Eine europäische Grenze

Janis Schroeder © Janis Schroeder

Künstlerisches Forschungsprojekt von Janis Schroeder

Eine europäische Grenze 

Persönliche Geographien in der bulgarisch-türkischen Grenzregion

Ausstellung von Janis Schroeder
Kuratiert von Radoslav Mehandzhiyski

14.09. — 13.10.2023 


Das künstlerische Forschungsprojekt Eine europäische Grenze befasst sich mit der Entwicklung der bulgarisch-türkischen Grenzlandschaft.

Im Laufe der Geschichte beider Länder gab es viele große Gebietsverschiebungen, sodass insbesondere in der Grenzregion tiefe Verbindungen und unauflösbare Verstrickungen vorhanden sind. Unweit der Schwelle zwischen Europa und Asien und an der Tür zum Nahen Osten ist es eine Grenzregion, die durch den Transit und das Zusammentreffen von Menschen, Tieren und Waren und ihre strategisch wichtige Lage immer tief geprägt gewesen ist. Die Entwicklung des Grenzgebiets, der stetige Bedeutungswandel der Grenze und die geopolitischen Rahmenbedingungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Landschaft und ihre Bewohner*innen. Gleichzeitig hat sie als Außengrenze der Europäischen Union, die schärfsten Kontrollen und Abgrenzungen unterliegt und einen der meistgenutzten Grenzübergänge der Welt beherbergt, eine erhebliche Bedeutung über die Region hinaus.

Mit diesem Kontext setzt sich Janis Schroeder künstlerisch forschend auseinander und beschäftigt sich dabei insbesondere mit Fragen nach seinen eigenen Rollen, Perspektiven und Privilegien. Indem er eigene und gefundene Bilder, Sound und Texte einander gegenüberstellt, entwirft er Persönliche Geographien, die auf einer intensiven Landschaftserfahrung, dem Austausch mit Bewohner*innen und Recherchen in Bibliotheken und Archiven aufbauen.

Janis Schroeder arbeitet als Künstler, Filmemacher und Fotograf in Berlin. In seinen Installationen, Videos und Fotoserien beschäftigt er sich mit Veränderungen von Lebensräumen, Landschaften und Umwelten sowie dem Einfluss dieser Veränderungen auf deren menschliche und nicht-menschliche Bewohner*innen.
Er studierte an den Kunstakademien von Münster und Genf sowie an der Freien Universität Berlin. In der Kunsthochschule Genf war er im Masterprogramm der forschungsbasierten Kunst als künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter angestellt und arbeitete in verschiedenen künstlerischen Forschungsprojekten.

Radoslav Mehandzhiyski ist Kunsthistoriker, Kurator und Lecturer für zeitgenössische Kunst. Im Jahr 2016 gründete er mit Teodora Konstantinova die unabhängige Plattform Art and Culture Today, um neue Arten von visuellen Erfahrungen in der zeitgenössischen Kunst für ein breites nicht-professionelles Publikum zu kreieren. Mit der IMAGO International Artist Residency schaffen sie künstlerische Dialoge zwischen eingeladenen internationalen Künstlern und der lokalen zeitgenössischen Kunstszene in Bulgarien.


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Die Forschungsreise des Künstlers nach Bulgarien und in die Türkei im Herbst 2022 wurde unterstützt durch ein NEUSTART KULTUR-Stipendium für freischaffende bildende Künstler:innen der Stiftung Kunstfonds, und die Ausstellung in Sofia wird vom Goethe-Institut unterstützt.