Wandel und Veränderung
Vom Speisezimmer in die Küche

National Museum Delhi. Wie man Raum und Zeit überwindet.
Foto: Goethe-Institut / Leonhard Emmerling

Über das Museum vom Standpunkt der Zukunft nachzudenken, bedeutet aber nicht, dass man mit dem Endergebnis anfangen und sich quasi nach rückwärts fortarbeiten sollte.
 

Museen sind öffentliche Räume, in denen die Notwendigkeit und die Möglichkeit für Wandel und Veränderung, Offenheit für neue Ideen, Ansätze und Formate von fundamentaler Wichtigkeit sind. Über das Museum vom Standpunkt der Zukunft nachzudenken, bedeutet aber nicht, dass man mit dem Endergebnis anfangen und sich quasi nach rückwärts fortarbeiten sollte. Damit es aufschlussreich ist, muss es Free Jazz sein, eine geistige Freiheit im Handeln, und darum möchte ich in der ersten Person darüber sprechen:
 
Ich stelle mir das Museum der Zukunft wie eine Erzieherin vor, bereit, über Ideen nachzudenken und daran interessiert zu lernen. Mit der Fähigkeit, wahrzunehmen und auf die individuelle Wahrnehmungsfähigkeit zu reagieren. Das Museum ist ein öffentlicher Raum für Austausch, Begegnung, Lernen, Verhandlung, und es ist absolut notwendig, dass in ihm nicht nur Mainstreamideen, Mainstreampositionen und Mainstreamgedanken präsentiert werden, sondern auch solche, die marginalisiert, unterdrückt oder anderweitig beiseite geschoben worden sind.

Wenn ich über das Museum der Zukunft nachdenken soll, stelle ich es mir wie eine Küche vor. Das kommt wahrscheinlich daher, dass ich Museen heute oft wie Speisezimmer erleben, wo das Tafelgeschirr sorgfältig arrangiert, das Silber poliert, die Speisenfolge entschieden und die Sitzordnung festgelegt ist.

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