Eine neuseeländische Opernsängerin in Berlin und eine deutsche Rhythmusforscherin in der neuseeländischen Hauptstadt sammeln monatlich ihre Eindrücke in Blogbeiträgen. Neue Sprache, neuer Beat….
Es ist April 2020 - vor zirka zwei Jahren habe ich meinen letzten Blogbeitrag für Tuning In geschrieben. Heute sitze ich auf dem Balkon meiner Wohnung in Konstanz - einer malerischen, kleinen Stadt in Süddeutschland. Wie ich hier gelandet bin? Naja, das ist eine längere Geschichte.
Tuning In war das Protokoll einer achtmonatigen Reise: von meinem Umzug nach Berlin, um meinen Traum zu verwirklichen, professionelle Opernsängerin zu werden, bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich in Thüringen dankbar eine Vollzeitstelle an einem Theater antrat. Zwei Jahre später freue ich mich sehr, mich wieder aus Meiningen zu melden, wo ich seit Mai 2018 lebe und arbeite.
„Nothing can beat Wellington on a sunny day” ist ein bekanntes, wenn auch etwas banales Sprichwort, das man in Wellington des Öfteren zu hören bekommt. Trotz der etwas schwammigen Bedeutung, kann jeder der einmal eine Zeit lang in Wellington gelebt hat nachvollziehen, was es mit dem Sprichwort auf sich hat.
Wenn man mir vor ein paar Wochen erzählt hätte, dass ich mal in der Wartburg singen würde, jenem berühmten Schauplatz der Wagner-Oper „Tannhäuser”, hätte ich wohl nur ungläubig gelacht und das Ganze mit „yeah-nah“ oder einem ähnlichen bei uns in Neuseeland üblichen Ausdruck kommentiert. Aber dann kam der Anruf, der alles verändern sollte …
Obwohl es in Wellington pro Kopf scheinbar mehr Cafés, Bars und Restaurants gibt als in New York City, findet ein Großteil Wellingtons blühenden (Ausgeh-) Kultur jedoch "hinter den Kulissen" statt...
In den vergangenen sechs Monaten hatte ich das Vergnügen, in Deutschland und Österreich für verschiedenste Zwecke vorsingen zu dürfen: Für Agenturen, Projekte, ein Opernstudio sowie für diverse Festanstellungen in Opernhäusern. Das Ambiente reichte dabei von einem winzigen mit Teppich ausgelegtem Mini-Zimmer bis zur Hauptbühne eines Opernhauses
Zu einer der spannendsten Tätigkeiten meiner Promotion zählt das Erkunden der lokalen Musikszene, was bedeutet dass ich das ganze Jahr über zu zahlreichen Gigs, Shows und musikalischen Festivitäten gehen „muss”
Berlin ist ein wahres Paradies für Freunde von Live-Musik aller Spielarten. Die Nähe zu anderen europäischen Ländern birgt für Musikliebhaber noch mehr Möglichkeiten. So konnte ich bei meinem ersten Besuch in Österreich eine Aufführung von „Fausts Verdamnis” („La Damnation de Faust”) in Linz erleben
In Deutschland Deutsch zu lernen, ist nicht immer einfach. Wenn man richtig in die Sprache eintauchen will, muss man ständig sprechen, angefangen vom täglichen Small Talk bis hin zur Beschreibung seiner eigenen Hoffnungen und Wünsche
Der Umzug in eine neue Stadt bedeutet auch, dass man sich neue soziale Netzwerke aufbauen muss. Als Katie in Wellington ankam, um zu promovieren, kannte sie nur eine Hand voll Leute. Ein paar Jahre später gab sie ihr erstes Konzert für die „musikalische Familie“.
Katie auf der Suche nach den Quellen der Wellingtoner Kreativität…
Unsere Blogger
Katie Rochow
Katie kommt ursprünglich aus Süddeutschland und zog 2013 nach Wellington um dort an der Victoria University in Media Studies zu promovieren. Ihre Dissertation Sensing the City – Mapping the Beat. A Rhythmanalysis of music-making in Wellington and Copenhagen erforscht die sozio-musikalischen und affektiven Dynamiken lokaler Musikszenen. Im Moment unterrichtet Katie Studenten des College of Creative Arts und der School of English and Media Studies an der Massey University in Wellington. Außer zu unterrichten, schreibt, liest und hört sie gerne Musik aus aller Welt. Während ihres Studiums und diversen Auslandsaufenthalten lernte Katie etwas Schwedisch, Dänisch, Spanisch und Französisch. Sie spricht und schreibt jedoch hauptsächlich auf Englisch und Deutsch.
Imogen ist eine von Neuseelands vielseitigsten jungen Sopranistinnen und ist bekannt für ihren experimentierfreudigen Zugang zu modernen Stücken sowie ihre Rollen als unartiges Dienstmädchen. Sie ist Ensemblemitglied der Freemasons New Zealand Oper und hat einen Master of Music an der Te Kōkī New Zealand School of Music absolviert. Mit dem Traum Berufssängerin zu werden, hat sie vor kurzem ihren Wohnsitz von Wellington nach Berlin verlegt. Nachdem Imogen sich durch ihr Gesangsrepertoire an anderen Sprachen versucht hat, taucht sie nun in die deutsche Sprache ein und lernt Deutsch am Goethe-Institut.