Emil Kalus
bangaloREsident@Suchitra

Emil Kalus © Emil Kalus Emil Kalus wurde 1988 in Breslau, Polen geboren, kurz vor dem Fall der Berliner Mauer. Er wuchs während dieser Übergangszeit in Westdeutschland auf. Hin- und hergerissen zwischen zwei Sprachen, zwei Kulturen und zwei Nationen, fragte er sich immer: Was ist Heimat? Wo ist Heimat? Seit er ein Junge war, hatte er immer das Gefühl, nicht zu einem bestimmten Ort zu gehören. Er war immer auf der Suche nach einem Ort, an dem er sich zugehörig fühlen würde.

Nachdem er in verschiedenen Teilen der Welt gelebt und gereist war - Polen, Deutschland, USA und Indien -, erkannte er, dass "Heimat kein Ort, sondern ein Gefühl ist". Heimat wird nicht durch Grenzen, Orte oder Menschen bestimmt, sondern ist ein Gefühl, das von innen kommt - sich in der Welt zu Hause fühlen.

Er erlernte die Kunst der Kinematographie an der renommierten nationalen Filmschule in Łódź, Polen. In den letzten mehr als 10 Jahren sammelte er praktische Erfahrungen in der Filmindustrie. Als Autor mehrerer Kurzfilme hat er sich mit Themen wie Zugehörigkeit, Arbeiterklasse und Existenz
auseinandergesetzt.

Seine Arbeit spricht durch ehrliche und direkte Bilder, die das Herz des Zuschauers durchdringen. Frei von Ablenkung liegt der Fokus auf dem, was jenseits des Offensichtlichen liegt und ermutigt dazu, innezuhalten und genauer hinzuschauen. Wie ein Gemälde erzählt jedes Bild eine Geschichte und fängt das einzigartige Selbst ein. Durch die Verbindung von Kunstformen wie Film, Ton und Musik werden neue Wege und Strategien des Geschichten erzählens geschaffen, die Emotionen freisetzen und zu einem eindringlichen Erlebnis einladen. Das Ziel ist es, die subjektive Erfahrung der Filmrealität an das Publikum weiterzugeben.

Während seiner Zeit an der Purvankara Suchitra Cinema and Cultural Academy möchte er an kurzen experimentellen Filmporträts der Arbeiterklasse in Bangalore arbeiten. Kombiniert mit analoger Fotografie entsteht ein komplettes Dokument des Lebens der Werktätigen. Was ihn interessiert, sind die Menschen hinter den Dienstleistungen, die täglich von Hunderten von Passanten genutzt werden. Ihr Arbeitsplatz ist oft auch ihr Lebensraum, ständig exponiert und von Menschen umgeben. Was ist Privatsphäre? Was ist Heimat? Was sind ihre Geschichten und Träume? Woher kommen sie und wohin wollen sie gehen? Mit allen Mitteln, die das Medium Film zu bieten hat, werden sie in dem sie umgebenden Chaos porträtiert, aber auch isoliert und die Zeit für einen genaueren Blick angehalten.

Abschlussbericht