In sechs polnischen Städten geht dieses Frühjahr ein mehrjähriges Kunst- und Forschungsprojekt an den Start, das junge Menschen zum aktiven Handeln einlädt, um ihre unmittelbare, lokale Lebenswelt positiv zu beeinflussen und nachhaltiger zu gestalten.
Die weltweiten Komfortreserven, die vom Menschen im Laufe der Jahrhunderte ohne Rücksicht auf die Umwelt geschaffen wurden, werden bald erschöpft sein. Heute, inmitten der Klimakrise, müssen wir, die Wohlstandsgesellschaft, lernen, umzudenken und unseren Lebensstil anzupassen, auf Komfort zu verzichten und neue nachhaltigere Wege zu gehen.
Die Auswirkungen der Klimakrise, aber auch restriktive Umweltmaßnahmen, können besonders auf junge Menschen frustrierend und demotivierend wirken. Ein Ohnmachtsgefühl stellt sich schnell ein und führt zu Resignation und Wut. Doch daraus erwächst nur selten eine kreative Kraft. Im Mittelpunkt unseres Projektes steht der Gedanke des gemeinsamen Handelns, des gemeinsamen Agierens anstatt des individuellen Reagierens. Wie können wir eine uns frustrierende Realität so gestalten, dass wir daraus Glück und Zufriedenheit schöpfen können?
Gemeinsam mit unseren Partnern etablieren wir interdisziplinäre Forschungslabore in Białystok, Gdańsk, Katowice, Szczecin, Warszawa und Wrocław, wo junge Menschen, mit deutschen und polnischen Expert*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Design und Architektur zusammenarbeiten und experimentieren werden. Wir bearbeiten die gemeinsamen Themenfelder: eine Zukunft mit eingeschränktem Komfort, Stadtökologie und Stadtklima, die Wirtschaft der Zukunft, eine Suche nach den Quellen des Optimismus, spekulatives Denken als Motor des Fortschritts und die Bewältigung von Krisen und Knappheiten. Die Laborteilnehmer*innen ermitteln lokale Bedürfnisse, Defizite und Risiken und entwickeln gemeinsam Strategien und Szenarien, die ermutigen und motivieren. Die Tatsache, dass wir als lokale Gemeinschaft einen Einfluss auf die uns umgebende Realität haben, zeigt, dass Veränderung möglich ist, und wir durchaus in der Lage sind, unsere Lebenswirklichkeit in unserem Sinne zu beeinflussen.
Organisation: Goethe-Institut, Fundacja Bęc Zmiana, ZK/U Berlin
mit der freundlichen Unterstützung der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit
Projektkuratorin: Bogna Świątkowska (Warschau)
Kuratorische Zusammenarbeit: Miodrag Kuč und Matthias Einhoff (Berlin)
An dem Projekt beteiligte Institutionen:
Białystok, Galerie Arsenal; Gdańsk, Institut für Stadtkultur; Katowice, Akademie der Schönen Künste; Szczecin, Verein Media Dizajn / Szczeciński Inkubator Kultury;
Wrocław, BWA Breslauer Galerien für zeitgenössische Kunst