Film und Gespräch
Triumph des Willens

Freitag 3. November 2023, 18:30 Uhr
18:30 Uhr Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Im Rahmen von „Filmpalast Deutschland. Sieben Kinobegegnungen mit der deutschen Zeitgeschichte”

Sieben Kinobegegnungen mit der deutschen Zeitgeschichte, in denen der Film als historische Quelle zur Analyse des jeweiligen Zeitabschnitts verwendet wird. Die Filme werden von ExpertInnen eingeleitet und kommentiert; sie sollen dem Publikum Handreichungen bieten, um das jeweilige Werk in seinen historischen Kontext einzuordnen. Veranstalter sind das Istituto Italiano di Studi Germanici, das Deutsche Historische Institut Rom, das Goethe-Institut Rom und das Museum Casa di Goethe.
 

Triumph des Willens
Regie: Leni Riefenstahl
Deutschland 1935, 112 Min., s/w, Originalversion mit ital. Untertiteln

Der Film dokumentiert den Nürnberger Reichsparteitag der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei vom 4. bis 10. September 1934. Er enthält Ausschnitte aus verschiedenen Reden verschiedener politischer Führer der NSDAP auf der Kundgebung, hauptsächlich aber Auszüge von Adolf Hitler, durchsetzt mit Filmmaterial von Parteimitgliedern. Hitler selbst gab den Film in Auftrag und sein Name erscheint im Vorspann.

Das Hauptthema des Films ist die Rückkehr Deutschlands in die Rolle einer Großmacht, wobei Hitler der unbestrittene deutsche Führer ist, der von seiner Nation glorifiziert wird. Das Werk wurde sofort als eines der besten Propagandabeispiele in der Geschichte des Kinos gewürdigt. Die von Riefenstahl verwendeten Techniken – wie bewegliche Kameras, der Einsatz von Luftaufnahmen und Teleobjektiven zur Erzeugung perspektivischer Verzerrungen sowie der innovative Einsatz von Musik und Fotografie – brachten dem Film Anerkennung als eines der bedeutendsten Werke der Filmkunst ein.

Riefenstahl gewann viele Auszeichnungen, nicht nur in Deutschland, sondern auch in den USA, Frankreich, Schweden und anderen Ländern. Der Film erlangte im Dritten Reich und anderswo große Popularität und beeinflusste weiterhin Kino-, Dokumentarfilm- und kommerzielle Produktionen, soweit, dass er Fragen nach der Trennlinie zwischen Kunst und Moral aufwirft.