Oma Trude
Zuckerfrei, ich bin dabei!

Zuckerfrei, ich bin dabei!
Zuckerfrei, ich bin dabei! | © Illustration: Celine Buldun

Ein Leben mit weniger Zucker ist gesünder! Das weiß auch Oma Trude und probiert gleich etwas Neues aus. Die Äpfel aus ihrem Garten spielen dabei eine Hauptrolle.

Ihr Lieben,
 
der Herbst ist gekommen und hat zum Glück auch einige Sonnentage im Gepäck. Beste Voraussetzung, um die vielen Äpfel von meinen Bäumen zu holen. Ganze 40 Kilo konnten Inge und ich zusammen in meinem Garten ernten! Danach ging es gleich ans Verwerten, was in unserem kleinen Freundinnenteam viel lustiger war als alleine.

Unsere neueste Entdeckung: die Verwandlung von Äpfeln in Apfeldicksaft. Aus gesundheitlichen Gründen sind wir beide auf der Suche nach Alternativen zum herkömmlichen Haushaltszucker – und die Suchmaschine hat uns mit einschlägigen Begriffen nur so überschüttet. Was es da nicht alles gibt mittlerweile! Kennt Ihr Kokosblütenzucker? Habt Ihr schon mal etwas von Erythrit gehört? Oder von Birkenzucker? Am Schluss haben wir uns für selbstgemachten Apfeldicksaft entschieden, eine gesunde Alternative zu Zucker und ein sinnvoller Verwendungszweck für meine Apfelmengen.
 

Süße ja, Zucker nein

Dass man möglichst wenig Zucker konsumieren soll, ist ja allseits bekannt. Karies, Diabetes, Herzkrankheiten, Probleme mit dem Darm, eine Fettleber, angeblich auch Depressionen: Das alles kann die Folge von zu viel Zucker sein, aber ich erspare uns hier lieber die traurigen Einzelheiten. Denn ich muss auch gleich an meinen geliebten Christstollen denken. Ihr erinnert Euch vielleicht, ich fange ja bereits Ende Oktober mit dem Backen an. In diesem Jahr probiere ich ihn einfach mal mit Apfeldicksaft statt Zucker, wird schon schief gehen.
 
Auf die Süße verzichten kann ich also nicht ganz, aber eben auf Zucker. Denn Apfeldicksaft – besser noch neutral schmeckenden Birnendicksaft – zu verwenden, das ist leicht und sehr lecker! Und Ihr habt außerdem schöne, persönliche Geschenke, wenn Ihr das Ergebnis in hübsche Fläschchen abfüllt.
 
Zunächst haben Inge und ich den Saft selbst gepresst, ganz ohne Dampfentsafter oder Obstpresse. Das funktioniert, war allerdings etwas aufwendig. Ihr könnt aber auch gekauften, naturtrüben Apfelsaft nehmen.
 

Apfeldicksaft selbst gemacht

Und hier kommt nun das supereinfache Rezept: Ihr gießt den Apfelsaft in einen Topf – als Faustregel gilt: zwei Liter ergeben in etwa 250 ml. Wir haben mit einem extra großen Topf und zehn Litern Saft gearbeitet, weil wir soviel davon hatten und den Herd nur einmal so lange anwerfen wollten. Denn immerhin muss der Saft drei bis vier Stunden bei mittlerer Hitze vor sich hin köcheln, so lange, bis ein dunkler Saft entstanden ist. Es darf ruhig blubbern.
 
Dieses Gebräu kommt in sterilisierte Glasflaschen mit Schraubdeckel und nach dem Abkühlen in den Kühlschrank. Dort soll sich der Saft wunderbar um die sechs Monate halten – das hoffen wir zumindest, wir sind ja gerade erst fertig geworden. Der Geschmack ist jedenfalls fantastisch, wir sind beide ganz begeistert!
 

„Dattelpamp“ à la Laura

Meine Enkelin Laura aus Berlin hat mir von ihrer Zuckeralternative erzählt: eine Dattelpaste, die sie liebevoll „Dattelpamp“ nennt. Finde ich auch nicht schlecht, denn hundert Gramm Datteln haben circa hundert Kalorien weniger als Zucker derselben Menge. Datteln schenken uns viele Ballaststoffe und lassen den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen. Sie enthalten zudem Mineralstoffe, Antioxidantien und B-Vitamine.
 
Lauras Dattelpaste hält leider nur ein paar Tage im Kühlschrank, dafür dauert die Herstellung aber auch nicht so lange wie die des Apfeldicksaftes.
 
Und so geht's:
  • Bedeckt entsteinte Datteln mit Wasser und lasst sie über Nacht stehen.
  • Fangt das Wasser auf.
  • Püriert die Datteln und gebt dabei nach und nach das Dattelwasser wieder dazu, bis eine cremige Paste – oder eben ein Pamp – entstanden ist.
Das war’s schon!
 
Ich werde es ausprobieren und vielleicht noch etwas Zimt hinzufügen. Das Gewürz gibt einem zusätzlich das Gefühl der Süße, ebenso wie Kardamom im Gebäck.
 
Wenn Ihr backt, könnt Ihr statt Zucker übrigens auch immer Bananen verwenden. Bei meinen Urenkeln mache ich das ab und zu so, wenn ich sie mit ihren heißgeliebten Pfannkuchen verwöhne. Sie sind mir noch nicht auf die Schliche gekommen, weil es immer auch Apfelmus dazu gibt – sie finden nur, dass meine Pfannkuchen anders als die ihrer Mami schmecken.
 
Und bei Tomatensoßen und Tomatensuppen zum Beispiel könnt Ihr mit Äpfeln oder besser noch Karotten etwas Süße in die Gerichte bringen.
 
Testet es selbst – ich finde, es ist alles einen Versuch wert, und gesünder ist es allemal!
 
Gutes Gelingen und eine fröhliche zuckerreduzierte Herbstzeit wünscht Euch
Eure Trude

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