Schulleiterreise nach Berlin
Deutsch hat Klasse

Schulleiterreise nach Berlin © © Goethe-Institut e.V. Schulleiterreise nach Berlin © Goethe-Institut e.V.

Lernen in Arenen, innovative Schularchitektur und partizipative Schulraumgestaltung - Berliner und Brandenburger Schulen haben weit mehr zu bieten, als nur typische Klassenräume und Frontalunterricht. Davon konnten sich 10 Schulleiterinnen und Schulleiter polnischer Schulen während der vom Goethe-Institut Warschau organisierten Studienreise nach Berlin persönlich überzeugen.

Im Rahmen des Projekts „Deutsch hat Klasse“ werden Schulleiter der Finalschulen der jeweiligen Wettbewerbsauflage zu einer Studienreise nach Deutschland eingeladen, bei der sie die Gelegenheit haben, Schulen zu besuchen und kennenzulernen, die durch innovative Lehrkonzepte, an die Bedürfnisse der Schüler und Lehrer angepasste Schulraumgestaltung oder einem partizipativen Schulleben herausragen. Die Studienreise im Jahr 2017 fand am 16.-20. Oktober statt und führte zehn Schulleiter und drei Mitarbeiter des Goethe-Instituts Warschau nach Berlin.

Nach einer problemlosen Anreise stand am nächsten Tag schon der erste Schulbesuch an. Die Ferdinand-Freiligrath-Schule öffnete am Dienstagmorgen ihre Pforten für die Teilnehmer der Reise. Frau Schmidt, die Schulleiterin der Integrierten Sekundarschule in Berlin, empfing die Gruppe und präsentierte die wichtigsten Informationen über ihre Schule sowie derer pädagogischen Konzepte zur Berufsorientierung und Inklusion. Dabei stieß das Konzept des sog. Lernens in Arenen auf großes Interesse bei den Besuchern. Bei dieser Form des Unterrichts lernen Schüler projektorientiert in den von ihnen gewählten Arenen gemäß ihren eigenen Interessen, mit gleichgesinnten Mitschülern aller Jahrgangsstufen. Betreut werden sie von zwei Lehrkräften und einem Experten des jeweiligen Fachgebiets. Nach dieser theoretischen Einführung konnten die Teilnehmer die verschiedenen Arenen aus nächster Nähe betrachten und den Unterricht miterleben.

Im Anschluss an den Schulbesuch stand ein Konzert des Venezuela 7/4 Ensembles in der Berliner Philharmonie auf dem Programm. Der Tag wurde mit einem Spaziergang durch das Berliner Regierungsviertel und um den Potsdamer Platz abgerundet. Das Highlight des Nachmittags war sicherlich der Blick auf die Dächer Berlins von der Aussichtsterrasse des Kollhoff-Towers aus 100 Metern Höhe.

Der nächste Morgen bot die Gelegenheit zu einer gemeinsamen Besprechung des weiteren Programms, bevor es Richtung Birkenwerder ging zur Regina-Hildebrandt-Gesamtschule. Diese Brandenburger Ganztagsschule spezialisiert sich vor allem in der Integration von Schülern mit Körperbehinderungen und sonderpädagogischen Förderbedarf. Bei einer ausführlichen Führung durch das Schulgebäude bekamen die Gäste ein weiteres Merkmal der Schule zu sehen – einen neu errichteten Teil der Schule. Die Besonderheit des Neubaus ist seine fraktale Architektur mit Rasters von hexagonalen Klassenzimmern, die dank mobiler Möbel und Trennwände an die jeweilige Unterrichtsform angepasst werden können.

Am dritten und letzten Tag der Reise besuchten die Teilnehmer das Humboldt-Gymnasium in Potsdam, welches im Jahr 2016 mit dem Deutschen Schulpreis ausgezeichnet wurde. In mehreren Gesprächsrunden wurden verschiedene Themenbereiche präsentiert und diskutiert. Die Gäste bekamen einen Einblick in die pädagogischen Konzepte u. a. zur Begabtenförderung und partizipativen Schulraumgestaltung. Bei den Gesprächen waren neben der Herrn Blum und Frau Czech von der Schulleitung auch Vertreter von Lehrer-, Schüler- und Elternkonferenz des Gymnasiums anwesend. Natürlich konnten auch hier die Besucher das Schulgebäude begehen und sich durch die innovativen Raumgestaltungsideen, wie z. B. dem Selbstlernzentrum oder der Multifunktionshalle inspirieren lassen.

Die Eindrücke von den Schulbesuchen wurden dann am Nachmittag während einer gemeinsamen Evaluation zusammengefasst und ausgewertet. Am Ende herrschte Einstimmigkeit. Alle Schulleiter waren mit der Studienreise sehr zufrieden und versicherten, einige neue Ideen sofort an ihren Schulen einführen zu wollen.

Das Goethe-Institut Warschau möchte sich hiermit bei den Teilnehmern der Reise und darüber hinaus bei den Schulleitern, die die Schulbesuche ermöglicht haben, ganz herzlich bedanken!
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