Britta Teckentrup
Stimmungsvolle Sachlichkeit
„Natur und Emotionen“ fallen ihr leicht, sagt sie: Die Kinderbuch-Illustratorin Britta Teckentrup zeichnet gern Tiefgründiges und setzt auf eine Balance aus Sachlichkeit und Empathie.
Von Romy König
Teckentrups erste Bilderbücher entstanden in London, wohin die in Wuppertal aufgewachsene Künstlerin im Alter von 18 Jahren zog, um am St Martin’s College und dem Royal College of Art Illustration und freie Kunst zu studieren. Mit diesen ersten Veröffentlichungen wollte sie nach eigener Aussage vor allem ihren Lebensunterhalt verdienen, statt sich künstlerisch zu verwirklichen. Schon bald entdeckte sie jedoch, dass sie die freie Kunst mit dem Medium „Buch“ vereinen wollte. Der Verlag Jacoby und Stuart ermöglichte ihr schließlich genau dies: Kinderbücher mit einem höheren künstlerischen Anspruch zu illustrieren, mit allen Freiheiten, sich auszuleben.
Informativ, aber auch atmosphärisch
So entstand neben vielen anderen Werken Alle Wetter, ein Buch, das sie nicht nur illustrierte, sondern auch textete. Es enthält nicht, wie andere Kindergeschichten zum Thema Meteorologie, bloße „Naturkunde“, wie es beim Verlag heißt. Zwar beschreibt Teckentrup die Entstehung von Wetterphänomen in eher sachlichen Worten, fängt aber in ihren Bildern zugleich deren Stimmung ein: Frühlingserwachen, feuchter Nebel, heiße Sommertage, tobende Stürme.Als Vorbilder für ihren atmosphärischen Stil nennt die Künstlerin Tizian und Turner, Van Gogh, Munch oder auch Caspar David Friedrich – Maler also, in deren Gemälden Wetterphänomene stets eine Rolle spielten. Für die geschaffene Balance aus Naturwissenschaft und Einfühlungsvermögen erhielt Alle Wetter eine Nominierung für den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Kategorie Sachbuch.