Goethe-Institut Kanada 1992-2011
Kommen Sie mit auf eine Zeitreise!
© Foto: Etta Gerdes
Consensus & contestation: dialogues, eine große, multidimensionale Veranstaltung, lädt Mitglieder der akademischen und künstlerischen Gemeinschaft ein, gemeinsam an der Schaffung eines Forums für Künstlerinnen und Theoretikerinnen zu arbeiten. Workshops, Ausstellungen und Performances, „ dieses interdisziplinäre Forum möchte“, schreibt Dieta Sixt, „den Ideenaustausch zwischen Künstlerinnen und Theoretikerinnen fördern und damit die Grundlage für innovative Zusammenarbeit und Reflexion schaffen“. Die Multimedia-Performance Reaching Beyond der deutschen Künstlerin Ilka Doubek, die in Zusammenarbeit mit der Organisation Tangente präsentiert wird, ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Künstlerinnen aus Deutschland und Kanada. Die Regisseurin Jutta Brückner stellt ihren Film Un amour colossal vor.
© Sammlung der Cinémathèque québécoise
Die Ausstrahlung deutscher Filme war schon immer Teil des Kulturprogramms des Goethe-Institut Montreal. Im Institut selbst oder in den Kinosälen der Partner flimmert die Leinwand bei Hunderten von Vorführungen, Retrospektiven und Sondervorführungen, oft in Anwesenheit der Regisseur*innen.
Découvertes allemandes wird 1993 ins Leben gerufen und zeigt eine Reihe neuerer Filme, deren Inhalte sich oft mit Themen abseits ausgetretener Pfade beschäftigen. Über zwanzig Jahre lang wird dieses Filmereignis im Kinosaal des Instituts gezeigt. Eine weitere Reihe ist die Carte blanche: im Laufe der Jahre dürfen Kulturschaffende wie Louis Bélanger, Stéphane Lépine, Guy Maddin, Denis Chouinard, Marie Brassard und Denis Côté (sogar zweimal!) ein Filmprogramm kuratieren.
© Foto: Goethe-Institut
Interesse und Begeisterung für Deutschland wecken, junge Menschen zum Deutschlernen motivieren und ein weltweites Netzwerk von Schulen schaffen – das sind die Ziele der PASCH-Initiative, die 2008 weltweit vom damaligen deutschen Außenminister Steinmeier ins Leben gerufen wurde. PASCH steht für „Schulen: Partner der Zukunft“. Die Schulen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Deutschprogramme einen besonders hohen Stellenwert haben.
Seit 2008 ist das Netzwerk stetig gewachsen. Heute vernetzt PASCH weltweit mehr als 2.000 Schulen. Viele von ihnen werden vom Goethe-Institut betreut.
In Kanada betreut das Goethe-Institut fünf PASCH-Schulen. Davon die folgenden drei in Montreal: Villa Sainte Marcelline, le CÉGEP du Vieux Montréal und das Collège de Rosemont. In der Nähe von Toronto gehört das Appleby College zum Netzwerk und SIDES in British Columbia. Das Goethe-Institut berät die Schulleitungen und die Lehrkräfte bei der Entwicklung des Deutschunterrichts und ermöglicht die Teilnahme an Fortbildungen. Der Austausch zwischen den PASCH-Schulen wird besonders gefördert. Die Schülerinnen und Schüler können zum Beispiel an interessanten und motivierenden Projekten teilnehmen. Ein Projekt aus jüngerer Zeit ist PASCHtopia: Ein virtuelles Spiel für Deutschlernende mit Visionen. 2020 kommen in diesem Rahmen Schülerinnen und Schüler aus Kanada, den USA und Mexiko zusammen, um gemeinsam an einem intensiven Wochenende Ideen für eine bessere Gesellschaft zu entwickeln. ( Paschtopia - Ein virtuelles Spiel für Deutschlernende mit Visionen - Goethe-Institut Kanada ).
Bild: Schülerinnen der Villa Sainte-Marcelline, eine der PASCH Partnerschulen des Goethe-Institut Montreal © Nives Bazergui
„Ich habe jetzt zwei Kurse am Goethe-Institut Ottawa belegt und habe die Erfahrung sehr genossen. Der Unterricht ist auf höchstem Niveau, und die Beziehung zwischen der Klasse und dem Lehrer ist ausgezeichnet. Ich weiß, dass ich während meines Studiums dort viel gelernt habe, und auch die Prüfungsergebnisse anderer Teilnehmenden bestätigen die hohe Qualität des Unterrichts.“
Dr. Geoffrey Greatrex, Lehrstuhl für Klassische Philologie und Religionswissenschaften, Universität von Ottawa
„Die Kurse, die ich am Goethe-Institut Ottawa besucht habe, und die Lesungen, die dort von deutschen und deutschsprachigen Schriftstellern gehalten wurden, waren für mich von unschätzbarem Wert. Sie wurden immer mit höchster Professionalität durchgeführt. Ich bin aus beruflichen Gründen sehr daran interessiert, meine deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Meine Arbeit als Kuratorin hat mich im Laufe der Jahre in mehrere konkrete Projekte eingebunden, die mich zu Recherchen sowohl in Deutschland als auch in Österreich geführt haben.“
Ann Thomas, Kuratorin der Fotografiesammlung in der National Gallery of Canada
„Das Goethe-Institut Ottawa ist ein wunderbarer, freundlicher Ort, der ebenso lehrreich wie ermutigend ist. Nach den ersten Kursen war meine langjährige Angst, eine zweite Sprache zu lernen, wie weggeblasen. Der Sprachunterricht, den ich hier erhielt, ermöglichte es mir durch Deutschland zu reisen, um meine Forschungen über die Europäische Union durchzuführen. Die Kurse und kulturellen Veranstaltungen des Goethe-Instituts Ottawa haben meine Wertschätzung für die deutsche Kultur und die Schönheit der deutschen Sprache gefördert.“
Kevin Young, Masterstudent am Fachbereich für politische Ökonomie der Carleton University.
„Da ich im Ruhestand bin, fühlte ich mich nicht wirklich wohl dabei, einen Kurs an einer Universität zu besuchen. Ein Freund empfahl mir das Goethe-Institut, wo ich nun das Niveau Mittelstufe belege, um mich mit meinen Enkeln, die in Salzburg leben, auf Deutsch verständigen zu können. Ich schätze die Qualität des Unterrichts und das kulturelle Angebot des Goethe-Instituts sehr.“
Patricia Norman
© Foto: Goethe-Institut
14.000 Kilometer von Ost nach West durch Kanada. Mehr als 75 Schulen werden in drei Monaten von dem DEUTSCHMOBIL besucht, das jungen Lernenden ein innovatives und interaktives Programm mitbringt. Spielerisch werden die Schülerinnen und Schüler motiviert, Deutsch zu lernen und Deutschland kennenzulernen.
Die Aktion startet im März mit dem Slogan „Mit Deutsch in Fahrt kommen!”. An Bord des Kleinbusses unternehmen Eva Porten und Florian Göstl als Sprachbotschafter im Auftrag des Goethe-Instituts diese große kanadaweite Tour des DEUTSCHMOBILS. Der Kofferraum ist vollgepackt mit Preisen, die an die deutschlernenden Jugendlichen verteilt werden sowie Unterrichtsmaterialien, über die sich die Lehrkräfte freuen. Eine bleibende Erinnerung an die Tournee: der Song D’Mob-Rap, der von einer Gruppe junger Deutschschülerinnen und -schüler komponiert wurde. Das DEUTSCHMOBIL ist ein Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen der deutschen Botschaft, dem Goethe-Institut und den kanadischen Deutschlehrerverbänden.
Durch einen dieser unerklärlichen Zufälle dreht sich ein Teil des Programms des Musée des beaux-arts de Montréal und des Théâtre du Nouveau Monde im Jahr 2010 um ein Land. Ja, es ist Deutschland. Die Direktorinnen der beiden Institutionen, Nathalie Blondil und Lorraine Pintal, nehmen Kontakt zu der Direktorin des Goethe-Instituts, Mechtild Manus, auf. Vereint in der Idee, ihre Veranstaltungen unter einem gemeinsamen Banner zu vereinen, schlagen sie anderen Institutionen in Montreal vor, sich ihnen anzuschließen, um anlässlich des 20. Jahrestags der deutschen Wiedervereinigung eine Reihe von Kunstveranstaltungen zu präsentieren: 8 X L’Allemagne. Ein gut gewählter symbolischer Moment, um zusammenzukommen, nicht wahr?
Insgesamt gibt es acht Veranstaltungen. So finden beispielsweise im musikalischen Bereich Vorträge von François Tousignant über Meilensteine der deutschen Operngeschichte und von Christine Fortier über Heavy Metal in Deutschland in der Bibliothèque et Archives nationales du Québec statt. In der Stiftung Arte Musica gibt es sieben Konzerte mit Werken deutscher Komponisten zu hören. Außerdem wird an der Oper von Montreal Salome aufgeführt. Im Théâtre du Nouveau Monde kann man Brechts Dreigroschenoper ansehen und das Musée des beaux-arts de Montréal präsentiert Rouge Cabaret: Die erschreckende Welt von Otto Dix. Auch die Veranstaltungswoche Quartiers sans voitures (Autofreies Viertel), organisiert vom Centre d’écologie urbaine und dem Goethe-Institut Montreal, ist Teil des Programms.
Wenn man an bekannte deutsche Autor*innen denkt, fällt häufig der Name Bernhard Schlink (zusammen mit Goethe, natürlich). Und das aus gutem Grund: er ist der Autor des Bestsellers Der Vorleser. Der 1944 bei Bielefeld geborene Romanautor, der auch als Juraprofessor tätig ist, veröffentlichte 1995 jenen Roman, der ihn zum weltberühmten Schriftsteller machte: ein Bestseller, der im In- und Ausland zahlreiche Preise gewann, in rund 30 Sprachen übersetzt wurde und von Stephen Daldry mit Kate Winslet und David Kross verfilmt wurde.
Im Jahr 2011 führt die vom Montrealer Institut koordinierte Lesereise den berühmten Romancier von Ost nach West durch Kanada – nach Halifax, Montreal, Ottawa, Toronto, Vancouver und Whitehorse – um zur Freude seines Publikums sein neuestes Werk Das Wochenende vorzustellen.
© Foto: Raumlabor