Rimini Protokoll entwickeln ihre Bühnenstücke, Interventionen, szenischen Installationen und Hörspiele oft mit Expert*innen, die ihr Wissen und Können jenseits des Theaters erprobt haben. Außerdem übersetzen sie gerne Räume oder soziale Ordnungen in theatrale Formate. Viele ihrer Arbeiten zeichnen sich durch Interaktivität und einen spielerischen Umgang mit Technik aus.
So erklärten Rimini Protokoll zum Beispiel die
Hauptversammlung der Daimler-Aktionär*innen zum Theaterstück oder inszenierten mit
Call Cutta und
Call Cutta in a Box eine transatlantische Unterhaltung zwischen einem Mitarbeiter eines indischen Call-Centers und je eine*r Theaterbesucher*in.
Mit
100% Stadt schufen sie eine weltweit immer wieder neu kontextualisierte Inszenierung, die 100 repräsentativ ausgewählte Bürger*innen der Stadt auf einer Theaterbühne versammelt. Bei ihrer Inszenierung
Welt-Klimakonferenz spiegelten sie das Drama der Mammut-Diplomatie zum Schutz der Erdatmosphäre ins Hamburger Schauspielhaus.
Für den Multiplayer-Video-Walk
Situation Rooms entwickelten sie ein hyperrealistisches Set, in dem 20 Zuschauer*innen auf den Spuren von Menschen wandeln, deren Biographien durch Waffen geformt wurden. In
Utopolis lässt sich das Publikum von 48 tragbaren Lautsprechern durch die Stadt führen – um Kurs auf gemeinsame oder sich widersprechende Utopien aufzunehmen.
Die Stücke
Chinchilla Arschloch, waswas (2020),
Situation Rooms (2014) wie auch
Wallenstein (2006) und
Deadline (2004) wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Darüber hinaus erhielten Rimini Protokoll u.a. den Mülheimer Dramatikerpreis für
Karl Marx: Das Kapital, Erster Band, den Deutschen Theaterpreis Faust, den Grand Prix Theater des Schweizer Bundesamts für Kultur, den Europäischen Theaterpreis, den Silbernen Löwen der Theaterbiennale Venedig sowie den Deutschen Hörspielpreis und den Hörspielpreis der Kriegsblinden.
Seit 2003 befindet sich das Produktionsbüro von Rimini Protokoll in Berlin.