Bibliothek in Murów „Digital Kids“ in Bibliotheken
Gminna Biblioteka Publiczna w Murowie
Was ist die Ausgangslage bei Ihnen an dem Projekt „DigitalKids“ in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Warschau teilnehmen zu wollen?
Die Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut in Warschau ist eine Chance, unser Angebot zu erweitern, das wir an Kinder, Jugendliche und ihre Eltern und Betreuer richten. Es ist eine Möglichkeit, mit wissenschaftlichen und kulturellen Kreisen im deutschsprachigen Raum in Kontakt zu kommen und kompetente Personen im Bereich digitaler Kultur kennenzulernen.
Wie sehen Sie den Paradigmenwechsel – Verlagerung von Spielaktivitäten zunehmend in den digitalen Raum – und die zukünftige Rolle der Kinder- und Jugendbibliotheken diesbezüglich?
Vor unseren Augen vollzieht sich ein unaufhaltsamer Prozess. Wir wollen ein aktiver Teilnehmer dieses Wandels sein, kein passiver Beobachter! Kinder und Jugendliche führen ihre Aktivitäten in der virtuellen Welt durch. Sie sind mit dieser Welt bekannt und vertraut und wissen, wie man sich in ihr bewegt. Wollen Bibliotheken überleben und für junge Menschen ein attraktiver Ort sein, müssen sie über ein modernes Angebot digitaler und virtueller Aktivitäten verfügen.
Haben Sie schon Erfahrungen mit digitalen Angeboten für Kinder in Ihrer Bibliothek?
Wir haben zwei Projekte verwirklicht, die digitale Aktivitäten für Kinder und Jugendliche beinhalten: „Tablets in deiner Bibliothek“ für Vorschul- und Grundschulkinder und „Der lokale Codierclub“, der sich an Schüler des Gymnasiums richtete. Wir haben gelernt, einen Finch-Roboter zu programmieren. Als Belohnung für die engagierte Arbeit wurde ein professionelles Video aufgenommen, das das Projekt vorstellt (FRSI przedstawia: Lokalny Klub Kodowania w Murowie; mit englischen Untertiteln, YouTube).
Wir haben das Jahr 2021 … wie stellen Sie sich Ihre Bibliothek im Jahr 2031 vor?
Wir werden eine moderne, digitale Einrichtung sein. Wir träumen von einem Zugang zu digitalen Bücher- und Multimedia-Datenbanken. Von digitalen Lesegeräten und E-Books, einem breiten Angebot von Hörbüchern, neuer technischer Ausstattung, Programmen und digitalen Neuerungen, die Kinder und Jugendliche anziehen. Wir träumen von einem Fernleihautomaten, der verhindert, dass eine Pandemie unsere Leser vom Bibliotheksangebot abschneidet. Wir werden für alle zugänglich sein: Gesprochene Bücher, Bücher in Brailleschrift und in Großdruck sind also nicht Ausdruck von Extravaganz, sondern ein Muss. Das Ausschildern der Bibliotheken, barrierefreies Bewegen und ein spezielles Multimediaangebot für Menschen mit Behinderungen sowie die Möglichkeit, die Hilfe eines Gebärdendolmetschers in Anspruch zu nehmen. Das sind unsere Träume.Wir wollen mit der Welt von heute Schritt halten und unserer Bibliothek ein modernes Gesicht verleihen! Und so wird es auch sein...
Bieten Sie bereits Begleitveranstaltungen für Erwachsene an insbesondere für Eltern, um das Thema digitale Kinderwelten zu thematisieren?
Wir haben derartigen Aktivitäten bisher noch nicht angeboten, es fehlte uns dazu die Ausstattung und die entsprechenden Fähigkeiten. Deshalb haben wir uns für das Projekt „DigitalKids“ beworben; wir hoffen, dank moderner Geräte, Programme und vor allem der Unterstützung durch geschultes Personal des Goethe-Instituts in Warschau, diesen Rückstand wettzumachen und das Angebot für diese Benutzergruppe erweitern zu können.