Posthumanismus

Rank / Soap © Videoanimation (Ausschnitt): „Rank" von Stefanie Sixt, https://www.sixt-sense.org/

Das digitale Zeitalter ist in die Jahre gekommen. Was zunächst als rasanter technischer Fortschritt in alle Lebensbereiche der postmodernen Gesellschaft eindrang und dort für massive Veränderungen gesorgt hat, ist inzwischen zur neuen Normalität geworden. Begriffe wie Öffentlichkeit und Privatsphäre wurden neu definiert, während Automatisierung und Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt grundlegend revolutionieren. Selbst in den Künsten haben kreative Maschinen Einzug gehalten. Das Dossier widmet sich den mit dieser Entwicklung einhergehenden ethischen, sozialen und politischen Fragestellungen, sowie Möglichkeiten des kreativen Umgangs mit ihnen.

Kunstvoll, künstlich, Kunst?

Können Maschinen selbständig kreativ und künstlerisch tätig sein? Sind mittels künstlicher Intelligenz geschaffene Werke kurzlebige Randerscheinungen einer technisierten Gesellschaft oder die Zukunft der kreativen Entfaltung? Unsere Autor*innen stellen in diesem Abschnitt einige dieser KI-Künstler*innen und Kunstwerke vor, gehen im Darknet auf Shoppingtour und diskutieren Fragen von Kultur und Kontrollverlust.
 










Dein Freund der Roboter

Der Roboter aus alten Science-Fiction-Filmen war eine Randerscheinung des Genres, eine wenig wahrscheinliche Vision. Das hat sich geändert. Die Entwicklung künstlicher Intelligenz ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass eine Diskussion darüber notwendig geworden ist, wie nah der Mensch die schlauen Maschinen an sich heranlassen möchte, und welche ethischen Fragestellungen im Umgang mit ihnen relevant werden könnten. Es ist wichtig in diese Zukunft zu schauen, denn wie Prof. Metzinger im Interview warnt – „wenn der erste Roboter Bürgerrechte fordert, ist es zu spät“.





Menschliche Neuronen im Gehirn
Menschliche Neuronen im Gehirn | © Colourbox

Die Sorgen von morgen

Die neuen Möglichkeiten des Digitalzeitalters haben auch einen Preis. Die Datensicherheit ist zu einer der wichtigsten Herausforderungen der Zeit geworden. Eine ungeregelte Flut an Informationen hat nicht immer zu einem Pluralismus der Meinungen, sondern häufig zu erbitterter Lagerbildung geführt, wobei auch gezielte Falschinformationen eine Rolle spielen. Gesellschaft und Staat sind gefordert, Maßnahmen zum Schutz der individuellen und kollektiven Freiheit zu ergreifen. Wie wäre es zum Beispiel mit der Formulierung digitaler Grundrechte, und wie müsste ein effizienter Datenschutz in Zukunft aussehen?











Robotic neurons in brain
Neuronen im robotischen Gehirn | © Colourbox

Die Zukunft ist jetzt!

Die Verfügbarkeit und Transparenz von Informationen sowie die Entstehung neuer Marktplätze, Vertriebswege und öffentlicher Räume haben die moderne Gesellschaft um viele Facetten bereichert. In sozialen Medien ist ein ungebrochener Pioniergeist zu beobachten, und auch bestehende Angebote werden ständig erweitert, wie die Entwicklung von Sharing-und Streaming-Angeboten, alternativer Währungen und rein computergenerierter Medienkunst zeigt. Die Zukunft ist jetzt – oder spätestens morgen.





Darknet steht für geschützte Bereiche im Internet – wofür sie diese nutzen, bestimmen die Anwender. Foto (Zuschnitt): © Adobe

Darknet
Fünf Beispiele, warum der schlechte Ruf nicht gerechtfertigt ist

Das Darknet gilt als der böse Bruder des Internets, als Waffen- und Drogenumschlagplatz, als Paradies für Pädophile und Terroristen. In Wirklichkeit ist es gar kein so finsterer Ort.


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