Online Film Screening GOETHE ON DEMAND: KADDISCH FÜR EINEN FREUND

Memory culture © Leo Khasin

Mi, 01.11.2023 –
Do, 30.11.2023

Online

Erinnerungskultur

Kaddisch für einen Freund
von Leo Khasin (Deutschland 2011)
mit Ryszard Ronczewski, Neil Belakhdar, Neil Malik Abdullah, Sanam Afrashteh, Kida Ramadan u.a.

TORONTO.GOETHE-ON-DEMAND.DE WIRD VOM GOETHE-INSTITUT TORONTO MIT DEM GERMAN FILM OFFICE PRÄSENTIERT

Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager, hat der vierzehnjährige Ali von klein auf gelernt, Juden zu hassen. Nach der Flucht aus dem Libanon ist er mit seiner Familie in Berlin-Kreuzberg untergekommen. Hier sucht er nun Anschluss und Anerkennung bei den arabischen Altersgenossen. Doch dafür soll er erst beweisen, was er drauf hat.

Zum Zeichen seines Muts bricht Ali in die Wohnung seines russischen Nachbarn Alexander Zamskoy ein. Der ist vierundachtzig Jahre alt, Weltkriegsveteran und Jude. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird vom dem vorzeitig zurückgekehrten Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, ist Ali gezwungen, die Nähe seines Feindes zu suchen. Berührende Geschichte einer ungleichen Freundschaft. (Internationale Filmtage Hof)

Drehbuchautor und Regisseur Leo Khasin erzählt in seinem Spielfilmdebüt vom Konflikt zwischen Arabern und Juden, der sich hier auf zwei Etagen eines Berliner Mietshauses abspielt. In einem Interview verriet Khasin, dass in einer ersten Vision, die er von seinem künftigen Film im Kopf hatte, ein arabischer Junge das Kaddisch sprechen würde. Das Kaddisch, eines der wichtigsten Gebete des Judentums, ist eine Erinnerung an fortgegangene Seelen und wird auf Beerdigungen vom nächsten männlichen Angehörigen des Verstorbenen vorgetragen. Khasin selbst hat übrigens einige Jahre als Zahnarzt am Berliner Mehringplatz, dem Schauplatz des Films, gearbeitet.

„Ein unaufdringlicher, leise erzählter Film, dessen Versöhnungsbotschaft den Zuschauer umso nachhaltiger berührt.“ - Cinema

„Mit seiner ruhigen Erzählweise schafft es der Film vor dem Hintergrund eines globalen Konflikts Schuld und Vergebung im Mikrokosmos einer kleinen zwischenmenschlichen Begegnung zu thematisieren.“ - aus der Begründung der Jury der deutschen Film- und Medienbewertung zur Verleihung des Prädikats „Wertvoll“

„Musterbeispiel für einen gelungenen Dialog zwischen den Generationen jenseits religiöser und kultureller Schranken.“ - Vision Kino

„In einem facettenreichen und zugleich spannenden Film erzählt Khasin von einem Leben zwischen Existenzminimum und Alltagssorgen, zwischen Abhängigkeit von Ämtern und Begegnungen mit der Vergangenheit. Daraus ist alles andere als eine Schwarz-Weiß-Geschichte geworden.“ - Jüdische Allgemeine

„Das kammerspielartige Drama lässt in der Generationen übergreifenden Annäherung die ganze Gefühlsskala historischer Verwicklungen an, wobei am Ende die Freundschaft über politisch-religiöse Dogmen siegt. Der beachtliche Debütfilm vertraut auf die Konventionen einer naturalistischen Inszenierung, geizt aber auch nicht mit komischen Momenten.“ – Lexikon des internationalen Films

Das Programm mit Untertiteln ist in ganz Kanada kostenlos verfügbar. Sensible Inhalte.

Teil des Schwerpunkts Erinnerungskultur des Goethe-Instituts

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