Die Arbeiten von Aura Satz umfassen Film, Klang, Performance und Skulptur. Ihr Interesse gilt insbesondere Zuständen geschärfter Wahrnehmung und sensorischer Desorientierung.
Aura Satz zeigt ihre Arbeiten weltweit, u.a. bei Tate Modern, Tate Britain, Hayward Gallery, BFI Southbank, Whitechapel Gallery (London), Baltic Centre for Contemporary Art (Gateshead), InterCommunication Centre (Tokyo), Lentos Museum (Linz), IMMA (Dublin), Sydney Biennale (Sydney), High Line Art (NY), Oberhausen Short Film Festival (Oberhausen), Rotterdam Film Festival (Rotterdam), New York Film Festival (NY), Anthology Film Archives (NY).
Einzelausstellungen hatte sie u.a. in der Wellcome Collection (London), dem Hayward Project Space (London), John Hansard Gallery (Southampton), Dallas Contemporary (Texas), George Eastman House (Rochester NY), Gallery 44 (Toronto), Fridman Gallery (NY) und Paradise Row gallery (London).
Geboren 1948 in Bremen, studium der Malerei, Musik und Elektronik in Hamburg, Graz, Zürich und Mailand. Auf Performances und Videoarbeiten in den siebziger Jahren folgen seit Beginn der achtziger Jahre raumbezogene Klanginstallationen, Lichträume und Arbeiten im öffentlichen Raum. Zahlreiche elektro-akustischen Kompositionen und Radioproduktionen. Seit 2003 erneut Live-Auftritte.
Nationale und internationale Stipendien, residencies und Auszeichnungen, u.a. Preisträgerin des Kulturkreises im BDI 1988, Arbeitsstipendium Kunstfonds Bonn e.V. 1990, Arbeitsstipendium des Senats von Berlin 1995, Carl Djerassi Honorary Fellowship, USA 2000, Ehrenpreis des Deutschen Klangkunstpreises 2008, SR Medienkunstpreis 2009, Stadtklangkünstlerin Bonn, Beethovenstiftung 2013, Karl-Sczuka-Preis (mit Peter Kutin und Florian Kindlinger) 2016.
Seit 1975 Veröffentlichungen von Schallplatten, Kassetten und Cds u.a. bei Auf dem Nil, Cramps Records, Edition RZ, ampersand, semishigure, Die Schachtel, Olof Bright, Important Records, gruenrekorder.
Gastprofessuren in Maastricht, Paris, Berlin, Oxford und Wien. Von 1994 bis 2013 Professorin für Audiovisuelle Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saarbrücken, Gründung des Fachbereiches audio-visuelle Kunst. Seit 1997 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.
Einzelausstellungen in Museen und Galerien in Europa, Asien, Australien, Nord- und Südamerika. Teilnahme an zahlreichen internationalen Festivals und Gruppenausstellungen.
Micol Assaël lebt in Athen und Rom, wo sie an der Universität „La Sapienza” studiert hat. In ihren Arbeiten – vorwiegend Skulpturen, Zeichnungen und Klanginstallationen – analysiert sie unsere Lebensräume und entwickelt neue Paradigmen der Erfahrung und Wahrnehmung des Arbeitsprozesses. Die technischen und semantischen Implikationen ihres Schaffens werden zu einer hermeneutischen Botschaft, die neue Verständnisperspektiven zu vermitteln sucht.
Seit 1999 waren Micol Assaëls Arbeiten regelmäßig in renommierten privaten sowie öffentlichen Ausstellungsstätten Europas und der gesamten Welt zu sehen. Persönliche Ausstellungen der Künstlerin fanden u. A. im Hangar Bicocca (2014), in der Kunsthalle Fridericianum, im Palais de Tokyo und im Secession Museion (2009), in der Galleria Nazionale d’Arte Moderna (2008) und in der Kunsthalle Basel (2007) statt. Daneben hat Micol Assaël an zahlreichen Sammelausstellungen teilgenommen, wie etwa an der 50. und der 51. Biennale in Venedig (2003 und 2005), an der Manifesta 5 (2004), an der 4. Berliner Biennale (2006), an der 1. Biennale in Moskau (2005), an der 16. Biennale in Sydney sowie an der 28. Biennale in São Paulo (2008).
Klänge kartieren bedeutet, ihre Richtungen, Verzweigungen und Verflechtungen zu erkennen, etwas zu enthüllen, was die Menschen seit Urzeiten in die Sphäre der konkreten visuellen Wahrnehmung versetzt, ohne dabei auf optische oder anderweitige Hilfsmittel zurückzugreifen. Denn Klänge sind Wellen, die bei passender Ausrichtung neue Horizonte und Vorstellungswelten zu eröffnen vermögen.
Diese neuen Vorstellungswelten stehen im Zentrum des Schaffens von drei der interessantesten Vertreterinnen der zeitgenössischen Kunstszene, deren Arbeiten vom 29. September 2018 bis zum 8. März 2019 im KunstRaum Goethe zu sehen sein werden. In ihnen manifestiert sich die derzeit vorherrschende künstlerische Tendenz, scheinbar Verborgenes sichtbar zu machen und Elementen Körperlichkeit zu verleihen, die seit jeher als nicht greifbar gelten.
So werden in Christina Kubischs Arbeit Analyzing Silence die Schallwellen des in verschiedene Sprachen übersetzten Wortes „Stille“ zu gedruckter Materie. Kartieren bedeutet für sie vor allem, kontinuierlich wechselnde Interpretationsansätze und -perspektiven zu liefern sowie die räumliche Wahrnehmung des Umfelds stets neu zu definieren. Im Rahmen der Ausstellung werden in Rom erstmals ihre „Electrical Walks“ (elektromagnetische Klangspaziergänge) vorgestellt, für die sie spezielle Kopfhörer entwickelt hat, welche elektromagnetische Strahlungen auffangen und in Klänge verwandeln. Die Besucher sind eingeladen, mit diesen Kopfhörern – nach einem von der Künstlerin festgelegten Plan durch verschiedene Stromfelder – einen Spaziergang im Viertel zu unternehmen und sich dabei von dem „Klangkonzert” leiten zu lassen, das ihre Wahrnehmung der Umgebung maßgeblich beeinflussen wird.
In Micol Assaëls Arbeit fungiert hingegen das Holz als Klang – Leiter, ein Material, mittels dessen die Töne der Naturelemente sich verbreiten. Um sie wahrzunehmen, muss der Besucher allerdings auf ein hölzernes Podium steigen, das vom Künstler site-spezifisch und eigens für die Ausstellung realisiert wurde.
Die beiden Videoinstallationen der britischen Künstlerin Aura Satz sind zwei Frauen gewidmet, die entscheidend zur Entstehung und Verbreitung der elektronischen Musik beigetragen haben: Daphne Oram und Laurie Spiegel. Das Video Oramics: Atlantis Anew, ein Tribut an Daphne Oram, Pionierin der British Electronic Music und Mitbegründerin des 1958 entstandenen Radio-Workshops der BBC, befasst sich im Detail mit der von ihr erfundenen Oramics Machine, einem im Londoner Science-Museum ausgestellten Apparat zur Produktion elektronischer Klänge. Im zweiten Video, Little Doorways to Paths Not Yet Taken, zeigt Aura Satz einen Querschnitt aus den Studien der Amerikanerin Laurie Spiegel, die vor allem für ihre elektronischen Kompositionen sowie für die Entwicklung einer Software zur Erstellung algorithmischer Partituren bekannt ist.
Klänge und angewandte Wissenschaften, handgefertigte Instrumente, Software und Algorithmen: All die ausgestellten Arbeiten wollen dem Unsichtbaren Form verleihen, ein Ziel, das heute dank des technologischen Fortschritts und der Künstlichen Intelligenz in greifbare Nähe gerückt ist.
Im Rahmen von Begegnungen, Performances und Workshops soll desweiteren analysiert werden, wie sich die fortschreitende Auflösung der Grenzen zwischen Realität und Virtualität auf unseren Alltag und die Wahrnehmung unserer Lebensräume auswirkt.
Ausstellung „Klangkarten“, 29.09.2018 – 08.03.2019
KunstRaum Goethe