25 Autor*innen und zahlreiche Events: die Vielfalt der deutschsprachigen Literatur auf der Internationalen Buchmesse in Turin.
Auf der Internationalen Buchmesse in Turin (Salone Internazionale del Libro di Torino, 9.–13. Mai 2024) präsentiert sich die deutsche Sprache als Ehrengast. 25 deutschsprachige Autor*innen sind Teil des Programms der Literatur Parade. Gastsprache Deutsch #SalTo24, einer von Österreich, Deutschland und der Schweiz geförderten Stand- und Programmpräsenz auf der Messe und in der Stadt.
Von Autoren wie Reiner Stach, dem Biographen von Franz Kafka (100. Todestag im Juni 2024), über den Büchner-Preisträger Lukas Bärfuss bis hin zu neuen Stimmen auf dem deutschsprachigen Buchmarkt wie Charlotte Gneuß, deren Debütroman Gittersee (S. Fischer) auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2023 stand: Das Programm der deutschen Gastsprache zeigt die Vielfalt der deutschsprachigen Literatur in Übersetzung. Die Themen der vor Ort präsentierten Bücher reichen von Fragen zu Herkunft und Familie, Erinnerung und Vergessen, Flucht und Migration bis hin zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Die von Literatur Parade bzw. Verlagen nach Turin eingeladenen Autor*innen sind: Usama Al Shahmani, Lukas Bärfuss, Shida Bazyar, Laura Cwiertnia, Bea Davies, Charlotte Gneuß, Hanna Harms, Lin Hierse, Annabelle Hirsch, Barbara Juch, Anja Kampmann, Shelly Kupferberg, Simone Lappert, Angela Lehner, Jimi Lend, Noëmi Lerch, Eva Maria Leuenberger, Andrea Macaluso, Nicolas Mahler, Jens Nielsen, Katja Petrowskaja, Julya Rabinowich, Johanna Schaible, Sabine Scho, Reiner Stach, Jan Wagner und Dita Zipfel.
Der ca. 170 Quadratmeter große Stand der Literatur Parade. Gastsprache Deutsch #SalTo24 ist auf der Messe im Oval (Stand V22) zu finden. Dort gibt es die Möglichkeit, Bücher zu entdecken, an verschiedenen Veranstaltungen mit den Autor*innen teilzunehmen und dank der internationalen Buchhandlung Luxemburg auch Bücher zu kaufen. Thematische Buchkollektionen zeigen ein Panorama der aktuellen deutschsprachigen Buchproduktion: von Kinderbüchern über Comics und Graphic Novels bis zu Belletristik. Eine der Kollektionen wurde von der italienischen Autorin Igiaba Scego kuratiert. Auf der Messe stellt sie diesen „Canone Speciale“ mit besonderen aus dem Deutschen ins Italienische übersetzten Titeln vor.
Poesie um 12 Uhr bietet ein tägliches Treffen mit Dichter*innen, kuratiert und gefördert vom Museum Casa di Goethe in Rom. Außerdem finden Spoken-Word-Performances mit Autor*innen in deutscher und italienischer Sprache, Treffen und Aktivitäten für Kinder sowie Termine für Fachleute statt. Der Messestand wird nach dem Prinzip „reduce, reuse, recycle“ nachhaltig konzipiert. Im Rights Centre der Turiner Buchmesse geht es bei Book to Screen sowohl um die Rechte von Romanverfilmungen als auch um die Beziehungen zwischen Verlagswelt und Filmindustrie.
Im Rahmen des Salone Off findet am Samstag, den 11. Mai 2024, die Veranstaltung Read Parade – 2024 la letteratura si fa strada statt. Eine festliche Parade, die mit Wagen und Musik durch die Stadt zieht und dadurch die Kunst des Geschichtenerzählens zu ihren Ursprüngen in den öffentlichen Raum und die Gemeinschaft zurückführt. Eine Geste der Offenheit, mit der die Organisator*innen der Literatur Parade die Turiner Bürger*innen und alle Literaturliebhaber*innen einbeziehen möchten. Mit dabei: Laura Cwiertnia, Chiara Galeazzi, Lin Hierse, Anja Kampmann, Vincenzo Latronico, Tom Müller, Veronica Raimo und weitere.
Übersetzer*innen aus dem Deutschen und Italienischen sind die Protagonist*innen mehrerer Panels bei L’autore invisibile. Darunter Moshe Kahn, der dank seiner Übersetzung von Stefano D’Arrigos Horcynus Orca auch als „Übersetzer des Unübersetzbaren“ bekannt ist. Mit dieser Arbeit, die ihn 30 Jahre lang beschäftigt hat, wurde er 2015 mit dem deutsch-italienischen Übersetzerpreis ausgezeichnet. Von den Preisträger*innen dieses wichtigen Preises ist außerdem die Übersetzerin von Vielleicht Esther (Adelphi), Ada Vigliani, im Gespräch mit Katja Petrowskaja vor Ort. Silvia Albesano, die Übersetzerin von Charlotte Gneuß, Esther Kinsky und Kim de l’Horizon, ist ebenfalls in Turin dabei.
Freitag, 10. Mai 2024
TALK: 17–18 Uhr | The panel will be held in English
Right Centre – Salone Internazionale del Libro di Torino
The journey from book to script to screen relies on the collaboration of many people, especially those responsible for copyright agreements. This panel will highlight the different needs of the book and film industries. It examines dos and don'ts, explains challenges for the future and lays a foundation for better, knowledge-based relationships between the two industries.
Referent*innen:
Ronit Zafran Head of Rights, Publishing House Kein & Aber
Susanne Behnke TOBIS Film, Head of Literary and German Acquisitions
Alessandro Passadore Producer, Viola Film
Chair:
Tobias Pausinger, Creative Executive und Berater
APERITIF: 18–19 Uhr
Nach der Podiumsdiskussion besteht die Möglichkeit zum Networking bei Getränken, die vom Salone del Libro di Torino bereitgestellt werden.
Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad, hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstücks fliehen musste und in die Schweiz kam. Er übersetzt ins Arabische, u. a. Peter Heine und Friedrich Schleiermacher. Seit 2021 ist er Literaturkritiker beim Literaturclub des Schweizer Fernsehens SRF. Sein erster Roman In der Fremde sprechen die Bäume arabisch wurde mehrfach ausgezeichnet und war u. a. für das Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels nominiert. Seither sind die Romane Im Fallen lernt die Feder fliegen und Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt erschienen. Usama Al Shahmani lebt in Zürich.
In Turin präsentiert er Quando migrano, gli uccelli sanno dove andare (Marcos y Marcos 2024), übersetzt von Sandro Bianconi (Originaltitel: Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt, Limmat Verlag).
Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun, ist Dramatiker, Romancier und streitbarer Publizist. Seine Stücke werden weltweit gespielt, die Romane sind in zwanzig Sprachen übersetzt. Lukas Bärfuss ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und lebt in Zürich. https://www.lukasbaerfuss.ch
In Turin präsentiert er Koala (L’Orma Editore, 2023), in der Übersetzung von Margherita Carbonaro.
Shida Bazyar, 1988 in Hermeskeil geboren, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und war, neben dem Schreiben, viele Jahre in der Jugendbildungsarbeit tätig. Ihr Debütroman Nachts ist es leise in Teheran erschien 2016, wurde in mehrere Sprachen übersetzt und in Italien für den Premio Strega Europeo 2024 nominiert. In Italien ist auch ihr Buch Kameradinnen, unter dem Titel Fuoco, erschienen.
In Turin präsentiert sie Di notte tutto è silenzio a Teheran (Fandango 2023), übersetzt von Lavinia Azzone; Originaltitel: Nachts ist es leise in Teheran (Kiepenheuer & Witsch).
Laura Cwiertnia wurde 1987 in Bremen-Nord geboren und wuchs in einer deutsch-armenischen Familie auf. Sie hat in Köln und dem spanischen Granada studiert, heute ist sie Redakteurin bei der ZEIT. Auf der Straße heißen wir anders ist ihr literarisches Debüt. (Klett Cotta).
In Turin präsentiert sie Per la strada abbiamo un altro nome (Mar dei Sargassi, 2024), übersetzt von Jolanda Bolzano und Alessandra Iadicicco.
Bea Davies, geboren 1990 in Italien, begann ihre künstlerische Ausbildung im Jahr 2010 an der School of Visual Arts of New York. Ab 2015 studierte sie Visuelle Kommunikation an der Weißensee Kunsthochschule Berlin. Heute arbeitet sie als freie Illustratorin und Comiczeichnerin für Zeitschriften und Zines. Monatliche Comics erscheinen auf ihrem Blog Samurai’s Visual Journal.
In Turin präsentiert sie zusammen mit Dita Zipfel Lo chiamavano formica (Rizzoli 2024), übersetzt von Eleonora Tomassini; Originaltitel: Brummps. Sie nannten ihn Ameise (Carl Hansen Verlag).
Daniele Fior ist Gründer, Direktor und Hauptstimme von Locomoctavia Audiolibri, dem deutsch-italienischen Verlag, der die Welten von Theater, Musik und Illustration verbindet. Als Absolvent der Silvio D’Amico National Academy of Dramatic Art in Rom spezialisierte er sich auf die Synchronisation bei Maestro Mario Maldesi, dem brillanten Synchronregisseur von Kubricks Filmen Star Wars und Frankenstein Junior. In seiner beruflichen Laufbahn hat er auch im Theater und im Kino gearbeitet, sowohl als Schauspieler als auch als Synchronsprecher (u.a. mit: Wenders, Martone, Danquart, Cerlino, Costabile).
In Turin stellt er das Doppel-Hörbuch, das anlässlich des 125. Geburtstags von Erich Kästner entstanden ist, vor: Emil e i detective (Originaltitel: Emil und die Detektive) und La doppia Charlotte (Originaltitel: Das doppelte Lottchen; Locomoctavia 2024).
Charlotte Gneuß wurde 1992 in Ludwigsburg geboren. Sie studierte Soziale Arbeit in Dresden, literarisches Schreiben in Leipzig und szenisches Schreiben in Berlin. Sie veröffentlicht in Literaturmagazinen, ist Gastautorin von ZEIT Online und Herausgeberin der Anthologie Glückwunsch. Immer wieder nähert sich Gneuß schreibend der DDR, der Realität und der Utopie, in der ihre Eltern aufwuchsen und die es heute nicht mehr gibt.
In Turin präsentiert sie I confidenti (Iperborea, 2024), übersetzt von Silvia Albesano (Originaltitel: Gittersee, S. Fischer).
Hanna Harms, geboren 1994, ist Illustratorin und Comicautorin. Sie absolvierte die Münster School of Design mit einem Semester an der Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem. Derzeit studiert sie Illustration im Master. Sie ist Mitherausgeberin und Autorin des Comiczines Sonder. Ihr Projekt Milch ohne Honig (Carlsen) wurde 2020 mit dem Ginco Award in der Kategorie Best Non Fiction Comic ausgezeichnet.
In Turin präsentiert sie Il mondo senza api (EDT-Giralangolo 2023), übersetzt von Roberta Scarabelli.
Lin Hierse ist Schriftstellerin und Journalistin. Sie lebt in Berlin und arbeitet als Kolumnistin und Redakteurin der taz. Wovon wir träumen (Piper) ist ihr erster Roman. Zuletzt veröffentlichte sie die Kurzgeschichten KTV Girl (Das Wetter. Buch für Text und Musik, KiWi) und Das Huhn (Delfi. Magazin für neue Literatur, Ullstein). Hierses zweiter Roman Das Verschwinden der Welt erscheint im August bei Piper.
In Turin präsentiert sie Sogni di giada, (Ibis / ObarraO 2024), übersetzt von Federica Garlaschelli (Originaltitel: Wovon wir träumen).
Annabelle Hirsch, 1986 geboren, ist Deutsch-Französin. In München und Paris studierte sie Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Philosophie. Sie arbeitet als freie Journalistin für FAS/FAZ, Taz und diverse Magazine, schreibt Kurzgeschichten und ist literarische Übersetzerin aus dem Französischen. Sie lebt in Rom und Berlin.
In Turin präsentiert sie Una storia delle donne in 100 oggetti (Corbaccio 2023), übersetzt von Valentina Trevisi; Originaltitel: Die Dinge. Eine Geschichte der Frauen in 100 Objekten (Kein & Aber).
Barbara Juch, geboren 1988 in Klagenfurt und aufgewachsen in Ferlach, lebt in Wien. Sie studierte Amerikanische Literatur in Wien und New York, sowie Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien. Im Verlagshaus Berlin erschien ihr Lyrikdebüt Barbara (2020) und ihr poetologischer Essay Sport (2023). Juch unterrichtet am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien.
In Turin präsentiert sie Barbara (Verlagshaus Berlin).
Anja Kampmann, geboren 1983 in Hamburg, lebt in Leipzig und ist als Lyrikerin, Romanautorin sowie Übersetzerin tätig. Es erschienen bei Hanser ihre Lyrikbände Proben von Stein und Licht und Der Hund ist immer hungrig, außerdem ihr Roman Wie hoch die Wasser steigen. Der Roman wurde vielfach übersetzt und war Finalist des National Book Awards in den USA. Ihr dichterisches Werk wurde mit verschiedenen Preisen, jüngst dem Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik und dem Marie Luise Kaschnitz Preis ausgezeichnet.
In Turin präsentiert sie Il cane ha sempre fame (La nave di Teseo 2022); Originaltitel: Der Hund ist immer hungrig (Hanser).
Shelly Kupferberg, geboren 1974 in Tel Aviv, ist in Westberlin aufgewachsen und hat Publizistik, Theater- und Musikwissenschaften studiert. Sie ist Journalistin und moderiert für Deutschlandfunk Kultur und RBB Kultur diverse Sendungen zu Kultur und Gesellschaft. Shelly Kupferberg lebt mit ihrer Familie in Berlin.
In Turin präsentiert sie Isidor (Diogenes), in der italienischen Ausgabe (Keller 2024).
Simone Lappert, geboren 1985 in Aarau, studierte Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel, sie lebt in Zürich. 2014 erschien ihr Romandebüt Wurfschatten (Metrolit). Ihr Roman Der Sprung erschien 2019 bei Diogenes und war für den Schweizer Buchpreis nominiert. 2022 folgte ihr Lyrikdebüt längst fällige verwilderung – gedichte und gespinste (Diogenes). Der Band erhielt eine literarische Auszeichnung der Stadt Zürich und war unter den Lyrikempfehlungen 2023.
Simone lappert ist Präsidentin des Internationalen Lyrikfestivals Basel, Jurymitglied des Basler Lyrikpreises und war Schweizer Kuratorin für das Lyrikprojekt Babelsprech.International. Ihre literarische Arbeit wurde vielfach gefördert und ausgezeichnet.
In Turin präsentiert sie längst fällige verwilderung (Diogenes).
Angela Lehner, geboren 1987 in Klagenfurt, aufgewachsen in Osttirol, lebt in Berlin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien, Maynooth und Erlangen. Vater unser ist ihr erster Roman, für den sie mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis, dem Alpha Preis, dem Österreichischen Buchpreis für das beste Debüt 2019 sowie dem Rauriser Literaturpreis 2020 ausgezeichnet wurde.
In Turin präsentiert sie Padre Nostro (Mendel 2024), übersetzt von Ali Schreiber (Originaltitel: Vater unser, Hanser).
Jimi Lend *1980 in Eibiswald, ist das poetische Alter Ego des Schauspielers und Regisseurs Wolfgang Lampl. Lends Verwandlungslust prägt auch seine Texte, die sich im Spannungsfeld von zarter Liebeslyrik über fantastische Prosa bis zum harten Weltrettungsrap bewegen. Er ist Urgestein der österreichischen Poetry Slam Szene und war als Lyriker und Spoken Word Poet auf Festivals in ganz Europa geladen.
In Turin präsentiert er seinen Band Mundlandungen (Edition Kürbis), in dem man erstmals einen kleinen Querschnitt durch seine Arbeiten auch in Buchform nachlesen kann.
Noëmi Lerch studierte am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel und an der Universität Lausanne und arbeitete als Redakteurin für das Reisemagazin Transhelvetica. Nach Abschluss ihres Studiums in Biel gründete sie zusammen mit Eva Seck und Patric Marino das Literaturbüro Olten und begann in der Landwirtschaft zu arbeiten.
In Turin präsentiert sie Grit (Casagrande 2024), übersetzt von Anna Allenbach; Originaltitel: Grit (Brotsuppe).
Eva Maria Leuenberger, geboren in Bern, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt heute in Biel. Ihre Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Basler Lyrikpreis (2020), zwei Literaturpreisen des Kanton Bern (2020 und 2022), dem Orphil-Debütpreis der Stadt Wiesbaden (2020) sowie dem PoesieDebütPreis Düsseldorf (2021).
In Turin präsentiert sie dekarnation (Droschl 2019) und kyung (Droschl 2021).
Andrea Macaluso absolvierte ein Schauspielstudium an der Theaterschule Alessandra Galante Garrone in Bologna und arbeitet seither als Schauspieler und Performer fürs Theater, Musiktheater und für die Oper. Er ist auch als Theaterregisseur und Dramaturg tätig. 2016 gründete er in Florenz Il Lavoratorio, einen Kulturraum für darstellende Künste. www.illavoratorio.it
In Turin präsentiert er zusammen mit dem Autor das Buch von Jens Nielsen L’ippopotamo al lido delle donne (Ibis 2018), übersetzt von Anna Ruchat; Originaltitel: Flusspferd im Frauenbad (Edition Spoken Script).
Nicolas Mahler, geboren 1969, lebt und arbeitet als Comic-Zeichner und Illustrator in Wien. Seine Comics und Cartoons erscheinen in zahlreichen Zeitungen und Magazinen. Bekannt wurde er durch seine gezeichneten Adaptionen von Werken klassischer Weltliteratur (Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek, Marcel Proust, James Joyce) bei Suhrkamp. Außerdem veröffentlicht er autobiografische Comics über seine Erlebnisse als Zeichner im Kunst- und Literaturbetrieb, Cartoonsammlungen und Gedichtbände. Er ist künstlerischer Leiter der Schule für Dichtung in Wien.
In Turin präsentiert er A tutto Kafka (Edizioni Clichy 2024), übersetzt von Matteo Galli (Originaltitel: Komplett Kafka, Suhrkamp).
Jens Nielsen, geboren 1966, begann während seiner Ausbildung an der Schauspielschule zu schreiben. Sein Werk umfasst Theaterstücke, Hörspiele, Kolumnen sowie Bände mit kurzen Erzählungen. Regelmässig schreibt er für das Radio und für die freie Theaterszene in der Schweiz. Für Flusspferd im Frauenbad wurde er 2017 mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet.
In Turin präsentiert er zusammen mit Andrea Macaluso L’ippopotamo al lido delle donne (Ibis 2018), übersetzt von Anna Ruchat; Originaltitel: Flusspferd im Frauenbad (Edition Spoken Script).
Katja Petrowskaja, 1970 in Kiew geboren, lebt seit 1999 in Berlin. Sie studierte in Tartu, Stanford und Moskau Literaturwissenschaft und ist als Journalistin für deutsche und russischsprachige Medien tätig. Ihr literarisches Debüt Vielleicht Esther (2014) wurde in über 30 Sprachen, darunter ins Italienische, übersetzt und vielfach ausgezeichnet. Sie lebt in Tbilissi und Berlin.
In Turin präsentiert sie La foto mi guardava (Adelphi); Originaltitel: Das Foto schaute mich an (Suhrkamp).
Julya Rabinowich, geboren 1970 in St. Petersburg, lebt seit 1977 in Wien, wo sie auch studierte. Sie ist als Schriftstellerin, Kolumnistin und Malerin tätig sowie als Dolmetscherin.
In Turin präsentiert sie E in mezzo: io (Besa Muci 2021, übersetzt von Beate Baumann; Originaltitel: Dazwischen: ich, Hanser), E in mezzo: noi (Besa Muci 2023, übersetzt von Beate Baumann; Originaltitel: Dazwischen: wir, Hanser) sowie L’odore di fuliggine e rose (Besa Muci 2024, übersetzt von Beate Baumann; Originaltitel: Der Geruch von Ruß und Rosen, Hanser).
Johanna Schaible, eine junge Schweizer Künstlerin und Illustratorin, hat in Luzern Kunst und Design studiert und lebt und arbeitet heute in Bern. Sie lässt keine Gelegenheit aus, mit neuen Ausdruckstechniken zu experimentieren: von der Collage bis zur Malerei, von der Kalligraphie über den Bleistift bis zum Weben mit Zeitungspapier, wobei sie sich mit Leichtigkeit auch in anderen Bereichen wie der Animation, der Fotografie und der Konstruktion von Kunstobjekten bewegt. Sie beteiligt sich an verschiedenen Kollektiven, darunter BoloKlub, in dem junge Künstler ihre Werke in der Entwurfsphase diskutieren. Sie ist Kodirektorin und künstlerische Koordinatorin des Projekts Kidswest, das seit 2006 Kinder und Jugendliche aus Einwanderer- und sozial benachteiligten Familien kostenlos aufnimmt, um sie durch künstlerische Erfahrungen in die Kulturszene des Landes einzubinden. Es war einmal und wird noch lange sein ist sein erstes veröffentlichtes Buch, aber zwei weitere Prototypen warten darauf, gedruckt zu werden. Seit 2013 stellt sie ihr vielfältiges künstlerisches Schaffen aus, von den phantasmagorischen Konstruktionen von Spielzeugautomaten, die sie mit dem Seico Team erstellt hat, bis hin zur Gruppenausstellung auf Kreta mit dem Titel Unfrozen Education – or how to relearn in 2019.
In Turin präsentiert sie C’era una volta e ancora ci sarà (Orecchio Acerbo 2021), übersetzt von Carla Ghisalberti; Originaltitel: Es war einmal und wird noch lange sein (Carl Hanser Verlag).
Sabine Scho, *1970, fotografierende und installierende Autorin. Sie lebte von 2006–2014 in São Paulo, heute in Berlin und Rom. Alle ihre Texte sind im Grenzbereich zu Fotografie, Zeichnung, Bild und Installation angesiedelt. Zuletzt erschienen: Tiere in Architektur, Kookbooks 2013; The Origin of Senses zusammen mit Andreas Töpfer, Museum für Naturkunde Berlin 2015; Haus für einen Boxer, Sabine Scho, Sebastian Felix Ernst und Golden Diskó Ship, Hatje Cantz 2021; The Origin of Values, Sabine Scho und Matthias Holtmann. Hrsg. von VATMH e. V., Berlin 2021. 2018/19, Deutscher Preis für Nature Writing 2018. Stipendiatin der Deutschen Akademie Villa Massimo Rom 2019/2020.
In Turin präsentiert sie The Origin of Values (VATMH e. V.).
Reiner Stach, geboren 1951 in Rochlitz (Sachsen), studierte Philosophie, Literaturwissenschaft und Mathematik an der Universität Frankfurt und promovierte mit einer Dissertation über Kafka. Er arbeitete mehrere Jahre als Lektor bei verschiedenen Verlagen, u.a. S. Fischer, Rowohlt und Metzler. 1996 begann Reiner Stach mit der Arbeit an seiner dreibändigen Kafka-Biografie. Seit 2009 lebt er in Berlin. www.reinerstach.de
In Turin präsentiert er Kafka. I primi anni (Il Saggiatore 2024), übersetzt von Mauro Nervi; Originaltitel: Kafka. Die frühen Jahre (S. Fischer).
Jan Wagner, geb. 1971 in Hamburg, lebt in Berlin. Neben Gedichten (zuletzt Steine & Erden, Hanser Berlin 2023) publiziert er Übersetzungen (Charles Simic, Margaret Atwood, Ted Hughes, Dylan Thomas, Simon Armitage, Matthew Sweeney), Essays und Hörspiele. In der italienischen Übersetzung von Federico Italiano erschienen Variazioni su un barile di pioggia (Einaudi 2020) und Autoritratto con sciame d’api (Bompiani 2022). Er erhielt u.a. den Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und den Georg-Büchner-Preis (2017).
In Turin präsentiert er Steine & Erden (Hanser Berlin).
Dita Zipfel, geboren 1981 in Nordfriesland, studierte Pädagogik und arbeitete als Lehrerin an einer Berufsschule für Sozialpädagogik. Sie lebt als freie Autorin in Berlin und Südfrankreich und schreibt Kinderbücher, Theaterstücke, Drehbücher und Romane.
In Turin präsentiert sie zusammen mit Bea Davies Lo chiamavano formica (Rizzoli 2024), übersetzt von Eleonora Tomassini; Originaltitel: Brummps. Sie nannten ihn Ameise (Carl Hansen Verlag).