Gazi Lehrerseminar, Meisterschule

Gazi Lehrerseminar, Meisterschule

Die Schule für Bauwesen wurde im Schuljahr 1931/32 mit dem Ziel eröffnet, Baumeister, die den im Bauwesen geltenden Erfordernissen der  Zeit entsprechen konnten, auszubilden. Die Schule beschäftigte als Lehrpersonal türkische und ungarische Lehrer sowie Lehrkräfte aus deutschsprachigen Ländern.

Die Schule war in vier Hauptbereiche unterteilt, in denen die Berufe Maurer, Verputzer, Tischler und Steinmetz unterrichtet wurden. Zusätzlich dazu wurden Elektro-, Wasser- und Rohrleitungs- sowie Heizungsinstallation gelehrt.

Da die Schule auf einem hügeligen Gelände erbaut worden ist, erhebt sie sich in dreistufiger Gliederung in westlicher Richtung und umschließt einen Innenhof, um den sich vier Gebäudeblöcke reihen. Die in östlicher, westlicher und südlicher Richtung gelegenen Blöcke sind einstöckig, der in nördlicher Richtung gelegene ist zweistöckig. Im östlichen Gebäudeflügel befinden sich die Holzwerkstätten; im nördlich davon gelegenen, der einen kleinen Innenhof aufweist, liegen die Klassenräume und der Verwaltungstrakt. Westlich des Innenhofs befinden sich die Maurerwerkstätten, südlich davon die Abteilung für Wasser- und Rohrleitungsinstallation, das Heizwerk und die Werkstätten für Elektroinstallation. In einem weiteren nördlich gelegenen Gebäude, das in den 1960er-Jahren hinzugefügt wurde, liegen großflächige Räumlichkeiten wie eine Bibliothek, ein Speisesaal und eine Sporthalle.

Alle Fassaden der den Innenhof umschließenden Blöcke sind in schlichter Bauweise gehalten. An den Fassaden des Gebäudeblocks, der die Klassen- und Büroräume beherbergt, sind Fensterreihen, die in vorspringenden Rahmen eingefasst sind, angebracht. Alle Blöcke sind mit Edelputz verkleidet und schließen mit ziegelgedeckten Mansardendächern ab; den Übergang von Fassade und Dach bilden schmale Simse. Das Skelett der meisten Gebäudeteile ist aus Stahlbeton. Beim Bau sind in den im südlichen Gebäudeabschnitt befindlichen Werkstätten  Holzfachwerk, in den im westlichen Gebäudeabschnitt befindlichen Werkstätten Stahlträger verwendet worden.

Goethe-Institut Ankara
2010