Nachdem ich viele Monate damit verbracht hatte, am Computer Deutsch zu lernen, war für mich die Residency im
Weltkunstzimmer ein wahr gewordener Traum. Die Residency war nicht nur alles, was ich mir in Bezug auf Ressourcen und Gelegenheiten erhofft hatte, sondern ich habe auch nette Kontakte aufgebaut, die ich hoffentlich für den Rest meiner Karriere als Tanzschaffende pflegen möchte.
© Janine Blöß
The Second Dance Song (Teil 3) wurde nach einigen vorbereitenden Proben in meinem Wohnzimmer zusammengestellt und im
Weltkunstzimmer inszeniert. Dabei erwies sich die günstige Lage des Studios, welches sich in der Nähe meines Schlafzimmers befand, als ideal. So konnte ich vormittags arbeiten und hatte nachmittags Zeit, die Stadt Düsseldorf und ihr kulturelles Angebot zu erkunden. Die Tatsache, dass eine weitere Tänzerin neben mir als bangaloREsident dort zu Gast war, machte den ganzen Prozess noch spannender.
Der großzügige Produktionszuschuss ermöglichte mir zudem eine fruchtbare Zusammenarbeit mit meinen Kolleg/innen in Bangalore. Jeder von uns erstellte unabhängig voneinander Material in den jeweiligen Fachbereichen. Für mich war es spannend, zum ersten Mal mit Projektionen zu arbeiten und mit einem Musiker zusammenzuarbeiten, ohne dabei didaktisch vorzugehen. Die Infrastruktur im Weltkunstzimmer war ausreichend, um die Arbeit reibungslos zu inszenieren.
© Janine Blöß
Wenn ich auf die fünf Wochen zurückblicke, die ich in Düsseldorf (und den umliegenden Regionen) verbracht habe, empfinde ich große Freude und Aufregung. Ich bin dem
Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan und den anderen Beteiligten, die mein Abenteuer unterstützt haben, zutiefst dankbar. Danke, dass ihr einem jungen Künstler die Gelegenheit geboten habt, fünf Wochen lang zu lernen, zu schaffen, zu lehren und zu teilen. Es hat mir wirklich geholfen, meine Verbindung zum Tanz und zum Tanzschaffen zu vertiefen. Vielen vielen Dank!
© Janine Blöß
Der
dritte Teil von
The Second Dance Song, auch
Zarathustras Reigen genannt, ist ein Gedicht, das aus der Prosa-Struktur ausbricht, und ist die Inspiration für ein Solo, das ich während meiner
bangaloREsidency-Expanded im
Weltkunstzimmer in
Düsseldorf geschaffen habe.
Die Bewegung versucht nicht zu übersetzen, sondern verkörpert die Essenz des Textes, um den Betrachter zu motivieren, sich weiter mit Nietzsches Schrift zu beschäftigen.
Livestream Video
Musik: Abhaydev Praful
Illustration und animation: Joshua Sailo
Kostüme: Uli Schott
Choreographie und Performance: Ainesh Madan
Länge: 14 Minuten