Viele Probleme resultieren aus Missverständnissen
Kannst du uns sagen, was du mit deinem Werk vermitteln wolltest? Was waren die Inspirationen und Ideen, die bei der Schaffung des Werkes ausschlaggebend waren?
Beim Thema Versöhnung musste ich sofort an das Unwissen über Kanadas indigene Bevölkerung denken, das in anderen Bevölkerungsgruppen weit verbreitet ist. In meinen Comic-Arbeiten konzentriere ich mich normalerweise auf Fiktion. Jetzt hatte ich Lust, versuchsweise Erfahrungen aus meiner Kindheit an der Côte-de-Beaupré zur Sprache zu bringen – darunter die besondere Verbindung, die wir während der Novenen zu den Besuchern hatten.
Warum ist das Thema der Versöhnung für dich wichtig?
Ich denke, viele Probleme resultieren aus Missverständnissen. Der Mensch ist eigentlich ein soziales Wesen, aber manchmal hat er Schwierigkeiten, sich auszudrücken oder bringt einfach nicht die Energie auf, um seinem Gegenüber wirklich zuzuhören.
In meinem Privatleben versuche ich alles um sicherzugehen, dass alle gut miteinander auskommen. Versöhnung im weiten Sinn ist also eine ganz entscheidende Sache. Wenn jemand etwas Blödes anstellt, dann sollte er keine Mühen scheuen, es wieder gut zu machen oder zumindest den Schaden zu begrenzen.
Wie war der kreative Prozess beim Schaffen dieses Kunstwerks? Planst du viel im Voraus, und entsteht erst der Text oder die Illustration oder umgekehrt? Welche Medien und Methoden hast du angewendet?
Ich habe meine Arbeitsweise hier ein bisschen auf den Kopf gestellt. Da war die Idee, die Basilika Sainte-Anne ganz groß auf die Seite zu setzen, und danach hat sich der Rest meiner Komposition ein Stück weit aus den Elementen ergeben, die ich noch zeigen wollte. Ich habe nach jeder Menge Referenzfotos gesucht, die mir bei der Zeichnung helfen sollten. Dann habe ich meinen Text geschrieben, die Kästen platziert und am Schluss die Bilder nochmal angepasst, damit sich alles gut und stimmig liest. Dieses Projekt ist komplett digital an meinem Graphiktablet entstanden.