Ihr andauerndes Interesse liegt auf der Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und dessen Fähigkeiten, wie zum Beispiel dem Aufrechterhalten von sich wiederholenden Techniken und dem Aneigenen von neuen Fähihkeiten und Sprache. Ihre Arbeit betrachtet das Handwerk von einer Handlung aus bishin zu einem Zustand der Kontinuität, einer expansiven und sich entwickelnden Sprache, die auf einem sich ständig verändernden Ort, dem menschlichen Körper, beruht.
Derzeit lebt sie in Bangalore und verbringt ihre Zeit zwischen ihrer künstlerischen Praxis und dem Kunstunterricht an Hochschulen.
Während ihrer Zeit bei Westwerk, Hamburg wird sie an der India Week teilnehmen.
Das Westwerk, eine von Künstlern geführte Initiative im Herzen Hamburgs, befindet sich in einem schönen alten Gebäude mit alten Treppenhäusern. Seine Lage und die lockere Atmosphäre begünstigen den kreativen Prozess und das künstlerische Denken.
Das Westwerk liegt in der Nähe von verschiedenen Museen und Galerien, Buchhandlungen, Restaurants und Kneipen, dem Hafen, verschiedenen bedeutenden architektonischen Sehenswürdigkeiten (Kirchen und Rathaus), dem Alster und verschiedenen Kanälen. Als Bewohner des Westwerks und seiner Lage hatte ich leicht das Gefühl, ein Stück altes und neues Hamburg zu erleben. Das Gebäude von Westwerk ist ein ca. 150 Jahre altes Gebäude mit schönen Eichenholzböden und -decken, eine starke Stallarchitektur, die in der Nacht atmet. Zu bestimmten Stunden des Tages dringte durch meine Schlafzimmerfenster, die auf einen schönen Kanal blicken, einen gebrochenen Lichtschimmer von sanftem Wasser in die Raumdecke. Mir wurde erzählt, dass das Gebäude im letzten Jahrhundert eine Papierfabrik beherbergte und später, in den 1980er Jahren, zu einem aktiven Besetzungsbereich für Künstler wurde. Informell und sympathisch, fungiert es heute als Künstleratelier, als nicht-kommerzielle Galerie, als Musiktheater, mit einer informellen Bar, einem Aufnahmeraum sowie als Wohn- und Büroraum.
Der Strom der eintreffenden Künstler*innen und Musiker*innen während meines sechswöchigen Aufenthalts dort, brachte einen Schwall verschiedener Sprachen mit sich. Während der Arbeit in meinem Studioappartement konnte ich abends und nachts musikalische Übungen, Bandauftritte und verschiedene Eröffnungsveranstaltungen hören, die sich bis nach Mitternacht hinzogen. Diese waren ziemlich anregend und aufregend. Der Raum im Studio war bescheiden, nicht aufwändig ausgestattet und benötigte vielleicht ein paar weitere Arbeitsmöbel. Aber als jemand, der schon Erfahrung hatte, mit bescheidenden Mitteln zu arbeiten, konnte ich in der kurzen Zeit auch dort Produktivität leisten.
Westwerk hat einen interessanten Galerieraum, der von den Künstlern selbst gepflegt und betrieben wird. Jede Ausstellung/Veranstaltung wird mit einer Kontaktperson von Westwerk geplant und die Person übernimmt die Verantwortung für die jeweilige Veranstaltung.
Meine Gastgeberin, Anja Ellenberger, ist eine absolut herzliche und liebenswerte Person, die am Westwerk als Kuratorin mitwirkt. Sie hat viel Positivität und Richtung in Richtung meiner Residenz gebracht. Immer bereit mit reichlich lokalen Informationen, gab sie detaillierte Einführungen in die Stadt, wurde fast zu meinem persönlichen lokalen Reiseführer/ Betreuer/ Kneipenfreund und eine großartige Gesellschaft für abwechslungsreiche Gespräche. Bei der Navigation durch die Kulturlandschaft Hamburgs war sie sehr hilfreich; sie begleitete mich zu bestimmten Bereichen für den Einkauf von Arbeitsmaterialien, verschiedenen Museen in der Stadt, bot freien Eintritt zu Bandauftritten, Museen, sowie bot mir auch ein paar persönliche Führungen an! Ihre Geduld, Großzügigkeit und ihr Engagement haben zu einem unvergesslichen Aufenthalt beigetragen.
Einschnitte, Beugungen, Abbweichungen
Was meine Arbeit in einer postindustriellen Hafenstadt betrifft, so habe ich in Hamburg nach Markierungen gesucht, die für die ältere Moderne stehen, um einige zeitliche Verbindungen zu unserem aktuellen Kontext hier in Bangalore herzustellen - die Tatsache, dass Kunst, Freizeit und Tourismus manchmal zu den konsumierenden Aspekten der älteren Identität der Stadt werden. Mich interessierte die Frage, wie sich die Betrachter meiner Ausstellung zu materiellen Kulturen verhalten, die mit dem technologischen Fortschritt verloren gehen oder vergessen werden.
Meine Suche in der Stadt führte mich zu verschiedenen Spaziergängen: zu Kanälen und Brücken, zu alten botanischen Gärten, zum Hafen, zu Souvenirläden, zu architektonischen Fassaden, zu Museen, zu Bücher- und Souvenirläden.Außerdem öffnete meine Ausstellung einige literarische und skulpturale Werke für die Betrachter; um ihnen bestimmte ältere, vergessene Erfahrungen zu Aspekten der körperlichen Arbeit, der Materialität und der Intimität näher zu bringen. Einige Werke brachten die Welt der alltäglichen Materialien, die mit industrieller Arbeit verbunden sind, sowie Aspekte des 19. Jahrhunderts, die die Natur in die Archivierung oder das Erleben der Natur einrahmen, zusammen.
Einige der Arbeiten, die in der Ausstellung in Hamburg produziert und gezeigt wurden, werden im Januar 2020 in Bangalore in der Galerie Sumukha ausgestellt.