Alexandra nutzt regelmäßig die feministische Bibliothek Monaliesa im Leipziger Süden. Die Übersetzerin und Autorin hat dort einen Leseklub gegründet: Wegen ihrer Geschichte sei diese Bibliothek dafür bestens geeignet.
Ein Leseklub, in dem Romane von Frauen aus der DDR besprochen werden – die Idee dazu kam mir bei einem von der Monaliesa organisierten Ausflug nach Chemnitz. Wir waren auf den Spuren der Schriftstellerin Irmtraud Morgner unterwegs. Es stellte sich aber heraus, dass kaum jemand von uns etwas von ihr gelesen hatte. Da dachte ich, man sollte einen Leseklub gründen, der sich den bisweilen sperrigen, stark vernachlässigten Romanen von DDR-Autorinnen wie Morgner widmet.
In die Monaliesa komme ich nicht nur zum Lesen oder Ausleihen, sondern auch, um mich auszutauschen und zu vernetzen. Das Bibliotheksteam organisiert Vorträge, Lesungen, Ausstellungen oder Tagesausflüge. Neben feministischer wissenschaftlicher Literatur, Belletristik und Zeitschriften gibt es Kinder- und Jungendbücher und Filme mit starken Heldinnen. Auch Kinder und Jugendliche sind also in der Bibliothek willkommen. Das wird zwar manchmal laut, aber ich freue mich, dass sie da sind. Diese Bibliothek ist für mich ein politischer Ort, und das heißt, sich mit Widersprüchen und unterschiedlichen Bedürfnissen auseinanderzusetzen. Das darf laut sein.
Nicht nur für Erwachsene: Die Monaliesa hat auch Kinder- und Jugendliteratur und Filme mit starken Heldinnen. | Foto (Ausschnitt): Privat
Die Monaliesa – Feministische Bibliothek wurde in der politischen Umbruchszeit 1989/90 in Leipzig gegründet. Initiatorinnen waren Frauen, die sich in der Bürgerbewegung aktiv engagierten. Monaliesa stellt wissenschaftliche Literatur, Belletristik, Hörbücher, Graphic Novels, Zeitschriften und Filme zu Themen wie Gender, Feminismus und Frauenbewegungen zur Verfügung. Ein besonderer Teil der Bibliothek ist die sogenannte „Graue Literatur“ – ein Archiv mit bisher unveröffentlichten Dokumenten zur Frauenbewegung in der DDR und während der friedlichen Revolution.
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