Online-Festival zum Stand der Freiheit in Europa | 30.10.-01.11.2020
Freiraum Festival

Freiraum-Festival 2020
© Goethe-Institut

Wie steht es um die Freiheit von Europa? Eine Frage, die gerade in Corona-Zeiten an Dringlichkeit gewonnen hat. Mit dem Freiraum Festival versammelt das Goethe-Institut Brüssel Intellektuelle, Kulturschaffende und Künstler*innen aus ganz Europa.

In 20 europäischen Städten – von Brüssel, Berlin und Athen bis Turin und Mailand – diskutieren sie vom 30. Oktober bis 1. November 2020 anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft über neue Perspektiven und Allianzen in Europa. Aus Italien nehmen teil Franco Bifo Berardi, der neulich das Essay „Fenomenologia della fine“ veröffentlicht hat, und Tiziana Terranova der Universität Neapel L’Orientale, eine der international bekanntesten Expertinnen für digitale Kulturen. 

Von Elisa Costa

Programm und Live-Streaming: www.freiraumfestival.eu
 
Seit 2017 gehen die Goethe-Institute in Europa zusammen mit über 50 Partner*innen in dem Projekt Freiraum der Frage nach, was Freiheit heute in Europa bedeutet. Wo ist sie in Gefahr, wie lässt sie sich stärken? Freiräume werden eingeschränkt durch wachsende nationalistische und populistische Strömungen. Aktuell beeinträchtigen Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und Grenzschließungen im Zuge der Corona-Pandemie persönliche und öffentliche Freiheiten in Europa.

Die Eröffnung des Festivals am Abend des 30. Oktobers wird live auf der Festival Webseite in ganz Europa übertragen. Nach der Begrüßung durch Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, verliest die Slam-Poetin Samira Saleh in Brüssel das „Freiraum-Manifest“ und überreicht es offiziell an Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend – ein Parteiergreifen für gelebte Diversität in Europa. Im Anschluss folgt die Keynote ,Start worrying. Details to follow…‘ – Überlegungen zum Stand der Freiheit in Europa des bulgarischen Politologen Ivan Krastev. Danach spricht spricht Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, mit der Soziologin Eva Illouz und dem Politologen Ivan Krastev in einer Podiumsdiskussion über eine neue Normalität nach dem Lockdown.

Am zweiten Festivaltag (31. Oktober) eröffnet Eva Illouz das europaweite Online-Programm mit ihrem Vortrag Kann das Zuhause in einer krisengeschüttelten Welt einen sicheren Hafen bieten? Gedanken zu den politischen Folgen von Covid19. Die Soziologin und Schriftstellerin beleuchtet darin die vielbeschworenen „eigenen vier Wände“ als Zufluchtsort und Gefängnis gleichermaßen. Denn im Verlauf der Covid-19-Krise hat das eigene Zuhause traditionelle Auffassungen von Intimsphäre, Familie und Heim auf die Probe gestellt. Im Anschluss an die Keynote widmen sich zwei Diskussionsrunden mit Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen wie etwa der italienische Schriftsteller und Medientheoretiker Franco Bifo Berardi, die italienische Professorin für Kulturwissenschaften und Digitale Medien an der Universität Neapel „L’Orientale“ Tiziana Terranova, die indische Sozialwissenschaftlerin und Schriftstellerin Nitasha Kaul und der in New York lebende britische Künstler Liam Gillick unter anderem der Rolle sozialer Bewegungen und der Frage, wie sich in Europa neue Solidaritäten und Allianzen stiften lassen. Die Podien werden ergänzt durch künstlerische Desktop-Interventionen und experimentellen Performances. Ein Moderator*innen-Duo führt im Live-Studio als „Master of ceremonies“ durch das Festivalprogramm.


Das Gesamtprogramm findet im Rahmen der Initiativen zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020.
EU 2020

 
 
 
 

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