Atatürk-Gymnasium Ankara
- Baujahr: 1937–38
- Ort: Sıhhiye, Ankara
- Architekt: Bruno Taut, Franz Hillinger
Das Atatürk-Gymnasium wurde in drei Etappen errichtet: 1937–38 wurden die heute als Block A und B bezeichneten Abschnitte gebaut, später wurde nach dem Originalentwurf der Block C hinzugefügt. Jedoch konnte der Bau der im Projekt vorgesehenen Sporthalle, die sich an die Nordseite des B-Blocks anschließen sollte, nicht in dieser Form realisiert werden.
Der Komplex erhebt sich am westlichen Rand eines ost-westlich ausgerichteten, rund 30.000 m2 großen Grundstücks. Es besteht aus mehreren, asymmetrisch angeordneten Baukörpern und weist diverse architektonische Besonderheiten auf. Das Gebäude liegt in einem auf allen Seiten von niedrigen Mauern eingefassten großen Hof.
In dem Bauwerk kann man drei miteinander verbundene L-förmige Blöcke unterscheiden, die mit A, B und C bezeichnet werden. In den drei west-östlich verlaufenden langen Seitenflügeln befinden sich die Klassen- und Mehrzweckräume, in den nord-südlich verlaufenden kurzen Abschnitten dagegen liegen die großräumig angelegte Aula, die Kantine und die Sporthalle. Die in der südwestlichen Ecke des Grundstücks gelegene Dienstwohnung des Direktors ist durch einen überdachten Säulengang mit dem A-Block verbunden und dient heute als Museum. Mit Ausnahme des vierstöckigen Verwaltungstraktes im östlichen Abschnitt des A-Blocks erheben sich die langen Seitenflügel der Blöcke A und B dreigeschossig auf einem Sockelgeschoss, die Großräume dagegen sind eingeschossig, der C-Block hat über einem halben Kellergeschoss zwei Stockwerke. Alle Teile des Bauwerks außer der Aula tragen ein mit Dachziegeln gedecktes Walmdach.
An der asymmetrischen Ostfront fallen die außergewöhnlich gestalteten Haupteingänge der Blöcke A und C auf. Auf dem mit rotem Andesit bedeckten hohen Sockel an der Ostseite des A-Blocks erheben sich zwei Säulenreihen, die durch ein breites Vordach überdeckt sind. Etwas niedrigere Säulengänge verbinden den Haupteingang mit den Eingängen der anderen Blöcke. An der Südseite der Ostfassade prägt ein breites, von zehn Säulen getragenes Vordach den Eingang des C-Blocks, über dessen Treppe man früher zum Schulhof gelangte.
Das Gebäude hat ein Stahlbetonskelett, die Säulen der Portiken und die Böden der Eingangsbereiche sind mit rotem Andesit, der Sockel ist mit Quadersteinen verkleidet, die Außenfronten sind mit Edelputz verputzt. Der Boden der Eingangshalle ist mit Gussmosaik und Marmor in geometrischen Mustern bedeckt.
2010