Bibliothek in Gniezno
„Digital Kids“ in Bibliotheken

Biblioteka Publiczna Miasta Gniezna, Filia Nr 2

Biblioteka Publiczna Miasta Gniezna, Filia Nr 2 © © Biblioteka Publiczna Miasta Gniezna Biblioteka Publiczna Miasta Gniezna, Filia Nr 2 © Biblioteka Publiczna Miasta Gniezna

Was ist die Ausgangslage bei Ihnen an dem Projekt „DigitalKids“ in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Warschau teilnehmen zu wollen?


Wir haben uns für „DigitalKids“ interessiert, weil das Digitale seit einigen Jahren im Fokus unserer Aufmerksamkeit steht und eine der Entwicklungsrichtungen der Stadtbibliothek Gniezno ist. Wir schätzen Gutenbergs Erbe, möchten aber auch eine zeitgemäße, digitale Bibliothek sein. Gleichzeitig spricht „DigitalKids“ eine wichtige Gruppe unserer Benutzer an – nämlich die Kinder. Und da die Kindheit heutzutage vor allem digital stattfindet, sollte dies auch für die Bibliothek gelten, andernfalls findet sie außerhalb des kindlichen Interessenhorizonts statt.

Wie sehen Sie den Paradigmenwechsel – Verlagerung von Spielaktivitäten zunehmend in den digitalen Raum – und die zukünftige Rolle der Kinder- und Jugendbibliotheken diesbezüglich?

Kinder tummeln sich schon seit Längerem im digitalen Raum, oft ohne beaufsichtigt zu werden. Dies erinnert an das Baden an einem unbeaufsichtigten Strand – ein großartiger, aber auch gefährlicher Spaß. Einen digitalen Spielplatz in der Bibliothek einzurichten, lässt sich mit dem Baden unter dem wachsamen Auge eines Rettungsschwimmers vergleichen. Kinder werden nicht nur mit attraktiven, modernen Programmen und Spielzeug versorgt, sondern auch von gut vorbereiteten Spezialisten betreut.

Haben Sie schon Erfahrungen mit digitalen Angeboten für Kinder in Ihrer Bibliothek?

Unsere Bibliothek ist seit mehreren Jahren digital unterwegs – wir haben zahlreiche Workshops für Kinder zum Thema Computer, Internet und Robotik durchgeführt. Jedes Jahr nehmen wir aktiv am „Tag des Sicheren Internets“ teil. Im vergangenen Jahr haben wir einen Multimedia-Kreativclub für Jugendliche ins Leben gerufen. Wir haben viel Literatur zu dieser Thematik in unseren Bibliotheksbeständen, sowohl für Kinder, Eltern als auch für Pädagogen.

Wir haben das Jahr 2021 … wie stellen Sie sich Ihre Bibliothek im Jahr 2031 vor?

Der Weg in die Zukunft führt über das „Hier und Jetzt“, die Richtung, in die die Reise gehen soll, muss jedoch frühzeitig vorgegeben werden. Unser Ziel ist es, auch weiterhin ein gutes Verhältnis zum Leser und zur Wirklichkeit zu haben. Entscheidend ist nicht so sehr, was bringt die Zukunft, wichtiger ist vielmehr, wie wollen wir ihr begegnen. Unser derzeitiger Modus Operandi, offen zu sein für Veränderungen, sich an den Bedürfnissen des Lesers auszurichten und ihm hochwertige Angebote zu machen, sollte sich auch im Jahr 2031 bewähren.

Bieten Sie bereits Begleitveranstaltungen für Erwachsene an insbesondere für Eltern, um das Thema digitale Kinderwelten zu thematisieren?

Es liegt uns daran, dass „DigitalKids“ zweigleisig funktioniert – mit einem Angebot für Kinder und einem für Erwachsene. Wir laden deshalb die ganze Familie auf unseren digitalen Spielplatz ein. Wir wollen ihn zu einem gemeinschaftlichen Raum machen. Den Erwachsenen vermitteln wir das Wissen und die Unterstützung ausgebildeter Medienpädagogen. Denn nur wenn Erwachsene sich mit der digitalen Welt ihrer Kinder vertraut machen, können sie sie auf dieser Reise begleiten und ihnen eine Stütze sein.
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