Angst. Sie wird oft von Politik und Medien provoziert, bestimmt die öffentliche Debatte und beeinflusst zunehmend unsere individuellen Entscheidungen. Doch wo liegen die Ursprünge unserer Ängste, worauf beruht ihre Kraft, und wie verändert sich unsere Erfahrung mit Angst? Gerade in einer Zeit, in der sowohl die Corona-Pandemie als auch Krieg unseren Alltag beeinflusst, versuchen wir die wichtigsten Fragen zu beantworten.
„Sonntagsgespräche“ ist eine Reihe von Online-Diskussionen, die dieses Thema genau unter die Lupe genommen haben. Im Rahmen des gemeinsamen Projekts zwischen Goethe-Institut und Teatr Nowy Proximal wurden bedeutende deutsche und polnische Intellektuelle eingeladen, die sich mit den wichtigsten Aspekten unseres gesellschaftlichen und politischen Lebens auseinandergesetzt haben: u.a. Kirche, Umwelt, Körper. Ziel dieser Diskussion ist, Angst als solche neu zu verstehen und auch in einen Kontext mit der Pandemie zu stellen. Wie hat z.B. die soziale Isolation das Bewusstsein verändert und neue Modelle sozialer Koexistenz hervorgebracht. Diese Auseinandersetzungen, die hier als Videos zur Verfügung gestellt werden, erlauben, Ängste zu verstehen und sie zu überwinden.
Kontexte
Das Leben nach Corona Augen können nicht mehr nicht sehen
Wir haben unsere Fähigkeit ausgetestet, Zeit in sozialer Isolation oder mit wenigen anderen Menschen zu verbringen und einander zu helfen. Wir haben gelernt, eigenständiger zu leben. Diese Erfahrung hat eine tiefere Bedeutung. Unser Rückzug aus den Geschäften und die Reduzierung der Zeit, die wir am Arbeitsplatz verbringen, können sich als eine starke treibende Kraft erweisen. Unsere Abwesenheit ist eine Form der Einflussnahme.
Ein Beitrag von Przemysław Czapliński.
Interview Warum Angst?
Wem ist daran gelegen, Angst zu erzeugen, wovor hat die Kirche Angst, und wie kann das Theater dem Klimawandel entgegenwirken? Ein Gespräch mit Tomasz Kireńczuk über die „Sonntagsgespräche”, ein gemeinsames Projekt des Goethe-Instituts und des Teatr Nowy Proxima in Krakau.
Ich glaube an Katastrophen – Ein Interview mit Luk Perceval
Unsere Körper sind von Grund auf ungehorsam – Ein Interview mit Bojana Kunst
Über die Gleichstellung von Mensch und Tier – Ein Interview mit Ewa Zgrabczyńska
Über Transgression, Pflanzen und Propheten – ein Interview mit Katarzyna Kozyra
Schöne neue Welt – ein Interview mit Matthias Lilienthal
Über den Nutzen der Entdeckung eigener Sexualität - ein Interview mit Zbigniew Izdebski
Die Gesellschaft in einem Zeitalter der Ungewissheit – ein Interview mit Ranga Yogeshwar
Der Körper als Ausgangspunkt für alles – ein Interview mit Ben J. Riepe
Über das Bedürfnis nach Utopie Interview mit Agnieszka Holland
Angst und die Kirche Interview mit Agata Diduszko-Zyglewska
Die Gesprächsreihe „Wolne niedziele/Sonntagsgespräche“ mit Künstler/innen, Intellektuellen und Wissenschaftler/innen aus Polen und Deutschland wurde vom Goethe-Institut Krakau und dem Teatr Nowy Proxima initiiert.
Die in den Interviews geäußerten Meinungen geben ausschließlich die persönliche Auffassung der Interviewten wieder, und stellen nicht notwendigerweise den Standpunkt des Goethe-Instituts oder des Teatr Nowy Proxima dar.