmatischen Umgang mit der Technik liefern konnten. Du verhältst dich im Netz ... ziemlich pragmatisch Du bist ziemlich pragmatisch! Du machst dir Gedanken, was du im Internet tust, und wie du dein Handeln möglichst gut absicherst. Dabei bist du nur widerwillig bereit, auf Komfort zu verzichten, und willst die Möglichkeiten des Internets voll auskosten. Damit bist du auf dem richtigen Weg. Sicherheit ist immer ein Abwägen. Perfekte Sicherheit gibt es nicht, doch deswegen muss man ja nicht gleich die Haustüre offen stehen lassen. Aber natürlich kann man immer noch mehr tun. Und die digitale Welt ist ständig in Bewegung: Was gestern als sicher galt, kann heute schon überholt sein. Sieh dich also vor und bleib auf dem Laufenden. Wir hoffen, wir konnten dir dafür ein paar Tipps geben. Wähle eine Anwort!