Die deutsche Verfassung heißt Grundgesetz. Im Grundgesetz stehen die wichtigsten rechtlichen und politischen Regeln der Bundesrepublik Deutschland. Im Grundgesetz steht zum Beispiel, dass Deutschland ein demokratischer Staat ist. Das heißt: Jeder kann beim politischen Leben mitmachen, zum Beispiel in Verbänden, Initiativen, Gewerkschaften oder Parteien.
Die politischen Parteien haben verschiedene Programme und Ziele. Die größten Parteien heißen SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschland), CDU (Christlich Demokratische Union), Bündnis 90/Die Grünen, FDP (Freie Demokratische Partei), AfD (Alternative für Deutschland) und Die Linke. Es gibt noch viele andere kleinere Parteien.
Im Grundgesetz stehen auch die Rechte und Pflichten von Menschen in Deutschland. Wichtige Pflichten sind die Schulpflicht: Kinder und Jugendliche müssen in Deutschland in die Schule gehen. Dann die Steuerpflicht: Wer Geld verdient, muss Steuern zahlen. Und die Pflicht zur Einhaltung der Gesetze: Jeder muss die Gesetze beachten.
Und das sind die wichtigsten Rechte:
Die Menschenwürde: Man muss Respekt vor jedem Menschen haben.
Die Gleichberechtigung: Alle Menschen haben die gleichen Rechte. Zum Beispiel haben Frauen und Männer die gleichen Rechte.
Die Gleichheit vor dem Gesetz: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
Das Recht auf freie Meinungsäußerung: Die Menschen dürfen sagen, was sie denken.
Die Versammlungsfreiheit: Die Menschen dürfen sich in Gruppen treffen.
Die Freizügigkeit: Die Menschen dürfen leben und wohnen, wo sie wollen.
Die Berufsfreiheit: Die Menschen dürfen ihren Beruf frei wählen.
Weitere Rechte sind der Schutz von Ehe und Familie, das Wahlrecht und die Religionsfreiheit.
Das Wahlrecht sagt: Die Menschen in Deutschland dürfen wählen. Und sie dürfen auch gewählt werden. Die Wahlen müssen geheim, allgemein und frei sein. Es gibt die Europawahl, die Bundestagswahl, die Landtagswahl und die Kommunalwahl. Bei den Europawahlen und bei den Kommunalwahlen dürfen auch alle EU-Bürger wählen, die in Deutschland wohnen. Normalerweise ist das ab 18 Jahren. In einigen Bundesländern kann man bei den Kommunalwahlen auch schon ab 16 Jahren wählen. Bei den Landtagswahlen und den Bundestagswahlen dürfen nur deutsche Bürger wählen, die mindestens 18 Jahre alt sind.
An vielen Orten gibt es Integrationsräte oder Integrationsbeiräte. Sie werden normalerweise von Migranten gewählt. Die Integrationsbeiräte arbeiten für die politischen Interessen von Migranten. Sie helfen auch bei Fragen und Problemen. Durch diese Arbeit wollen sie das Zusammenleben von Migranten und Deutschen verbessern.
Die Religionsfreiheit sagt: Jeder darf seine Religion frei wählen und darf sie ausüben. Ungefähr ein Drittel der Menschen in Deutschland hat offiziell keine Religion. Die meisten Deutschen gehören der christlichen Religion an, sie sind also römisch-katholisch oder evangelisch. Viele christliche Feiertage wie Weihnachten oder Ostern sind gesetzliche Feiertage. Das heißt, die meisten Menschen müssen an diesen Tagen nicht arbeiten. Es leben aber auch viele Angehörige anderer Religionen in Deutschland.
In den Schulen gibt es evangelischen und katholischen Religionsunterricht. In manchen Schulen gibt es auch christlich-orthodoxen, jüdischen und islamischen Religionsunterricht. Die Eltern können entscheiden, ob ihr Kind zum Religionsunterricht gehen soll. Sie entscheiden auch, zu welchem Religionsunterricht ihr Kind gehen soll.
In Deutschland kann die sexuelle Orientierung offen ausgelebt werden. Das bedeutet, gleichgeschlechtliche Liebe, Bi-, Trans- und Intersexualität gehören genauso zum Alltag wie Heterosexualität. Auch in Deutschland spielt die LGBTQ-Bewegung eine wichtige Rolle. Das ist die Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Queers. Sie sind in Deutschland geschützt. Das Symbol der LGBT-Bewegung ist zum Beispiel die Regenbogenflagge.
Seit 1. Oktober 2017 dürfen auch gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland mit allen Rechten und Pflichten heiraten. Das bedeutet zum Beispiel auch, dass sie wie heterosexuelle Paare Kinder adoptieren dürfen, wenn sie die nötigen Voraussetzungen erfüllen.
Wenn Rechte nicht eingehalten werden, kann es sich in manchen Fällen um Diskriminierung handeln. Sehen Sie sich hierzu den Abschnitt auf unserem Webportal an.
Video Gebärdensprache
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