Die Reihe entstand aus dem Bedürfnis heraus, sich von der geschlossenen Formel der Konferenz, die nur von wenigen gesehen und erlebt wird, zu lösen und einen offenen und jederzeit zugänglichen virtuellen Raum zu schaffen, in dem Beiträge zu zahlreichen Bereichen des transkulturellen Dialogs zu finden sind. Der italienische Titel spielt mit der Idee der Wertschätzung und Pflege von Wörtern, verweist aber auch auf die Notwendigkeit, Wörter erneut zu betrachten und ihnen einen neuen Blick zu geben. Jede Folge der Reihe, die als permanente Konferenz konzipiert ist, die jederzeit und nach individuellem Hörrhythmus abgerufen werden kann, steht im Zeichen eines Schlüsselwortes.
In der Einführungsepisode, einem Beitrag bestehend aus mehreren Stimmen, skizziert der Leiter des Goethe-Instituts Italien, Joachim Bernauer, den Rahmen des Projektes; die Kuratorinnen Viviana Gravano und Giulia Grechi erläutern die Ideen hinter der Ausstellung und den Podcasts, und die Vertreterinnen des MuCiv Gaia Delpino und Rosa Anna Di Lella zeichnen die Geschichte des ehemaligen Kolonialmuseums nach und stellen die Frage, wie man ein ethnografisches Museum in ein Labor der Dekolonisierung verwandeln kann.
Joachim Bernauer leitet das Goethe-Institut Italien seit Oktober 2019. Er studierte in Berlin Gesang sowie Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte über Friedrich Schiller. Von 1999 bis 2002 war er als Leiter der Künstlerresidenz „Villa Aurora“ in Los Angeles tätig, anschließend für das Goethe-Institut in São Paulo, Lissabon und München. Der transkulturelle Dialog stand regelmäßig im Zentrum seiner Arbeit mit Partnern wie Christoph Schlingensief (Manaus und São Paulo 2007), Davi Kopenawa Yanomami (München 2008), Manthia Diawara (Dakar 2011), Salah Hassan (Berlin, 2012), Achille Mbembe (Hamburg 2018) und Okwui Enwezor (Berlin, 2018).
Gaia Delpino (PhD) ist eine auf afrikanische Studien spezialisierte italienische Kulturanthropologin. Sie hat in Ghana eine Reihe von ethnografischen und archivistischen Studien über Themen im Zusammenhang mit Erinnerung, Kapitalisierungsprozessen, politischer Anthropologie, Sklavenhandel, Rückkehrbewegungen und Tourismus durchgeführt. Seit 2018 kümmert sie sich als Kuratorin am Museo delle Civiltà um die afrikanischen Sammlungen des Museo preistorico etnografico Luigi Pigorini und des Museo Italo Africano.
Rosa Anna Di Lella ist eine auf Museumsstudien und nordafrikanische Sammlungen spezialisierte italienische Kulturanthropologin. Sie hat mit verschiedenen öffentlichen und privaten Institutionen bei museografischen Projekten zusammengearbeitet und ist Kuratorin des Museo Italo Africano, der dem Erbe des italienischen Kolonialismus und postkolonialen Themen gewidmeten neuen Abteilung des Museo delle Civiltà. Außerdem forscht sie am Istituto Centrale per il Patrimonio Immateriale (ICPI), wo sie das Projekt Italia dalle molte culture betreut, das sich mit zeitgenössischer Migration beschäftigt.
Viviana Gravano ist Kuratorin und auf zeitgenössische Kunst spezialisierte Kunsthistorikerin. Sie unterrichtet Geschichte der zeitgenössischen Kunst an der Akademie der Künste Brera in Mailand und ist Gründungsmitglied des Kuratorenkollektivs „Routes Agency. Cura of contemporary arts“, das die Online-Zeitschrift Roots_Routes_Research on visual culture herausgibt. Sie hat bei verschiedenen europäischen und internationalen Forschungsprojekten mitgearbeitet, darunter: REcall – European Conflict Archaeological Landscapes Reappropriation; TML_Transnationalizing Modern Languages, und hat, mit Giulia Grechi, die abschließende Ausstellung Beyond Borders (Rom, London, New York, Melbourne, Addis Abeba und Tunis) kuratiert; SPEME Questioning Traumatic Heritage: Spaces of Memory in Europe, Argentina, Colombia. Gravano ist Cultural Advisor der Projekte für zeitgenössischen Tanz Excelsior und Amor von Salvo Lombardo/Compagnia CHIASMA, Rom.
Sie hat folgende monografische Schriften veröffentlicht: (mit Giulia Grechi) Presente Imperfetto. Eredità coloniali e immaginari razziali contemporanei, Mimesis, Mailand 2016; L’immagine fotografica, Mimesis, Mailand 1997; Crossing. Progetti fotografici di confine, Costa & Nolan, Mailand 1998; Paesaggi attivi. Saggio contro la contemplazione, Mimesis, Mailand 2012; Food Show. Expo 2015. Una scommessa interculturale persa, Mimesis, Mailand 2016.
Giulia Grechi ist Professorin für Kulturanthropologie und Kunstanthropologie an der Akademie der schönen Künste Brera in Mailand. Ihr Interesse gilt kulturellen und post-/dekolonialen Studien, Migration und Museologie, mit den Schwerpunkten Körperlichkeit, kulturelles Erbe des Kolonialismus und zeitgenössische künstlerische Praktiken, die diese Vorstellungswelten in Frage stellen und berichtigen. Sie ist stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift Roots§Routes und leitendes Mitglied des Kuratorenkollektivs Routes Agency und hat an internationalen Forschungsprojekten teilgenommen, darunter Mela – European Museums in an Age of Migrations. Überdies hat sie Symposien und Ausstellungen über das kulturelle Erbe des italienischen Kolonialismus organisiert. Von ihr sind erschienen: Decolonizzare il museo (Mimesis, 2021) und La rappresentazione incorporata (Mimesis 2016). Zusammen mit I. Chambes und M. Nash hat sie The Ruined Archive und, mit V. Gravano, Presente Imperfetto. Eredità coloniali e immaginari razziali contemporanei herausgegeben (Mimesis 2016).
#1
Der Tanz der Oryx
Die italienisch-somalische Schriftstellerin Ubah Cristina Ali Farah reflektiert über die engen Verbindungen zwischen Zeitgeschichte und kolonialem Erbe, beginnend mit ihrem Gedicht Axum und ihrer Erzähung Der Tanz der Oryx.
Ubah Cristina Ali Farah ist eine somalisch-italienische Schriftstellerin und Dichterin, die drei Romane veröffentlicht hat: Madre piccola (Frassinelli, 2007), Il comandante del fiume (66thand2nd, 2014) und Le stazioni della luna (66thand2nd, 2021). Sie ist Autorin der Ekphrasis La danza dell’orice (Juxta Press 2020), die von einem Werk der kenianischen Künstlerin Wangechi Mutu inspiriert wurde. Ihre zweisprachige Anthologie (Italienisch/Französisch) mit Erzählungen Un sambouk traverse la mer, ist für MEET erschienen (2019).
Ubah Cristina Ali Farah hat an der Università Orientale Neapel in Afrikanistik mit einer Dissertation über das somalische Volkstheater promoviert (2008). Sie wurde mit den Preisen Lingua Madre (2006) und Vittorini ausgezeichnet und war Writer in Residence am University of Iowa’s International Writing Program (2017), an der MEET (Maison des Écrivains Étrangers et des Traducteurs 2018), am Art Omi (2018), der Civitella Ranieri Foundation (2019) und La Marelle (2019). Im ersten Halbjahr 2020 war sie Artist in Residence am STIAS (Stellenbosch Institute of Advanced Studies) in Südafrika.
Im Moment arbeitet sie zusammen mit Dorcy Rugamba, James Bonas und Grégoire Point an La fille de l’homme qui prévoyait pour le futur, der Opernfassung eines ruandischen Volksmärchens. Im Jahr 2018 hat sie an einer Neufassung der Antigone gearbeitet, bei der Giuseppe Massa in Palermo Regie geführt hat, und am Libretto der gemeinschaftlichen Oper Silent City für Matera 2019 mit der Musik von Nigel Osborne mitgewirkt, die von James Bonas dirigiert wurde.
Sie ist Beraterin von UNDP Somalia für das Projekt Oral history for peace building.
#2
Resistance
Maria Thereza Alves liest aus ihrem Buch Diebe und Mörder in Neapel (2020), in dem sie an die Geschichte des Museums Villa Pignatelli in Neapel erinnert und die Ereignisse nachzeichnet, die den fünften Nachkommen von Hernán Cortés, dem Eroberer Mexikos, und die Familie Pignatelli zusammenbrachten.
Maria Thereza Alves (Brasilien, 1961) wird an der nächsten Biennale von Quito und der Ual Industrial Biennale teilnehmen. Sie hat an den Biennalen von Sydney (2020) und Toronto (2019), an Manifesta 12 in Palermo und 7 in Trient, der Biennale von São Paolo (2016 und 2010), der Biennale von Berlin 8, der Biennale von Sharjah (2017), der documenta 13 (2012), der Biennale von Taipei (2012), der Guangzhou Triennale 3 und der zweiten Biennale in Havanna teilgenommen. Alves hatte eine Einzelausstellung im MUAC in Mexico City und Gruppenausstellung im CAAC in Sevilla. Sie wurde mit dem Vera List Prize for Art and Politics 2016-2018 ausgezeichnet.
Im Jahr 1978 hat Alves, als Mitglied des International Indian Treaty Council, bei der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen in Genf einen offiziellen Bericht über die Verletzung der Menschenrechte der indigenen Völker Brasiliens vorgetragen. Unter ihren neuesten Büchern sind zu nennen: Recipes for Survival, erschienen bei der University of Texas Press, und Thieves and Murderers in Naples: A Brief History on Families, Colonization, Immense Wealth, Land Theft, Art and the Valle de Xico, erschienen bei Di Paolo Edizioni.
In ethnografischen Sammlungen und Museen müssen Räume neu definiert werden. Clémentine Deliss stellt sich einen dritten Raum vor, in dem Artefakte miteinander in Dialog treten können, einen Forschungsraum jenseits von Konsumpraktiken und der öffentlichen Zurschaustellung von Objekten.
Dr. Clémentine Deliss überschreitet die Grenzen der zeitgenössischen Kunst, arbeitet als Kuratorin, unabhängige Verlegerin und Kulturforschende. Sie ist außerordentliche Kuratorin am KW Institute for Contemporary Art in Berlin und Global Humanities Professor in Kunstgeschichte an der Universität Cambridge. Kürzlich war sie Thought Leader für das Princeton University Art Museum und hat viel über die Zukunft der Museen geschrieben. Von 2010 bis 2014 hat sie das Weltkulturen Museum in Frankfurt am Main geleitet und ein neues Forschungslaboratorium eingerichtet sowie eine Reihe von Ausstellungen kuratiert, darunter Object Atlas – Fieldwork in the Museum (2011); Trading Style (2013); Foreign Exchange (or the stories you wouldn't tell a stranger) (2014) und El Hadji Sy – Painting, Performance, Politics (2015).
Sie war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und hat Ausstellungsplanung und -management sowie Kunsttheorie an der ENSAPC Paris-Cergy, der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und der Hochschule für bildende Künste Hamburg gelehrt. Sie ist Mentorin des Berlin Program for Artists und Faculty at Large für Curatorial Practice an der SVA New York. 2020 war sie Ko-Leiterin des Lagos Photo Festival und des Home Museum (homemuseum.net) für die African Artists' Foundation. Ihr neuestes Buch, The Metabolic Museum, in Zusammenarbeit mit dem KW Institute for Contemporary Art Berlin entstanden und im Hatje Cantz Verlag veröffentlicht, ist kürzlich auf Russisch bei Garage Museum Moskau erschienen.
Im Projekt Harnet Streets – eritreisches counter-mapping in Rom nutzt Tezeta die Onomastik als erzählerischen Anreiz, um einen Stadtplan zu zeichnen, der aus Gegenerzählungen besteht, um die Geschichte des italienischen Kolonialismus in Eritrea im Gegenlicht zu lesen.
Tezeta ist ein interdisziplinäres Kollektiv, das sich mit Forschung, Verbreitung von Kultur und Didaktik zum italienischen Kolonialismus und zur Migration als Phänomen der Gegenwart beschäftigt. Beim Projekt Harnet Streets: contro-mappe eritree in Roma dienen die Straßennamen des „afrikanischen Viertels“ der Hauptstadt als narrative Anregung für die Zeugen und Zeuginnen: Zusammen mit dem Kollektiv und Spazierenden zeichnen sie eine Karte des Viertels, die auf „Gegen-Narrationen“ beruht, um die Namen der Straßen, aus denen es sich zusammensetzt, im Gegen-Licht zu lesen. Neben der Forschungsarbeit und der Sammlung von eritreischen Zeugnissen und Erinnerungen sieht das Projekt die Rückgabe dieser Stimmen an die Einwohnerschaft vor. Ziel ist es, Wissen zu fördern und für die (Wieder-) Entdeckung der Verbindung zwischen Italien und Eritrea zu sorgen, über eine Praxis, die sich in die öffentliche Debatte einschaltet und den Schulunterricht kritisch beleuchtet, der meist noch immer von einer Sprache und Haltungen geprägt ist, die der Dekolonisierung bedürfen.
#5
Nome
Es scheint ein unschuldiges Etikett zu sein, doch die Benennung ist auch ein Akt der Macht: Die koloniale Praxis der Benennung von Orten, menschlichen Gruppen oder botanischen Exemplaren unterstützte den Kolonialismus und seine Erzählung. Beatrice Falcucci reflektiert den Akt der (Um-)Benennung in diesem Licht.
Beatrice Falcucci hat an der Universität Florenz in Wissenschaftsgeschichte promoviert. 2021/2022 ist sie Fellow an der American Academy in Rom und Stipendiatin der Fondazione Einaudi. Sie beschäftigt sich mit der Geschichte von kolonialen Museen und Ausstellungen in Italien und Europa.
Unter ihren Veröffentlichtungen sind Bringing the Empire to the provinces: colonial museums and colonial knowledge in Fascist Italy in Cahiers François Viète (2021) und Il Museo Coloniale di Roma tra propaganda imperiale, oblio e riallestimento, in Passato e Presente (2021). Im Jahr 2022 soll ihre Monografie über die kolonialen Sammlungen in Italien erscheinen.
#6
Decolonializzazione
Was ist der Unterschied zwischen Kolonialismus und Kolonialität? Wie können Ressourcen und Macht in einem ethnografischen Museum neu verteilt werden? Mackda Ghebremariam Tesfaù denkt über die Entkolonialisierung der Museen und die Bedeutung leerer Räume jenseits der Restitutionspraxis von Werken nach.
Mackda Ghebremariam Tesfaù ist Sozialwissenschaftlerin und hat an der Universität Padua promoviert. In ihrer Dissertation mit dem Titel Perché non te li porti a casa? Storie di accoglienza tra rifugiati e locali (Warum nimmst du sie nicht mit nach Hause? Geschichten der Ankunft zwischen Geflüchteten und Einheimischen) analysiert sie Rassismus und Antirassismus und beleuchtet den Zusammenhang zwischen täglichen Praktiken und Machtsystemen.
Sie ist Dozentin an der Iuav Venezia, der Stanford Florence und der Fondazione UniverMantova. In ihren Kursen beschäftigt sie sich mit und Kolonialismus, mit Blick auf Italien und die internationale Situation, unter soziologischen Gesichtspunkten und unter Anwendung der kritischen postkolonialen und – vor allem – dekolonialen Theorien.
Neben ihrer akademischen Arbeit ist Mackda Ghebremariam Tesfaù leitendes Mitglied von Refugees Welcome, einer Vereinigung, die sich um die Aufnahme von Geflüchteten in Familien bemüht, Teil des des Komitees von Expert*innen und Mitarbeiterin der Vereinigung Il Razzismo è una brutta storia sowie Resident Curator bei Centrale Fies. Sie hat zusammen mit Giovanni Picker den Artikel The postracial Italian archive (Ethnic & Racial Studies 2021) und das Vorwort der italienischen Ausgabe von bell hooks Buch Teaching to Transgress (Insegnare a trasgredire, Meltemi 2020) verfasst. Vor Kurzem hat sie zusammen mit Marie Moïse, Plantation Memories von Grada Kilomba ins Italienische übersetzt (Memorie della piantagione – Episodi di razzismo quotidiano, Capovolte 2021).
#7
The right to opacity
Anhand konkreter Beispiele von Projekten und Workshops spricht Jana Johanna Haeckel über das Konzept der Opazität als Prinzip, das hilft, kulturelle Vielfalt zu erleben und zu teilen, und sich von vereinfachenden und trügerisch „transparenten“ Visionen zu verabschieden.
Jana Johanna Haeckel, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Dozentin, untersucht das Thema Bild- und Körperpolitik in der zeitgenössischen Kunst, insbesondere im Bereich der neuen Ethik der Fotografie im digitalen Zeitalter. Außerdem beschäftigt sie sich mit künstlerischen Praktiken, die mit Hilfe der Archivsuche historische Narrationen umstürzen. Die promovierte Kunsthistorikerin forscht am Lieven Gevaert Research Centre For Photography.
Vor kurzem hat Haeckel das Buch Everything Passes Except the Past (Sternberg Press, 2021) veröffentlicht, welches ein Ergebnis einer zusammen mit dem Goethe-Institut durchgeführten zweijährigen Arbeit über das koloniale Erbe ist, und die Ausstellung Resistant Faces in der Pinakothek der Moderne (München 2021) kuratiert, eine kritische Betrachtung des Poträts in der digitalen Gegenwart.
#8
Deistituzionalizzazione
Wie kann das ethnografische Museum zu einem Labor der Dekolonisierung werden? Wissal Houbabi spricht die Notwendigkeit an, die eurozentrische Vorstellung vom Museum zu hinterfragen, und betont, wie wichtig es ist, eng mit den Bezugsgruppen zusammenzuarbeiten.
Wissal Houbabi, geboren 1994.
Die Feministin und Aktivistin, Künstlerin und Schriftstellerin ist Associated Expert von Razzismo Brutta Storia (Feltrinelli). Sie ist Stimme und Verfasserin der Texte des Hip-Hop-Experiments Che razza di rap, zusammen mit dem Autor und Hip-Hop-Forschenden u.net, das in der Santeria Toscana 31 (Mailand) debütiert hat. Wissal Houbabi ist Mitbegründerin des triestinischen Künstlerkollektivs ZufZone und hat das Manifest für Antisexismus im italienischen Rap für EUT und eine Studie über die „Pimpologie“ des Hip-Hop für PalGrave MacMillan veröffentlicht. Außerdem hat sie für VICE-Noisey, Jacobin und Agenzia X geschrieben und ist unter den Autorinnen von Future (effequ).
Sie schreibt über Antirassismus, Feminismus, Hip Hop und Identität 2019 war sie Zweitplatzierte beim Premio nazionale di poesia con musica Alberto Dubito. Wissal hat mit ihren Gedichten an Veranstaltungen und Festivals in Italien teilgenommen und ihre Zeichnungen und Gemälde in Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt; 2017 wurde sie eingeladen, auf dem Salone del libro in Turin auszustellen.
#9
Cinema
Luca Peretti rezensiert zahlreiche Filme, von Petrolio nelle dune (wörtlich übertragen Erdöl in den Dünen) (1967, produziert von Eni), der den Kolonialismus in Libyen völlig ausblendet, bis zu Tolo Tolo (Checco Zalone, 2020), der die Formen des Kolonialismus offenlegt, die unsere Gegenwart noch immer heimsuchen.
Luca Peretti ist ein italienischer Film- und Kulturhistoriker. Er hat in den USA studiert und gelehrt und arbeitet derzeit an der Universität Warwick in Großbritannien. Er hat für verschiedene Fachzeitschriften in englischer und italienischer Sprache geschrieben, ein Buch über Film und Terrorismus und ein Buch über Pasolini herausgegeben, arbeitet mit Websites und Zeitungen zusammen und ist Redaktionsmitglied von Dinamopress; überdies gehört er der Vereinigung Storie in Movimento an.
#10
Self- discovery
An wen wenden sich ethnografische Museen heute? Ausgehend von der Darstellung der Identität des Anderen reflektiert Adama Sanneh über die Möglichkeit des ethnografischen Museums, den Blick des Besuchers umzukehren, um etwas von uns selbst und unserer Geschichte wiederzuentdecken.
Adama Sanneh ist Mitgründer und CEO der Moleskine Foundation. Dank seines vielfältigen Backgrounds, der seinen Ausbildungsweg und Managementstil geprägt hat, ist er imstande, innovative Organisationen zu konzipieren und aufzubauen, deren Fokus auf sozialer Wirksamkeit liegt.
Er hat den Studiengang Mediazione Linguistica e Culturale (Interkulturelle Kommunikation) an der Universität Mailand absolviert und dann an der Bocconi School of Management einen Master in Public Management (MPM) und an der Universität Genf einen Master in Business Administration (MBA) gemacht. Nach seinem Studium hat er als Management- und Strategieberater in den Bereichen Erziehung, soziales Unternehmertum und Innovation für eine Reihe von öffentlichen Einrichtungen und Non-Profit-Organisationen gearbeitet, darunter die Vereinten Nationen. Als CEO der Moleskine Foundation erforscht und nutzt er die Schnittmenge von Bildung, Kultur und Kunst, um einen bedeutenden gesellschaftlichen Mehrwert zu schaffen.