İsmet Paşa-Mädchenschule
- Baujahr: 1930-34
- Ort: Sıhhiye, Ankara
- Architekt: Ernst A. Egli
Diese Gewerbeschule für Mädchen ist eine der bedeutendsten Gründungen im Bereich der Bildung und Erziehung in den ersten Jahren der Republik. Betrachtet man sein Entstehungsjahr, ist das Gebäude eines der frühesten Beispiele für die konsequente Anwendung der herrschenden internationalen Formensprache in Ankara. Das schlicht anmutende Bauwerk aus Kuben mit Flachdach ist symmetrisch angelegt. Es besteht aus einem viergeschossigen, durch horizontal verlaufende Linien charakterisierten Haupttrakt, dem sich ausgleichend wirkende vertikale Blöcke mit den Treppenaufgängen und die Symmetrie betonende Eckpavillons anschließen. Diese Eckbauten, die Versammlungs- und Speisesäle beherbergen und beide nur im Erdgeschoss eine Fensterreihe ausweisen, wurden dem Bauwerk im Jahre 1934 hinzugefügt. Im Langgestreckten Haupttrakt liegen beidseitig der Korridore die Klassen- und Werkräume.
Zu den auffallenden Details der Fassade zählen die mit vorspringenden Bordüren umrahmten vertikalen Treppenfenster in dem um ein Geschoss aufgestockten Blöcken, die abgerundeten Ecken der Balkone der oberen zwei Stockwerke und der Eingangsbereiche – Elemente, die damals besonders Erich Mendelsohn verwendet hat – sowie die Verbindung der Fensterbänder der Vorder- und Rückfront durch horizontale hellfarbige Bordüren auf dunklem Putz, wie dies bei Bauten jener Zeit häufig zu beobachten ist. Anders als die Vorderfront mit ihren unterschiedlichen Fensterformaten ist die rückwärtige Fassade zur Gänze durch gleichmäßige Fensterbänder geprägt. Die Fenster im Erdgeschoss und die Geländer der breit angelegten Treppenaufgänge sind dem Stil der Zeit entsprechend mit schmucklosen Eisenverzierungen versehen.
2010