Buchpaare für die Sekundarstufe II
Generation Nachhaltigkeit

  • Von Fischern und Tierschützern
    Sturm
    Christoph Scheuring
     
  • Die wahre Herausforderung der Umwelt
    Fino all’ultima #challenge
    Daniele Nicastro
     

Von Fischern und Tierschützern

Sturm

Sturm - Buchcover
Christoph Scheuring: Sturm | © Magellan, 2020, Bamberg
„Sturm und Stress“ heißt die Schülerzeitung, für die die 18-jährige Nora am Theodor-Storm-Gymnasium einer norddeutschen Kleinstadt schreibt. In Anlehnung an „Sturm und Drang“ und „storm and stress“. Tatsächlich führt Nora den Kampf gegen Tradition und Autoritäten nicht nur in der Schule, sondern auch in der eigenen, vom väterlichen Alkoholismus gebeutelten Familie und im hiesigen Schlachthof. Dort macht sie mit einer Aufsehen erregenden Blockadeaktion auf die verheerenden Zustände aufmerksam. Ihr militanter Einsatz für das Tierwohl bringt ihr 300 Sozialstunden ein, abzuleisten bei einer Meeres-Schutzorganisation. Über die kommt sie zu einem überraschenden Sondereinsatz: Für Kanada wird ein deutschsprachiger „Observer“ gesucht, der auf einem Fischkutter deutscher Einwanderer mitreist, diesen Fischern mit fragwürdigen Praktiken auf die Finger schaut und ihr Vorgehen dokumentiert. Vierhundert Meilen vor der Küste Neufundlands allerdings gerät das Schiff in ein dramatisches Unwetter und ein Kampf ums Überleben beginnt. Der auf Krawall gebürsteten Nora steht dabei ein mindestens ebenso ruppiger junger Kapitän gegenüber, zwei Welten prallen aufeinander. Und zwei Figuren gewinnen nach und nach an psychologischer Tiefe.
Ein atemberaubend spannendes und facettenreiches Jugendbuch, das sich das Thema Tier- und Naturschutz auf die Fahnen geschrieben hat und mit viel Hintergrundinformation dazu aufwartet. Letztlich geht es aber darum, dass es sich lohnt zu kämpfen und seiner Intuition zu vertrauen. 

Sturm

Christoph Scheuring
Bamberg: Magellan, 2020

Leseprobe:
Blick ins Buch. Von Midvox.

Die wahre Herausforderung der Umwelt

Fino all'ultima #challenge

Fino all'ultima #challenge - Buchcover
Daniele Nicastro: Fino all'ultima #challenge | © Lapis, 2023, Rom
Zu Beginn des neuen Schuljahres kann der 15-Jährige Michelangelo an nichts anderes denken, als an den Tod seines Großvaters Ferruccio, der ihm sehr nahestand. Michelangelo hängt den Erinnerungen nach, von gemeinsamen Nachmittagen bei der Gartenarbeit, und fühlt eine große, quälende Leere in sich, über die er nicht hinwegkommt. Seinen Großvater nannte er den „Garten-Philosophen“, weil der immer wieder versuchte, ihm anhand von Pflanzen Grundfragen des Lebens näherzubringen.
Zur Ablenkung von der Trauer schlägt Michelangelos bester Freund Sabatino eine #10dayschallenge vor. Michelangelo lässt sich überreden, und ist geradezu gefangen im Sog der Mutproben, die anfangs noch Spaß machen, dann aber immer riskanter und sinnloser werden. Es geht so weit, dass er sogar sein Leben aufs Spiel setzt. Erica ist die Einzige, die davon gänzlich unbeeindruckt ist. Sie geht auf ein künstlerisches Gymnasium und engagiert sich für den Umweltschutz. Die Gespräche mit ihr bringen Michelangelo zu der Einsicht, dass das Leben selbst die eigentliche Herausforderung ist. Erica zeigt ihm, dass es um etwas ganz anderes geht, um die Zukunft des Planeten.
In seinem Roman verteufelt Daniele Nicastro die Challenges im Netz nicht, die ja vor allem Jugendliche in ihren Bann ziehen. Ihm geht es mehr darum, dass sie manchmal eher dazu da sind, eine innere Leere zu kompensieren. Nur die Natur lehnt sich auf gegen die virtuelle Welt. Sie wird verkörpert durch die Aktivistin Erica, die nicht zufällig den Namen einer Pflanze trägt. Aber auch durch den Großvater: Die Erinnerung an ihn erblüht geradezu in vergilbten Fotos und in seinen Lebensweisheiten, die sich vordergründig um Pflanzen drehen, aber tatsächlich eine eigene Weltsicht vermitteln.

Fino all'ultima #challenge

Daniele Nicastro
Rom: Lapis, 2023

Leseprobe:
edizionilapis.it

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