Luxemburg

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    Luxemburg

    Offizieller Name: Großherzogtum Luxemburg
    Hauptstadt: Luxemburg
    Kontinent: Europa
    Währung: Euro

    Sprache: Lëtzebuergisch, Französisch, Deutsch
    Fläche: 2.586 km² (Deutschland: 357.111 km²)
    Einwohner: 500.000 (Deutschland: 81.7 Millionen)
    Nationalfeiertag: 23. Juni, offizieller Geburtstag des Großherzogs


    Luxemburg liegt im Westen Europas und ist der zweitkleinste Staat der Europäischen Union. Luxemburg grenzt an Deutschland, Frankreich und Belgien. Mit Belgien und den Niederlanden arbeitet Luxemburg wirtschaftlich sehr eng zusammen. Zusammen sind die drei Länder die "Benelux-Länder". Die Hauptstadt Luxemburgs heißt auch Luxemburg.

    Großherzogtum mit Wahlpflicht
    Das Land ist eine konstitutionelle Monarchie auf parlamentarisch-demokratischer Basis. Das bedeutet, dass der Großherzog von Luxemburg das Land regiert. Dabei muss er sich an die Gesetze halten, die von den gewählten Politikern des Landes gemacht werden. Der Großherzog ist das Staatsoberhaupt, während der Premierminister Chef der Regierung ist. Übrigens: Ab 18 Jahren besteht für die Bürger/innen eine Wahlpflicht!

    Einsatz für Europa
    Luxemburg setzt sich seit Jahren für Europa und die Europäische Union ein. Hier vertritt es besonders die Belange der kleinen Länder. Es ist zum Beispiel Sitz des Europäischen Gerichtshofs und des Europäischen Rechnungshofs.

    Viele Sprachen
    Fast die Hälfte aller Luxemburger kommt eigentlich nicht aus Luxemburg. Viele Portugiesen, Italiener, Franzosen, Belgier und Deutsche sind in Luxemburg zu Hause. Sie sprechen Lëtzebuergisch, Französisch und Deutsch. Auch die Tageszeitungen erscheinen mehrsprachig. In der Schule wird ab der ersten Klasse Deutsch unterrichtet, in der zweiten Klasse lernen die Schüler/innen auch die französische Sprache.

    Für Ausländer attraktiv
    Den Luxemburgern geht es gut. Sie verfügen über einen sehr hohen Lebensstandard, weil sie sehr gut verdienen. Das ist natürlich auch ein Grund, warum viele Personen aus anderen Ländern gerne nach Luxemburg ziehen. Besonders im Bankgeschäft kennen sich die Luxemburger gut aus. Das Land gehört zu den wichtigsten Finanzplätzen der Erde, über 100 Banken haben ihren Sitz in Luxemburg.

    Kultur ist wichtig
    Die Luxemburger sind sehr stolz auf ihr Land, ihre Bauten und ihre Traditionen. So gehört die Luxemburger Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe, aber auch die kleinen Dörfer sorgen sich um ihr Brauchtum. So hat fast jeder Ort seine eigene kleine Kirche. Und auch die Luxemburger, die in einem anderen Land geboren wurden, halten mit Vereinen an ihrer Kultur fest.

    Berge, aber kein Meer
    Obwohl Luxemburg recht klein ist, hat es eine abwechslungsreiche Landschaft. Im Norden liegt das Gebirge der Ardennen und es gibt viel Wald. Im Süden dagegen liegen die meisten Städte, viele Flüsse und die Landschaft ist eher hügelig. Luxemburg hat keine Küste.

    Ausländer/in

    In Deutschland leben rund 7 Millionen Männer, Frauen und Kinder, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Alle Ausländerinnen und Ausländer, die in Deutschland leben, müssen sich an die deutschen Gesetze halten. Wenn Ausländerinnen oder Ausländer aus einem Land der Europäischen Union kommen, also zum Beispiel aus Frankreich, Italien oder England, haben sie fast die gleichen Rechte und Pflichten wie die deutschen Staatsbürger. Sie können arbeiten und wohnen, wo sie wollen. Anders ist es bei Menschen, die nicht aus EU-Ländern kommen, also zum Beispiel aus Amerika, Afrika oder Asien. Sie müssen beim Ausländeramt bestimmte Genehmigungen beantragen, etwa eine Aufenthaltserlaubnis und eine Arbeitsgenehmigung. Oder sie müssen einen Antrag auf Asyl stellen, damit sie in Deutschland bleiben können. Das Ausländerrecht enthält alle Bedingungen, die den Aufenthalt von Ausländerinnen und Ausländern regeln.

    Bürger/in / Bürgertum

    Du bist ein Bürger oder eine Bürgerin, deine Freunde und Freundinnen auch. Heute sind nahezu alle Menschen Bürger zum Beispiel von Deutschland, Frankreich, Italien oder anderen Staaten. Früher wurden Menschen "Bürger" genannt, die im Umkreis einer Burg lebten und das Recht hatten, bei Kriegsgefahr innerhalb der Burgmauern Schutz zu suchen. Dieses Recht hatten etwa die Bauern oder die fahrenden Händler und Wanderleute nicht. Auch Gäste der Burg standen oft unter einem anderen Recht als die Bürger. Aus dem Begriff "Bürger" entwickelte sich das "Bürgertum". Das waren die Stadtbewohner und -bewohnerinnen. Das Bürgertum unterschied sich durch seine Arbeit, seine Kleidung, seine Wohnungen und seine ganze Art von den anderen Gruppen der Gesellschaft. Heute spielen diese Unterschiede keine Rolle mehr und alle Bürgerinnen und Bürger eines Staates haben die gleichen Rechte und Pflichten.

    Demokratie

    Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Herrschaft des Volkes". In Deutschland gibt es diese Staatsform seit 1949, zuvor gab es sie bereits einmal von 1918 bis 1933. Demokratie heißt: Alle Bürger und Bürgerinnen haben die gleichen Rechte und Pflichten. Sie werden nicht von einem Kaiser oder König und auch nicht von einem General regiert. Alle Menschen dürfen frei ihre Meinung sagen, sich versammeln, sich informieren. Es gibt unterschiedliche Parteien, die ihre Vorstellungen in sogenannten Parteiprogrammen veröffentlichen. In einer Demokratie wählen die Bürger Personen und Parteien, von denen sie eine bestimmte Zeit lang regiert werden wollen. Und wenn die Regierung ihre Arbeit schlecht macht, kann das Volk bei der nächsten Wahl eine andere Regierung wählen.

    In einer Demokratie muss alles, was der Staat tut, nach den Regeln der Verfassung und der geltenden Gesetze ablaufen. In Deutschland stehen diese Regeln im Grundgesetz. Der demokratische Staat ist also immer auch ein Rechtsstaat.

    In Deutschland gab es von 1949 bis 1990 einen zweiten deutschen Staat, die "Deutsche Demokratische Republik", abgekürzt DDR. Obwohl im Staatsnamen der Begriff "Demokratie" vorkam, war die DDR aber keine Demokratie.

    Europa

    Deutschland liegt mitten in Europa. Mit einer Fläche von 10 Millionen Quadratkilometern ist Europa nach Australien der zweitkleinste Kontinent oder Erdteil. So nennt man große zusammenhängende Landmassen mit dazugehörigen Inseln und Meeren. Auf unserem Planeten gibt es fünf Erdteile: Asien, Amerika, Afrika, Europa, Australien. Deutschland würde ungefähr 33-mal in Europa hineinpassen. Das Ural-Gebirge in Russland grenzt Europa von Asien im Osten ab; im Süden ist das Mittelmeer die Grenze zu Afrika. Westlich und nördlich von Europa liegt der Atlantische Ozean. Der südlichste Punkt Europas liegt auf Zypern, der nördlichste ist das Nordkap in Norwegen. Würde man vom südlichsten Punkt des Kontinents bis zum nördlichsten reisen, wäre man mit Auto und Schiff - ohne Staus und Pausen - vier bis fünf Tage unterwegs.

    In Europa gibt es viele verschiedene Länder, darunter auch sehr viele kleine Länder. Insgesamt leben hier über 700 Millionen Menschen. Es werden über 60 verschiedene Sprachen gesprochen.

    Viele europäische Staaten haben sich in der Europäischen Union (EU) zusammengeschlossen, um in manchen Bereichen eine gemeinsame Politik zu machen. Woher der Name Europa kommt, wollt ihr noch wissen? Diesen Namen hat man den griechischen Mythen entnommen. "Europa" hieß dort die Tochter eines phönizischen Königs. Sie wurde vom Götterkönig Zeus, der sich als Stier verkleidet hatte, gestohlen. Deswegen wird Europa in der Kunst oft als eine Frau mit einem Stier dargestellt.

    EU: Europäische Union

    Die Europäische Union (abgekürzt: EU) ist ein Zusammenschluss von europäischen Staaten, die gemeinsame politische Ziele haben. Die EU besteht seit dem 1. November 1993. An diesem Tag haben sich zwölf Staaten, darunter auch Deutschland, zur Europäischen Union zusammengeschlossen. So war es vorher im Vertrag von Maastricht vereinbart worden. Zuvor gab es schon einen Zusammenschluss europäischer Staaten, die sogenannte "Europäische Gemeinschaft". Sie hatte aber andere Ziele als die EU und war anders organisiert.
    Jeder Staat in Europa hat die Möglichkeit, Mitglied der Europäischen Union zu werden. Allerdings müssen dafür einige Voraussetzungen erfüllt sein. Eine der wichtigsten Voraussetzungen ist es, dass das zukünftige Mitglied demokratisch ist. Heute gehören 28 Staaten zur EU. Sie haben insgesamt über 500 Millionen Einwohner/innen.

    Mitglieder der Europäischen Union
    Dies sind die Mitglieder der EU: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, die Slowakische Republik, Slowenien, Spanien, die Tschechische Republik, Ungarn, das Vereinigte Königreich (Großbritannien) und der griechische Teil Zyperns. Wenn alle Staaten, die einen Aufnahmeantrag gestellt haben, in den nächsten Jahren von der EU aufgenommen werden, wird die EU mehr als 30 Mitglieder haben.

    Gemeinsame europäische Politik
    Die Staaten, die sich in der EU zusammengeschlossen haben, wollen in vielen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen zusammenarbeiten. Sie wollen gemeinsam dafür sorgen, dass der Wohlstand in Europa gesichert wird und die Menschen in Frieden leben können. Eine solche gemeinsame Politik ist manchmal ziemlich schwierig. Alle Staaten in der Gemeinschaft sind immer noch selbstständige Staaten und haben eigene Regierungen. Da gibt es manchmal Streit zwischen der EU und einzelnen Staaten - und natürlich auch zwischen den Staaten untereinander. Das ist so wie in einer großen Familie. Da ist es nicht immer leicht, sich zu einigen.

    Seit 1999 haben viele EU-Staaten eine gemeinsame Währung: den Euro. Das erleichtert den Handel und das Wirtschaften zwischen den teilnehmenden Ländern.

    Vielleicht ist euch aufgefallen, dass an den Grenzen zu den Niederlanden, nach Frankreich oder zu anderen EU-Ländern zwar manchmal noch kleine Kontrollhäuschen stehen, dort aber keine Passkontrollen stattfinden. Früher musste man immer einen Pass vorzeigen, wenn man in ein anderes Land fuhr. Heute dürfen die Staaten der EU nur noch in Ausnahmefällen die Grenzen kontrollieren. Dass das Reisen in Europa von einem Land ins andere heute so leicht ist, zeigt, dass die Menschen auf unserem Kontinent in einem "Gemeinsamen Haus Europa" leben.

    Der Begriff "Union" kommt übrigens aus dem Lateinischen und heißt "Vereinigung".

    Gesetz

    Für viele Bereiche in unserem Leben gelten Gesetze. Wenn ein Stein zu Boden fällt, wirkt das Gesetz der Schwerkraft. Das ist ein unveränderliches Naturgesetz. Ein Autodieb oder ein Einbrecher verstoßen aber nicht gegen ein Naturgesetz, sondern gegen ein vom Staat gemachtes Gesetz. An diese Gesetze oder Regeln muss man sich halten. Nur dann kann das friedliche Zusammenleben vieler Menschen funktionieren. Was Gesetz ist, wird bei uns von dem Deutschen Bundestag und dem Bundesrat bestimmt. In den Gesetzesbüchern werden diese Regeln und Vorschriften (amtlich heißt das "Erlaubnis", "Verbot" oder "Gebot") aufgeschrieben.

    Hauptstadt

    Kannst du mir die Hauptstadt von diesem oder jenem Land nennen? Das ist eine beliebte Quizfrage. Von Deutschland ist es Berlin, von Polen Warschau, von Schweden Stockholm, das wisst ihr alle. Hauptstadt ist meistens die Stadt eines Landes, in der Regierung und Parlament ihren Sitz haben. Oft ist das die größte Stadt des Landes, das muss aber nicht immer so sein. Washington zum Beispiel ist die Hauptstadt, aber lange nicht die größte Stadt der USA.

    Kultur

    Kultur umfasst alles, was der Mensch geschaffen hat. Unter "Kultur" verstehen wir auch die Art und Weise, wie das Zusammenleben der Menschen gestaltet ist.

    Stellt euch vor, ihr landet zusammen mit einigen Leuten auf einer einsamen Insel, die noch kein Mensch zuvor betreten hat. Als Erstes werdet ihr sicher die Insel erkunden und dann besprechen, was ihr tun müsst, um zu überleben – zum Beispiel Früchte sammeln, Fische fangen, Trinkwasserquellen suchen, Werkzeuge und Hütten bauen. Aber wie fängt man Fische? Wer holt das Wasser? Wie verbringt ihr eure Freizeit? Was tut ihr, wenn es Streit gibt? Mit der Zeit werdet ihr gemeinsam Regeln aufstellen, um euer Zusammenleben auf eine friedliche Weise zu ordnen. Zur Kultur gehört also auch eine Gesellschaftsordnung. Doch auch Sprache, Religion, Wirtschaft, der Umgang mit der Natur, Kunstgegenstände, Musik, Literatur, Traditionen und Bräuche sind Bestandteile der menschlichen Kultur – also alles, was die Menschen mit ihren Händen, mit ihrer Intelligenz und ihrer Phantasie selber gemacht haben.

    Von "Kultur" wird auch in der Biologie gesprochen, wenn etwa auf bestimmten Böden Pflanzen gezüchtet oder mit geeigneten Methoden Bakterien oder andere Zellarten herangezogen werden, um sie zum Beispiel zur Schädlingsbekämpfung oder in der Arzneimittelforschung einzusetzen.

    Monarchie

    "Monarchie" bezeichnet eine bestimmte Staatsform. Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Alleinherrschaft". Im Gegensatz zur Republik übt in einer Monarchie eine einzelne Person, der Monarch oder die Monarchin, die Herrschaft aus. Das Recht zu regieren wird oft innerhalb der Familie weitervererbt (dies heißt dann "Erbmonarchie"). Zum Beispiel ist Queen Elizabeth von England eine Monarchin oder König Juan Carlos von Spanien ein Monarch. In diesen beiden Ländern (wie auch in vielen anderen, in denen es heute noch Königinnen, Könige oder Fürsten gibt), kann die Königin oder der König aber keineswegs alles alleine entscheiden. Vom Volk gewählte Parlamente und demokratische Regierungen machen in der heutigen Zeit die Gesetze und bestimmen die Richtung der Politik. Die Monarchen, also zum Beispiel die Queen, sprechen sich zwar mit ihnen ab, haben aber fast nur noch die Aufgabe, Gesetze zu unterzeichnen, Minister und Ministerinnen zu ernennen und den Staat bei offiziellen Anlässen zu repräsentieren. Dies nennt man "parlamentarische Monarchie" oder auch "konstitutionelle Monarchie". Das besagt, dass die Stellung und die Aufgaben des Königs in einer Verfassung festgelegt werden (der lateinische Begriff "constitutio" heißt "Verfassung").

    In früheren Jahrhunderten gab es Pharaonen, Kaiser, Könige und Fürsten oder auch Priester, die wirklich die Alleinherrschenden über ihr Volk waren – niemand durfte ihnen reinreden. Eine solche Machtfülle nennt man "absolute Monarchie".

    Parlament

    Das Wort "Parlament" kommt von dem französischen Wort "parler" (auf Deutsch: "sprechen") und bedeutet "Volksvertretung". Im Parlament sitzen die Abgeordneten (Volksvertreter). Im Parlament werden neue Gesetze diskutiert und beschlossen. Deshalb wird das Parlament auch gesetzgebende Versammlung oder auch "Legislative" genannt. Das kommt vom lateinischen Begriff "legislatio", was "Gesetzgebung" bedeutet.

    Die Volksvertretung kontrolliert die Regierung. Wenn zum Beispiel die Regierung vorschlägt, Soldaten in ein Kriegsgebiet zu schicken oder die Steuern zu erhöhen, aber die Volksvertreterinnen und -vertreter dagegen stimmen, kann der Vorschlag nicht durchgeführt werden. In Deutschland gibt es viele Parlamente: in den Gemeinden, den Städten und den Bundesländern. Das Parlament für das ganze Land ist der Deutsche Bundestag.

    Es gibt auch Studenten- und Schülerparlamente. In allen diesen Vertretungen sitzen die Gewählten und beraten, was das Beste für ihre Wählerinnen und Wähler ist. Auch die Europäische Union hat ein Parlament. Die Abgeordneten werden in den verschiedenen Mitgliedsländern der EU gewählt. Das Europäische Parlament arbeitet in Straßburg, Brüssel und Luxemburg.

    Regierung

    Die Regierung leitet den Staat. Sie besteht aus einer Gruppe von Personen, die man auch Regierungsmannschaft oder Kabinett nennt. Chef der Regierung ist in Deutschland der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin. Die Regierung trifft sich regelmäßig in Sitzungen. Dort werden die nötigen Entscheidungen über die Innen- und Außenpolitik eines Staates getroffen. Das können zum Beispiel neue Regelungen zum Kindergeld oder zu den Steuern oder Maßnahmen im Straßenverkehr sein. Die Gesetze, die diese Dinge dann regeln, werden vom Parlament beschlossen.

    Die Regierung berät und legt auch fest, wie die Beziehungen Deutschlands zu anderen Ländern am besten geregelt werden können. In Deutschland gehört der Regierungschef oder die Regierungschefin in der Regel der stärksten Partei im Deutschen Bundestag an. Oftmals spricht man in Deutschland von der Bundesregierung, wenn man die Regierung des Bundeskanzlers oder der Bundeskanzlerin meint. Dann wird deutlich, dass man die Regierung meint, die für ganz Deutschland verantwortlich ist. Auch die Bundesländer haben Regierungen. Man spricht dabei von Landesregierungen. Diese sind nur für ihr jeweiliges Bundesland zuständig.

    Staat

    Im Pass wird in einer Zeile nach der "Staatsangehörigkeit" gefragt. Bei den meisten von uns steht da: Deutsch. Bei unseren Nachbarn würde da vermerkt sein, dass sie zum Beispiel die polnische oder die niederländische Staatsangehörigkeit haben. Kinder haben meist die gleiche Staatsangehörigkeit wie ihre Eltern.

    Was bedeutet "Staat"? Das Wort kommt vom lateinischen "status" und vom italienischen "stato" und heißt so viel wie "Zustand" oder "Verfassung". Der Begriff wurde übrigens zum ersten Mal im 15. Jahrhundert von dem italienischen Schriftsteller Niccolo Machiavelli gebraucht und hat sich Ende des 18. Jahrhunderts auch im deutschen Sprachraum durchgesetzt.

    Staat meint eine Vereinigung vieler Menschen, die (freiwillig) in einem bestimmten, abgegrenzten Gebiet leben. Meistens ist ein Staat über einen längeren Zeitraum gewachsen, seine Bürger sind durch die gleiche Staatsangehörigkeit verbunden. Man nennt diese Gemeinschaft das Staatsvolk; das Gebiet, auf dem das Staatsvolk lebt, ist das Staatsgebiet. Dazu gehört auch der Luftraum darüber und ein bestimmter Streifen am Küstenmeer, meistens drei Seemeilen. Ein Staat ist normalerweise von keiner anderen Macht abhängig, er gibt sich seine eigenen Gesetze. Er ist souverän. Die Polizei, das Militär und andere Staatsorgane üben die Staatsgewalt aus. Sie sorgen dafür, dass die Gesetze eingehalten werden und dass die Unabhängigkeit des Staates von keiner anderen Macht bedroht wird.

    Ein Staat hat eine bestimmte Herrschafts- und Regierungsform. Bei uns und in vielen anderen Ländern ist das die Demokratie, in der das Volk seine Vertreterinnen und Vertreter in das Parlament wählt. Andere Staaten haben als Herrschaftsform zum Beispiel eine Monarchie oder eine Diktatur.

    Verein

    Viele von uns gehören einem Verein an. Das kann ein Sportverein, ein Theater- oder ein Nachbarschaftsverein sein oder etwas ganz anderes. Bei einem Verein handelt es sich immer um einen freiwilligen Zusammenschluss von Personen, die damit ein bestimmtes Ziel oder einen bestimmten Zweck verfolgen. Das kann zum Beispiel die Förderung der Kultur im Stadtteil oder die Unterstützung der Schulbibliothek sein. Dieses gemeinsame Ziel wird bei der Gründung des Vereins in einer Satzung zusammen mit dem Namen des Vereins aufgeschrieben.

    Was man bei einem Verein beachten muss, ist im Vereinsrecht genau geregelt. So muss der Verein zum Beispiel einen Vorstand wählen und auch regelmäßig eine Mitgliederversammlung abhalten. Es gibt Vereine, die keinen wirtschaftlichen Zweck verfolgen, also nichts verdienen wollen. Sie haben wohltätige, gesellige, religiöse, wissenschaftliche oder gesellschaftspolitische Zwecke. Solche Vereine können beim Amtsgericht ins Vereinsregister eingetragen werden und im Namen den Zusatz e.V. (für "eingetragener Verein") führen. Das bietet steuerliche Vorteile und ist auch bei der Annahme von Spenden von Bedeutung. Vereine mit wirtschaftlicher Zielsetzung, wie etwa eine Genossenschaft, benötigen von der Verwaltung eine besondere Genehmigung und sind anderen gesetzlichen Regelungen unterworfen.

    Es wird geschätzt, dass es in Deutschland etwa 580.000 Vereine gibt.

    Wirtschaft / Ökonomie

    Wenn die Menschen arbeiten, dann produzieren sie sehr oft etwas. Sie bauen Autos, Maschinen, Häuser, sie nähen Kleidung, backen Brot, pflanzen Getreide oder bauen Obst an. Diese Beispiele kann man um viele andere ergänzen. Alle Bereiche zusammen, in denen Menschen etwas herstellen, bezeichnet man als Wirtschaft. Dazu gehören auch die Dienstleistungen. Das sind alle Tätigkeiten, wo Menschen arbeiten, aber nichts direkt hergestellt wird, also Handel, Verkehr, Banken, Versicherungen, Verwaltung, Polizei usw. Einzelbereiche der Wirtschaft sind zum Beispiel die Landwirtschaft oder die Bauwirtschaft, der Bergbau, die Autoindustrie oder die Nahrungsmittelwirtschaft.

    In der Wirtschaft regelt einerseits die Nachfrage das Angebot: Je mehr Menschen eine Ware haben wollen, also eine Ware nachfragen, desto mehr wird diese Ware auch produziert und angeboten. Wenn viele Leute eine bestimmte Jeans-Marke haben wollen, dann werden die Hersteller von Jeans dafür sorgen, dass man diese Jeans möglichst schnell kaufen kann.

    Andererseits wird die Nachfrage auch durch Angebote geweckt. Wenn zum Beispiel ein neues Computerspiel entwickelt wurde und auf dem Markt ist, soll es auch nachgefragt werden. Die Menschen werden dann vor allem über die Werbung zum Kauf angeregt.

    Wenn aber ein Produkt nicht mehr nachgefragt wird, die Autos einer bestimmten Marke also keine Käufer mehr finden, dann werden sie auch nicht mehr gebaut. Sie werden also nicht mehr angeboten.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass die Wirtschaft eines Landes dafür sorgen muss, dass die Menschen die Güter und Dienstleistungen erhalten, die sie brauchen.

    Die Wirtschaftsordnung in Deutschland ist die soziale Marktwirtschaft.

    Oftmals wird auch der Begriff "Ökonomie" verwendet, wenn man von "Wirtschaft" spricht.

    Hier könnt ihr selbst zur Expertin oder zum Experten für Wirtschaft werden!