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Maria Melina Laina


Maria Melina Laina © Maria Melina Laina Was waren Ihre wichtigsten Lernfortschritte im vergangenen Jahr? Was hat Ihnen die Umstellung auf das Distanzlernen gebracht? Wie hat das Distanzlernen Ihren Alltag verändert?

Der Schulalltag in der Pandemie‑Zeit war eine große Herausforderung und zwar besonders im Hinblick auf die Frage, wie der Online‑Unterricht gestaltet werden kann, um die Ziele des sogenannten traditionellen Unterrichts erfolgreich erfüllen zu können. Die vielseitige Entwicklung von Kompetenzen war der wichtigste Lernfortschritt im vergangenen Jahr. Damit verbunden sind neue Schwerpunkte der Unterrichtsgestaltung wie beispielsweise Motivierung, Methoden- und Medieneinsatz, Kompetenzentwicklung in den Bereichen Digitalisierung, Differenzierung und Individualisierung, Ergebnissicherstellung und Reflexion im Lernprozess. Das Lernklima war der große Protagonist im Online‑Unterrichtsgeschehen, das sowohl in der Hand von Schüler*innen, Eltern und Lehrkräften lag. In den vorher erwähnten Bereichen hat die Umstellung auf das Distanzlernen viel Neues gebracht und meine Unterrichtsperspektive wurde breiter, ich würde sagen ... wie ein multifunktionales Werkzeug!

Wie schätzen Sie Ihre Medienkompetenz ein? Wo besteht noch Fortbildungsbedarf?

Mit dem Medieneinsatz bin ich in meinem Unterrichtsalltag vertraut. Auf jeden Fall war das Distanzlernen der Accelerator dafür, weil der Medieneinsatz bei jeder einzelnen Stunde unentbehrlich war und ich nun deshalb über  einen „vollständig ausgestatteten Computerraum“ verfüge. Im Präsenzunterricht ist das nicht der Fall. Mir fehlen die kollegiale Beratung und ein Peer‑to‑Peer‑Austausch. Das würde zu einer Verbindung von Praxis und vertiefter Medienbildung im individualisierten Unterrichtsfeld führen.

Wie schätzen Sie die Medienkompetenz Ihrer Schüler*innen ein? In welchen Bereichen benötigen die Jugendlichen Ihre Unterstützung?

Die Schüler*innen sind vertraut mit Medien, aber nur in Bezug auf Online‑Spiele und die neuesten Apps für soziale Netzwerke und Messaging. Es ist ihnen nicht bewusst, dass Medien im täglichen Lernprozess zu besseren Lernergebnissen beitragen. Sie benötigen Unterstützung, ihre Denkweise zu transformieren und Medien als Verbesserungstools zu betrachten.

Wie stellen Sie sich Ihren Unterricht in zehn Jahren vor? Was könnte dann anders sein? Würden Sie gern auch zukünftig das Distanzlernen beibehalten? In welcher Form?

Das Schulsystem steht generell vor großen Herausforderungen: digitalen, sozialen, finanziellen, multikulturellen und bio‑ethischen. Der globale Wandel erfordert neue Kompetenzen und eine Inklusionsperspektive, sodass die Welt als System nachhaltig wird. Neue Kompetenzen bringen neue Lernkulturen in den Schulen mit sich, und das weist meiner Meinung nach auf ein hybrides Modell von „Blended Learning“ hin, Präsenzunterricht und Distanzlernen zu kombinieren, was ich zukünftig gern beibehalten würde. Die kollektive Sorge um die Lernerfolge von Schüler*innen weist zusätzlich auf Individualisierung und Differenzierung der Lernfortschritte hin, und nicht nur, wenn es sich um Kinder und Jugendliche aus schwierigem sozialen Umfeld handelt. Die Entwicklung passgenauer Unterstützungs- und Unterrichtsangebote wird erforderlich; dazu wird die Digitalisierung Kern des Lebens, zum Beispiel in Form von Internet of Things, Schule als Labor beziehungsweise Innovationsort.

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