Bekannt/Unbekannt
Deutsches Kultkino

Porträts und Werke bedeutender deutscher Regisseure und Regisseurinnen mit Kultstatus, die in Polen kaum gezeigt werden und dementsprechend wenig bekannt sind.

znane/nieznane © Goethe-Institut, CSW Łaźnia|Illustration Julia Porańska

Das Projekt

„Bekannt/ Unbekannt. Deutsches Kultkino“ ist ein Projekt von Jolanta Woszczenko (Zentrum für zeitgenössische Kunst ŁAŹNIA) und Renata Prokurat (Goethe-Institut Warschau) und begann zwischen 2012 und 2016 als eine zweiteilige Retrospektive mit Filmen von Christoph Schlingensief. Es folgten weitere Retrospektiven mit Filmen von Hans-Jürgen Syberberg, Werner Schroeter, Alexander Kluge und Ulrike Ottinger. In den über zehn Jahren seit Beginn des Projekts wurden Werkschauen im Zentrum für zeitgenössische Kunst ŁAŹNIA in Danzig, im Internationalen Kulturzentrum Nowy Teatr in Warschau, im Rahmen des Festivals Nowe Horyzonty, im Kino Centrum im Zentrum für zeitgenössische Kunst in Toruń, im Kino LAB im Zentrum für zeitgenössische Kunst Schloss Ujazdów in Warschau sowie im Rahmen des Festivals EnergaCAMERIMAGE in Toruń präsentiert.

Im Rahmen der Retrospektiven fanden auch Diskussionen mit der Regisseurin Ulrike Ottinger und anderen an der Produktion der Filme beteiligten Personen, wie Frieder Schlaich, Elfi Mikesch und Alex Jovanovic statt. Zusätzlich gab es Diskussionen, Vorträge und Podiumsdiskussionen mit über 20 Wissenschaftler*innen aus unterschiedlichen Fachbereichen, Menschrechtsaktivist*innen, Schriftsteller*innen und Kurator*innen, u.a. mit Aleksandra Chrzanowska, Prof. Przemysław Czapliński, Prof. Andrzej Gwóźdź, Dr. Ewa Fiuk, Agnieszka Graff, Dr. Christiane Fröhlich, Prof. Urszula Jarecka, Dr. habil. Dobrochna Kałwa, Prof. Piotr Kletowski, Prof. Kluszczyński, Prof. Iwona Kurz, Dr. Michelle Langford, Prof. Ewa Majewska, Prof. Tomasz Majewski, Dr. habil. Izabela Morska, Henning Naas, Dr. habil. Monika Pomirska, Dr. Joanna Puzyna-Chojka, Prof. Małgorzata Radkiewicz, Prof. Jan Sowa, Dr. habil. Agnieszka Trąbka und Dr. Monika Wąsik.

Die anstehende Retrospektive mit Filmen von Rainer Werner Fassbinder wird bereits die siebte Werkschau im Rahmen des Projekts sein.

Rainer Werner Fassbinder. Auf der Suchen nach Liebe

Rainer Werner Fassbinder ist einer der bekanntesten, aber auch einer der umstrittensten deutschen Filmregisseure. Seine Biografie hätte als Drehbuch dienen können, wenn er sie nicht selbst in seinem Werk verwendet hätte. In 15 Jahren führte Fassbinder bei 44 Filmen Regie und drehte vier bis fünf Filme pro Jahr. Entfremdung, die Suche nach Akzeptanz und Liebe, aber auch das Thema der Gewalt waren die Hauptthemen seiner Filme.

Rainer Werner Fassbinder © Goethe-Institut, CSW Łaźnia, Entwurf Julia Porańska

Zwischen Dokumentation und Kreation. Filme von Ulrike Ottinger

2022

Die deutsche Filmregisseurin,Ulrike Ottinger hat bereits in den 1970er Jahren Anerkennung genossen. In die Filmgeschichte eingegangen ist sie mit ihren originellen, interdisziplinären und experimentellen Filmen, die bei den bedeutendsten internationalen Festivals gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden.

Prater © CSW Łaźnia, GI | Projekt Joanna Remus-Duda

Alexander Kluge: Werkschau

2018

Alexander Kluge verknüpft in seinem gesamten Schaffen biografische Details und außergewöhnliche Lebenserfahrungen mit großen universellen Themen wie Arbeit, Evolution, Geschichte, Liebe, Krieg und Universum. Auf diese Weise schafft er verblüffende poetische und assoziative Verbindungen, in denen Dokumentarisches oder Faktisches sowie Fiktion und Fantasie untrennbar miteinander vermischt sind. Kluge beschreibt und filmt Gedankengänge, er experimentiert, legt die Schichten der Zeit frei und lässt sich von Augenblicken mitreißen.

Alexander Kluge © CSW Łaźnia, GI | Projekt Joanna Remus-Duda

Werner Schroeter – die erste Werkschau in Polen

2017

Die Werke Werner Schroeters lassen sich nur schwer mit Worten beschreiben. Man muss sie sinnlich erfahren, um sie zu verstehen. Schroeter suchte in seinen Filmen nach dem Schönen – und er wollte dieses Bedürfnis mit den Zuschauern teilen und sie damit anstecken. Die Darstellung des Schönen diente als eine Brücke zwischen ihm selbst, seinen Protagonisten und den Zuschauern.

Werner Schroeter – die erste Werkschau in Polen - Plakat © CSW Łaźnia, GI | Projekt Joanna Remus-Duda

Syberberg und Wagner

2013/2014

Das Werk Richard Wagners ist von fundamentaler Bedeutung nicht für die Geschichte der Musik, sondern auch der gesamten europäischen Kultur. Seine Vision eines Gesamtkunstwerks inspirierte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts Künstler und Kommentatoren aus sämtlichen Bereichen der Kultur.

Syberberg und Wagner © CSW Łaźnia, GI | Projekt Joanna Remus-Duda

Christoph Schliengensief vol. 2

2016

Während der ersten Schlingensief-Filmreihe in Polen 2012 war sein filmisches Schaffen zu sehen. Während der Aufführungen in 2016 in Warschau und Gdańsk wurden seine Theater- und Fernsehwerke präsentiert, die sich den Themen Politik und Ausgrenzung widmen: Arbeitslose, Arme, Flüchtlinge und Behinderte.

Christoph Schliengensief vol.2 © CSW Łaźnia, GI | Projekt Julia Porańska

Christoph Schlingensief i jego filmy

2012

Christoph Schlingensief war ein totaler Künstler und rücksichtsloser Provokateur, der sich kritisch und polemisch mit aktuellen politischen Themen und der Stigmatisierung von Menschen am Rande der Gesellschaft auseinandersetzte. Schlingensiefs Filme wurden zuvor nicht in Polen gezeigt. Die Retrospektive im Jahr 2012 bot dem polnischen Publikum erstmals die Gelegenheit, sich mit dem Schaffen des Künstlers auseinanderzusetzen.

Christoph Schlingensief Poster © CSW Łaźnia, GI | Projekt Julia Porańska

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Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, der Krise in der Migrationspolitik und wachsender globaler Spannungen wird die Verteidigung der kreativen Freiheit zu einem wesentlichen Bestandteil beim Aufbau friedlicherer, demokratischerer und engagierterer Gesellschaften. Die Rolle von Filmemacherinnen ist dabei von unschätzbarem Wert – die mit der Kamera als Werkzeug des Wandels auf Probleme hinweisen, das Bewusstsein für Ungerechtigkeit schärfen und bislang marginalisierte Stimmen zu Wort kommen lassen. Das HER Docs Forum ist eine Veranstaltung, die das vereint.