Von Wieland Speck
Taxi zum Klo
Regie: Frank Ripploh | Deutschland 1980 | 95 Minuten | Farbe
Sprachen: Deutsch mit Untertiteln in Deutsch und barrierefrei, in Englisch und Französisch
Ausleihformate: DVD, DCP
Weltvertrieb: Salzgeber
Einen völlig anderen Ton schlägt im Jahr darauf Frank Ripploh an: TAXI ZUM KLO von 1980 ist der erste „Schwulenfilm“, in dem schwules Leben in Normalität gezeigt wird – nicht weil es inzwischen gesellschaftlich möglich geworden wäre, sondern weil die Protagonisten sich um Repression und sanktionierte Moral nicht bekümmern. Seit von Praunheims
Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt war kein filmisches Werk derart radikal, weil authentisch. Der sexuelle Appetit eines Lehrers stellt die patriarchale Welt auf den Prüfstand, die sich als nicht bereit für diese Offenheit erweist und dennoch einen großen Schritt weitergebracht wird. Die Grenzen verschieben, das machte das kommerzielle Kino schon immer – mit mehr Gewalt, mehr Sex, aber nicht mit tatsächlichen gesellschaftlichen Prozessen. Ein Stück Zeitgeschichte zum ersten freien Moment schwulen Lebens (von der AIDS-Krise noch keine Spur – Aids wurde im politischen Kontext dann später immer als AIDS bezeichnet), im selben Jahr entstanden wie William Friedkins
Cruising ...