Lecture-Performance und Gespräch
Heike Baranowsky, Soliloquio 2023

Filmstill aus „Soliloquio” von Heike Baranowsky: Sonnenfleck das über den Marmorfußboden der Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri in Rom wandert
Foto: © Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin

Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Das Goethe-Institut und die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo stellen in einer Lecture-Performance von Heike Baranowsky, Rompreisträgerin 2020/21 Villa Massimo, den Film Soliloquio vor. Die Veranstaltung ist die dritte Begegnung im Rahmen der Reihe Ritorno a Roma, in der Künstler:innen vorgestellt werden, die Rompreisträger:innen der Villa Massimo, Stipendiat:innen der Casa Baldi oder Villa Serpentara waren.
 

Im Anschluss findet ein Gespräch in englischer Sprache zwischen der Künstlerin Heike Baranowsky und Chiara Capodici statt.
Heike Baranowsky
Heike Baranowsky | Foto (Detail): © Alberto Novelli
Text und Film von Soliloquio sind das Ergebnis der intensiven Beschäftigung von Heike Baranowsky mit dem Meridian in der römischen Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri. Die Meridianlinie wurde vor 320 Jahren von Papst Clemens XI in Auftrag gegeben und als astronomisches Werkzeug vor den heiligsten Bereich, dem Altar, verlegt, um astronomische Messungen – wie die Veränderung des Neigungswinkels der Erde – vorzunehmen und die Daten für Ostern vorauszuberechnen.
Das Besondere der meisten Meridianlinien in Italien ist, dass sie zu einer Zeit verlegt wurden als das geozentrische Weltbild noch Doktrin der Kirche war: also, dass die Erde der Mittelpunkt des Universums ist und die Sonne sich um die Erde dreht. Als astronomisches Instrument konnte der Meridian aber das Gegenteil beweisen.

Filmstill aus „Soliloquio” von Heike Baranowsky: Sonnenfleck das über den Marmorfußboden der Kirche Santa Maria degli Angeli e dei Martiri in Rom wandert
Foto (Detail): © Mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin
Der 2-Kanal Film zeigt den Sonnenfleck, präziser das Bild der Sonne, das über den Marmorfußboden und die Einrichtungsgegenstände der Kirche wandert, über ein ganzes Jahr hinweg an wichtigen astronomischen Daten. Gemeinsam mit dem Kameramann Volker Gläser in Stop-Motion-Technik gefilmt, sehen wir parallel die Winter- /Sommersonnwende, Herbst- und Frühlingsbeginn und andere wichtige Jahresereignisse.
Der Text, der von Ursula Rogg in Versen entwickelt wurde, beschreibt neben dem architektonischen, historischen und politischen Kontext von Soliloquio auch die Beobachtungen der Ich-Erzählerin unter den speziellen Bedingungen der Coronapandemie und vergleicht diese mit Vorgängerpandemien wie der Spanische Grippe 1918. Der gesprochene Text begleitet den Film als inneren Monolog in mäandernden Erzählbewegungen. Eine Stimme, gesprochen von Sofie Hüsler auf Italienisch, rhythmisiert Bild und Text durch das Aufzählen aller Daten, an denen die Künstlerin im Jahr 2021 in der Kirche anwesend war.

Die Veranstaltungsreihe Ritorno a Roma (Rückkehr nach Rom), ist ein Kooperationsprojekt der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo und dem Goethe-Institut. Ritorno a Roma ist den Rompreisträger*innen und den Casa Baldi und Villa Serpentara Stipendiat*innen gewidmet, die nach einiger Zeit in die italienische Hauptstadt zurückkehren, um ihre Werke zu präsentieren. Ziel der Initiative ist es, der kreativen Inspiration und Vernetzung, die die beteiligten Künstler*innen während ihres Aufenthalts in Italien erlebt und gelebt haben, Raum und Kontinuität zu geben.

In Zusammenarbeit mit Leporello

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Details

Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Via Savoia, 15
00198 Rom

Sprache: Englisch
Preis: kostenlos. Der Eintritt wird nach Verfügbarkeit der Sitzplätze gewährt.

+39 06 8440051 eventi-roma@goethe.de
Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Ritorno a Roma.