Buchpaare für die Sekundarstufe I
Kinder und das Recht auf ein sicheres Zuhause

  • Träume und Hoffnung
    Machmal male ich ein Haus für uns
    Alea Horst | Mehrdad Zaeri
     
  • Der Blick von innen
    Attraverso i nostri occhi. Vivere da bambini in un campo profughi
    Nicolò Govoni mit den Schüler*innen aus Mazí

Träume und Hoffnung

Manchmal male ich ein Haus für uns

Manchmal male ich ein Haus für uns
© Leipzig, Klett Kinderbuch, 2022
 „Wir sind doch Kinder! Wir wollen zur Schule! Warum tut man uns das an?“
Die Fotografin Alea Horst hat sich 2021 aufgemacht, um den Kindern in den Flüchtlingslagern auf der griechischen Insel Lesbos Sichtbarkeit und eine Stimme zu geben. Sie befragte über 20 Kinder aus Afghanistan, aus Syrien und dem Kongo nach ihren Erlebnissen, nach ihren Ängsten, Träumen, und Hoffnungen. In diesem Buch stellt Alea Horst den eindringlichen Aussagen dieser jungen Menschen zwischen sechs und 14 Jahren jeweils ein Porträt zur Seite. Es sind Bilder voller Würde, trotz widriger Umstände. Denn im Camp gibt es keine Geborgenheit, keine Struktur. Die Menschen hausen in Zelten, sind gefangen in einer Art Transitraum. Im Gepäck haben sie den Verlust der Heimat und traumatische Fluchterlebnisse.
Es ist berührend, wie viele Kinder sich in all dieser Hoffnungslosigkeit wünschen, endlich wieder zur Schule gehen zu können. Sie träumen davon, etwas ändern und bewirken zu können. Und sie sehnen sich nach einem sicheren Zuhause, mit warmem Wasser und gesundem Essen, mit Platz für Familie und Freunde. So will dieses Fotobuch nicht nur ein Bewusstsein schaffen für die dramatische Lage Geflüchteter, die mit massiven Kinderrechtsverletzungen einhergeht. Es ist auch eine Einladung an alle, über das, was ein Zuhause ausmacht, zu philosophieren und ins Gespräch zu kommen.

Manchmal male ich ein Haus für uns

Alea Horst | Mehrdad Zaeri
Leipzig: Klett Kinderbuch, 2022 

Leseprobe:
klett-kinderbuch.de

Der Blick von innen

Attraverso i nostri occhi. Vivere da bambini in un campo profughi

Attraverso i nostri occhi. Vivere da bambini in un campo profughi
© Mailand, BUR, 2020
Nicolò Govoni war als freiwilliger Helfer im Flüchtlingslager auf der Insel Samos, wo Kinder und Jugendliche teilweise jahrelang unter schwierigsten psychischen und materiellen Bedingungen ausharren müssen. Was Govoni am allermeisten vermisste, war ein wie auch immer geartetes pädagogisches Konzept. Deshalb hat er 2018 die Organisation “Still I Rise” gegründet, mit der er selbst eine provisorische Schule ins Leben rief. Er nannte sie “Mazí”, was auf Griechisch „gemeinsam“ bedeutet. Kinder und Jugendliche aus Afghanistan, Syrien und dem Kongo haben diese Schule besucht. Sie sprachen alle unterschiedliche Sprachen, gemeinsam war ihnen aber der Wunsch, endlich wieder eine Schule zu besuchen, und mit Gleichaltrigen zusammen sein zu können.
Dem vielstimmigen Buch vorangestellt ist ein Text von Nicolò Govoni, der den Kindern gewidmet ist, die er im Lager kennengelernt hatte. Aber im Zentrum des Buches stehen die Bilder, die die Schüler im Rahmen regelmäßiger Foto-Workshops mit Nicoletta Novara selbst aufgenommen haben. Es ging darum, eine Ausdrucksform jenseits der Verständigungsschwierigkeiten über so viele unterschiedliche Sprachen hinweg zu finden. Nicoletta vermittelte den Kindern Grundkenntnisse der Fotografie, um sie dann jeweils mit einer Wegwerfkamera auszustatten. Damit sollten die Kinder in Bildern von ihrem Alltag im Flüchtlingslager erzählen. Diese außergewöhnlichen und aufrichtigen Fotos werden begleitet von erklärenden Texten der Kinder. Sie verdeutlichen uns, dass die jungen Geflüchteten trotz der widrigen Lebensumstände einfach auch Kinder sind, die spielen und lachen oder nachdenkliche Jugendliche, die die Hoffnung auf eine bessere Zukunft nicht aufgegeben haben.

Attraverso i nostri occhi.
Vivere da bambini in un campo profughi

Nicolò Govoni mit den Schüler*innen aus “Mazí”, hg. V. Nicoletta Novara
Mailand, BUR, 2020 

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